Funken-Induktor nach Marconi

Von meinem Freund Frank Dittrich erhielt ich vor kurzem diesen Funken-Induktor, ein von ihm angefertiger Nachbau.


Mit einem solchen Gerät wurden um 1896 von Marconi die ersten Telegrafie-Versuche durchgeführt. Zum näheren Verständnis als nächstes die Schaltung des Senders (der Induktor), danach die Schaltung des Empfängers so wie er damals verwendet wurde.




Mit jedem normalen Rundfunkempfänger - sogar mit einem Detektorempfänger - kann man lautstark den prasselnden Lärm im Lautsprecher oder Kopfhörer wahrnehmen, auf verschiedenen Frequenzen spiegeln sich die gesendeten Impulse wieder.
Marconi schuf mit diesen Schaltungen damals das erste wirklich brauchbare System der drahtlosen Telegrafie. Der Empfänger benutzte einen Kohärer oder auch Fritter genannten Wellenanzeiger, symbolisch in der Empfangsschaltung auf der linken Seite dargestellt. Ein solcher Fritter bestand aus einem Glasröhrchen, in dem der Raum zwischen zwei Kugelelektroden mit Nickel- oder Silber-Feilspänen gefüllt war. Unter dem Einfluß der hochfrequenten Schwingungen "fritteten" (verklebten, verbackten) die Späne zusammen und konnten dadurch einen Strom leiten, der den Morseschreiber betätigte. - Gleichzeitig wurde noch eine Klingel in Tätigkeit gesetzt, deren Klöppel den Fritter erschüttern mußte, um die gefritteten Verbindungen wieder aufzubrechen; damit wurde der Stromfluß bis zum Eintreffen der nächsten Wellenzüge - vom Induktor abgestrahlt - wieder unterbrochen.
Erst später, kurz vor der Jahrhundertwende, wurden im Induktor und im Empfänger abstimmbare Spulen verwendet.

Das nächste Foto zeigt hier den vom Frank nachgebauten Funkeninduktor in einer Nahaufnahme, man erkennt den vom ihm kunstruierten Mechanismus.


Wird eine Gleichspannung an die beiden Telefonbuchsen angelegt (9 - 12 Volt), so fliess�t sie durch den Federkontakt, der (noch) geschlossen ist, durch die Spule. Diese Spule bewirkt, daß das Bündel Eisendrähte in ihrem Kern magnetisiert wird. Hierdurch wird die Feder mit dem aufgeklebten Eisenplättchen an die magnetisierten Eisendrähte herangezogen, wodurch der Kontakt unterbrochen wird. Dadurch fällt die Spannung an der Spule ab, die Drähte sind nicht mehr magnetisch, die Feder bewegt sich wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt wo sie dann den Kontakt wieder schließt und der Kreislauf von vorn beginnt.
Das letzte Foto zeigt den Induktor noch einmal von einer anderen Seite.


Die Spule wurde vom Frank mit ihrer Windungszahl so bemessen, daß die hauptsende-Frequenz bei 900 kHz, also mitten im Mittelwellenbereich, liegt.

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