Stromversorgung für den Röhrenverstärker -
aus der Autobatterie

Ich hatte schon etliche mal seit der Zeit in der auf meiner Homepage die Verstärkerseiten vorhanden sind, den Wunsch vorgetragen bekommen eine Schaltung vorzustellen mit der man - im Auto - einen Röhrenverstärker betreiben kann.
Einfach aufzubauen sollte er schon sein, - und größere Leistung bringen, das sollte er auch.
Ach ja, und er soll preiswert sein, darf nicht mit exotischen Bauteilen und ganz bestimmt nicht mit teuren Trafos betrieben werden.
Also ein ganz einfacher Rezeptwunsch: es soll ein Gerät sein bei dem 12 Volt Gleichspannung reingehen und wo auf der anderen Seite 6,3 Volt für die Heizung der Röhren rauskommen und, natürlich, etwa 260 - 280 Volt Gleichspannung, für die Anoden. Alles ganz einfach.
Hm.
Wie wärs denn dann mit der Schaltung hier? - Man nehme zwei Leistungstransistoren, z.b. 2 x 2N2955, sowie einen alten Netztrafo, der primärseitig 220 - 230 Volt hat, sekundärseitig 12-6-0-6-12 Volt. (Einfach mal bei der Großmutter im Nähkörbchen nachsehen, so einer findet sich sicherlich dort drin.) Dann nur noch die Sieb- und Ladeelkos und eine Netzdrossel, vorzugsweise 10 H. - Aus diesen ganzen Zutaten wird dann das folgende Süppchen gekocht:


Diese Schaltung zeigt einen möglichen Trafo. Ich jedoch würde einen leistungsstarken Ringkern-Netztrafo verwenden, so wie sie mein Freund Thomas vertreibt (s. auf meiner Seite Radio-Flohmarkt, Kostenpunkt 30 Euro). Diese haben 2 x 12 Volt.
Verwendet man den stärksten davon - den 160-VA-Ringkerntrafo, mit 2 x 12 Volt / jeweils 7 Ampere und wickelt die 6,3-Volt-Wicklung zusätzlich auf, dann hat man einen hervorragenden Trafo.
Wie ich es mal bei ihm ausprobierte, liefert er bei 10 Windungen 2,25 Volt. Mit einigen wenigen Windungen mit ca. 1 mm Drahtstärke erhielte man Spannung und Strom um beispielsweise zwei EL84 und zwei ECC83 zu beheizen.
Ich denke jetzt an eine Gegentaktschaltung mit Phasenumkehrstufe. Der Eingang wird mit einem Filternetzwerk so geschaltet, daß man beide Ausgänge des Autoradios zusammenschaltet, um ein Mitten-Summensignal zu bekommen. - Ein Eingangsfilter, bei dem die Höhen ausgefiltert wurden um mit diesem einen 15-Watt-Röhrenverstärker einen satten Subwoofer hinten im Heck anzutreiben....

Die beiden 2N2955 müssen allerdings auf einem "fetten" Kühlkörper verschraubt werden. Besser ist es, man verwendet sogar noch stärkere als die 2N2955 - obwohl mir in der Richtung keine mehr bekannt sind; es ist einfach zu lange her daß ich mit Transistoren bastelte...

Die gezeigte Wandlerschaltung wurde mit PNP-Transistoren aufgebaut, läßt sich jedoch spielend leicht auf NPN-Transistoren umbauen, siehe das folgende geänderte Schaltbild.


Im übrigen kann man sich die 6,3-Volt-Wicklung ersparen um den Wandler nicht allzusehr zu belasten. Es lassen sich die beiden EL84, in Reihe geschaltet, mit 12 Volt beheizen - die ECC 83 kann man eh schon mit 12 Volt beheizen, was deutlich auf einen der 2 x 12 Volt Ringkerntrafo auf meiner Flohmarktseite weist...

- Eine weitere denkbare (und dankbare) Möglichkeit wäre es, mit einer solchen Schaltung alte Röhrenkofferradios oder andere Batterie-Empfänger wieder zu beleben, Geräte bei denen eine Anodenbatterie benötigt wurde. Hierbei wird selbstverständlich kein solch großer, kräftiger Transformator benötigt. Auch die 2N2955 werden nicht unbedingt benötigt, hier genügen kleinere Typen.
Denkbar wäre ein Trafo mit einer 4-Volt-Wicklung, einer 1,5-Wicklung und einer 70 - 80-Volt-Wicklung. - Mit NiCd-Zellen könnte man dieses Netzteil betreiben...

Für die Freunde "dicker" Röhrenverstärkeranlagen im PKW habe ich dann noch die folgende Schaltung:


Hier wird der Trafo so gewählt daß ein Strom von minimum 2 Amp. für die Röhrenheizung bereitgestellt wird, sowie ca. 200 - 250 mA für die Anodenspannung. Wie hoch die Anodenspannung letztendlich sein wird hängt logischerweise von den verwendeten Endstufenröhren ab. Hier wäre meiner Meinung nach die russische GU50, mitsamt ihrer Original-Halterung, im Gegentaktbetrieb die ideale Röhre, der ideale Verstärker.

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