Einfach nachzubauender Kurzwellen-Empfänger für den Frequenzbereich von 3 - 150 MHz

Der Einkreiser mit nachgeschalteter Niederfrequenzverstärkerstufe ist auch heute noch das Gerät für den jungen Kurzwellenamateur. ein solcher Empfänger ist sehr einfach aufzubauen - und doch so empfindlich wie ein Sechskreissuperhet. Die etwas mangelhafte Trennschärfe wird vom Anfänger jedoch gern in Kauf genommen.
Wahrend es früher mancher Mühen bedurfte, um einen einwandfreien Empfang bis zur 10-m-Welle zu erreichen, sind später dann moderne Bauteile in den Handel gekommen, die es erlaubten mit dem gleichen Empfänger sogar bis auf 2 Meter herunterzukommen.
Eine sehr steile Röhre, wie beispielsweise die Pentode EF 42 oder die EF 80, schwingt als Audion noch mit Sicherheit bis zu 150 MHz, wenn die Verdrahtung kurz ist und Steckspulen verwendet werden. In der nachfolgend vorgestellten Schaltung hat sich die Kathodenrückkopplung sehr bewährt.


Der Rückkopplungsgrad läßt sich durch Verändern der Röhrensteilheit variieren, was mit einer veränderlichen Schirmgitterspannung leicht durchzuführen ist. Die Schirmgitterspannung wird dem Potentiometer P 1 entnommen.
Ein im Anodenkreis des Audions liegendes Tiefpaßfilter (C 6/R 2/C 7) verhindert das Eindringen ungewollter Hf-Reste in den NF-Verstärker. Dieser ist über einen Lautstärkeregler angekoppelt und wie üblich geschaltet.
Ein Ausgangstransformator (Tr. 2) mit einem Übersetzungsverhältnis von ca. 2 - 4 kOhm zu 6 Ohm hält die Anodenspannung vom Kopfhörer oder Lautsprecher fern.

Das Netzteil ist für Einweggleichrichtung ausgelegt, es bleibt aber jedem selbst überlassen ob er einen Brückengleichrichter einbauen will.
Ein Doppelelektrolytkondensator (8 + 8 uF, 16 + 16 uF, 32 + 32 uF..) sorgt in Verbindung mit R 8 für die Siebung. Die Anodenspannung für das Audion wird über R 5/C 9 noch einmal besonders gefiltert.

Um eine leichte Einstellbarkeit zu gewährleisten, wurde elektrische Bandspreizung vorgesehen. Mit dem Kondensator C 1 wird beispielsweise die Mitte des gewünschten Amateurbandes eingestellt, und die einzelnen Stationen werden mit dem Bandspreizkondensator C 2 erfaßt.
Bei Frequenzen über 30 MHz fällt in den Steckspulen die Brücke zwischen den Punkten 3 und 4 weg, so daß C 2 hier die gesamte Abstimmung übernimmt.

Für den praktischen Aufbau hat sich die Anordnung mit senkrechter Frontplatte bewährt. Sie ist einfach und schnell durchzuführen und verleiht dem Gerät gute Stabilität.


Wie die einzelnen Teile am günstigsten angeordnet werden, geht aus den Bildern ganz am Ende der Nachbau-Anleitung hervor. Die Verdrahtung soll kurz und mit nicht zu dünnem Draht ausgeführt werden.
Es ist wichtig, daß alle Masseverbindungen des Audions an einem Punkt zusammengefaßt werden. Vorteilhaft läßt sich hierfür das zylindrische Abschirmröhrchen der Röhrenfassung verwenden. Auch die Masseleitungen der beiden Kleindrehkondensatoren sollen dort hinführen. - Dabei ist es recht zweckmäßig, wenn die Drehkondensatoren isoliert befestigt werden, so können Erdschleifen verhindert werden, die zu den bekannten schlechtauffindbaren Schwinglöchern führen.
Für die Steckspulen lassen sich die Röhrenfüße von defekten Röhren der alten fünfstiftigen Europaserie verwenden - hierbei werden die Spulen für die Kurzwellenbänder direkt auf dem Röhrenfuß angebracht.


Die Antennenspulen haben etwa 5 mm Abstand von den Schwingkreisspulen und werden mit 0,3 mm CuL gewickelt, während die UKW-Spulen vorteilhaft in den Röhrenfuß hineinzubauen sind, wie auch das vorhergehende Bild zeigt.
- Nachfolgend eine Tabelle, aus der die Spulendaten mit den Wicklungsangeben, je nach der zu verwendeten Freuquenz, entnommen werden können.


Beim Abstimmen des fertigen Gerätes ist darauf zu achten, daß die Rückkopplung auf keinen Fall zu fest angezogen wird, um nicht durch die dabei auftretenden Pfiffe zu stören. - Dies gilt besonders für den Empfang im 3-m-Rundfunkband (auch bekannt als UKW-Bereich..)!

Ein Problem werden für den Nachbau dieses Empfängers die beiden Drehkondensatoren sein, - es müssen Luftdrehkos verwendet werden.
Zum Abschluß noch zwei weitere Bilder, die den einfachen und kompakten Aufbaus des Gerätes verdeutlichen.


Man kann auf diesem Bild erkennen, daß die Steckspule innerhalb des Gerätes, also hinter der Frontplatte angebracht wurde. - Dieses finde ich sehr unpraktisch, will man die Steckspule gegen eine mit einem anderen Wert austauschen.
Ich werde mir den Steckspulen-Halter auf der Frontplatte anbringen.



Viel Spass beim Nachbau ..

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