DRM-Direktmischer mit programmierbarem Quarzoszillator auf dem Steckboard RT100 von Modul Bus


Ein DRM-Empfänger stellt besondere Anforderungen an die Stabilität des Mischeroszillators. Daher ist ein Quarzoszillator gegenüber einem freischwingenden Oszillator im Vorteil. Allerdings hat man dann im allgemeinen nur eine einzige Empfangsfrequenz.
Hier wird jedoch ein programmierbarer Quarzoszillator aus Elektor 2/2005, der im Bereich 1 MHz bis 100 MHz eingestellt werden kann, verwendet.


Sie Schaltung zeigt eine Mischstufe mit einer Röhre. Am Eingang liegt ein auf die Empfangsfrequenz abgestimmter Schwingkreis. Das Oszillatorsignal mit einer Amplitude von 3.3 Vss wird am Schirmgitter zugeführt und moduliert die Steilheit der Röhre, so dass es sich hier um einen einfachen multiplikativen Mischer handelt. Üblicherweise wird eine Zwischenfrequenz von 12 kHz an den PC übergeben, so dass der Oszillator 12kHz unter der Empfangsfrequenz schwingen sollte. Mit der Decodersoftware DREAM sind jedoch auch andere Frequenzen möglich, so dass man z.B. auch 10 kHz oder 15 kHz wählen kann.

Die Schaltung wurde auf einem Experimentiersystem von Modul-Bus mit Steckverbindungen aufgebaut. Zwei der vier Röhrenfassungen wurden mit der EF95 bzw. 6SH1P bestückt, um beide Röhrenheizungen in Reihe mit 12 V heizen zu können. Auf diese Weise reicht zur Stromversorgung ein Steckernetzteil mit 12 V für Heiz- und Anodenspannung.
Tatsächlich konnte die Schaltung auch mit 6 V betrieben werden, allerdings waren die Ergebnisse mit 12 V besser.
Der programmierbare Quarzoszillator besitzt übrigens einen 3,3-V-Spannungsregler auf der Platine und darf deshalb mit einer beliebigen Spannung zwischen 5 V und 12 V betrieben werden.
Am Ausgang steht immer eine rechteckförmige HF-Spannung mit 3,3 V an.

Einstellung der Frequenz


Die Einstellung des programmierbaren Quarzoszillators erfolgt über die serielle Schnittstelle des PC und über ein kleines Windows-Programm. Will man z.B. RTL DRM-2 auf 5990 kHz empfangen, stellt man die Oszillatorfrequenz auf 5980 kHz ein und erhält damit eine ZF von 10 kHz.
Die Einstellungen lassen sich im RAM des Oszillators ablegen und werden damit sofort wirksam. Eine Übertragung der Einstellung ins EEPROM des Systems erzeugt eine fest programmierte Einstellung, die sich beim nächsten Einschalten ohne Zutun des PCs aktiviert. Das Modul verhält sich also einerseits wie ein normaler Quarzoszillator und andererseits wie ein abstimmbarer Oszillator.
In dem Modul arbeitet übrigens ein programmierbarer Taktoszillator von Cypress mit interner PLL und zusätzlichen Teilerketten. Nach außen verhält sich die Schaltung wie ein normaler Quarzoszillator zwischen 1 MHz und 100 MHz. Wechselt man den Quarz von 10 MHz auf dem Modul gegen einen mit 4 MHz, lässt sich die untere Frequenzgrenze bis auf 400 kHz verschieben.


Das ZF-Signal wird im PC mit dem DRM-Software DREAM dekodiert. Bei ausreichend störungsfreiem Empfang erhält man das Audiosignal und auch die Stationskennung. Einige Sender übertragen gleichzeitig noch Textnachrichten oder Bilder.
Im Evaluation-Report erkennt man das Signalspektrum und erhält weitere Informationen wie z.B. den Störabstand des Signals.


Mit diesem Direktmischer konnten mit geschickten Einstellungen fast alle vorhandenen DRM-Sender im 49-m-Band und zahlreiche weitere Stationen im Kurzwellenbereich empfangen werden.
Die Empfangsergebnisse reichen allerdings nicht an die eines Superhet heran. - Vor allem der nicht unterdrückte Spiegelempfang führt zu vermehrten Störungen. Im Einzelfall kann man Interferenzen ausblenden, indem man eine günstige Oszillatorfrequenz oberhalb der Empfangsfrequenz einstellt und DRAEM auf invertiertes Spektrum einstellt.
In anderen Fällen stimmt man den Oszillator genau auf den Träger einer benachbarten störenden Station ab, deren Spektrum dann nur bis 5 kHz reicht.

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