Kleinst-Radioempfänger "Mucki"

In einem alten Heft, "Das Elektron" , Ausgabe 9 / 1948, fand ich den nachfolgenden Artikel. Er beschreibt ein winziges Radio (den "Mucki" der Fa. Kapsch) mit einer Röhre. Ich fand diese Schaltung durchaus interessant für einen Nachbau, deshalb stelle ich die Kopie dieses Artikels hier vor. - Aber, bitte, bei einem Nachbau unbedingt beachten daß es eine Allstromschaltung ist - also entweder höchste Vorsicht bei der Inbetriebnahme oder von Anfang an ein kleines Netzteil mit einplanen.
Als Empfangsspule kann durchaus die bereits mehrfach beschriebene des Rim-Piccolo verwendet werden.
Der Trioden-Innenwiederstand der UCH 4 (die, bis auf den Sockel, der UCH 21 entspricht), liegt bei 6 kOhm, es kann also ein kleiner Ausgangsübertrager von ca. 2,5 - 3 kOhm (prim.) Verwendung finden, beispielsweise aus einem alten irreparablen Radio in der die EL 86 als Endstufe Verwendung fand. Ohne weiteres kann aber hier auch, da nur Mittelwellenempfang vorgesehen ist, ein kleiner Netztrafo als AÜ verwendet werden, die Berechnungen welcher hier geeignet wäre findet man auf der Seite "Transformatoren - Selberwickeln".



Er lag direkt in der Luft - der kleine, überall mitzunehmende, an alle Stromarten und Spannungen anzuschließende Empfänger. Erst in Heft 7 "das elektron" berichteten wir über einen in Leipzig gezeigten Kleinstempfänger, der noch mit zwei RV 12 P 2000 bestückt ist. Dieser Empfänger hat noch kleinere Ausmaße als der nun von Kapsch auf den Markt gebrachte "Mucki", dessen Wiedergabequalität aber unvergleichlich besser ist.
Dürfen wir Ihnen vorstellen: "Mucki", der Allstromkleinempfänger, Größe 16 ½ x 17 x 12 cm, Gewicht 1,75 kg, Stromverbrauch 12 Watt (!).

Er ist bestückt mit einer UCH4 und einer VY 2. Die Heptode ist als rückgekoppeltes Audion und die Triode als Endsystem geschaltet. Der Ein- und Ausschalter befindet sich in der Netzschnur. Um das Gerät außer an 110 (125) auch an 150 oder 220 V Gleich- oder Wechselspannung verwenden zu können, wurde ein getrennter Vorwiderstand konstruiert.
"Mucki" leistet wirklich Beachtliches, er bringt den oder die Ortssender in guter Tonqualität und genügend großer Lautstärke. Die Trennschärfe ist für einen Einkreiser hervorragend.
Man sieht "Mucki" schon von weitem seinen Vater an, er ist nämlich durch und durch "Sliscovic".

Der Abstimmdrehkondensator ist auf der Vorderseite in dem durch den Lautsprecherkegel gebildeten freien Raum untergebracht. Der Rückkopplungs-Drehkondensator kann von rückwärts bedient werden. Doch, was sollen wir Ihnen viel erzählen, das Bild und die Schaltung sprechen für sich.
Uebrigens auch für Bastler genug Anregung!



Im gleichen Heft fand ich die Beschreibung des "Nowaphon - Mignon", dessen Schaltung ähnlich aufgebaut ist. Hier noch die zugehörige Schaltung und Bilder dieses Gerätes :







Viel Spass beim Nachbau ..

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