Der ovale Franzosendetektor
- von Franz Gysi


Im Frühjahr 2002 habe ich diesen wunderbaren französischen Detektorempfänger gekauft:



Das ist der Originalzustand.


Hier der Innenaubau: ganz simpel, mit Mittelanzapfung der Spule für den Detektor. Sehr schöne runde Drehkos.
Kommentar eines 18-jährigen: "Das ist ja Beschiss! Da ist ja nichts drin!"

So sah das Gerät dann nach meinen ersten Renovationsversuchen als Renovationsanfänger aus!


Der Grund: ich habe Maler-Abdeckband auf der Frontplatte aufgeklebt. - Ich Idiot !

Das war für mich der Grund, die Technik dieser Oberfläche zu erlernen. Ganz zuerst habe ich die Originalplatte eingescannt und ausgedruckt. Danach mit Schellack behandelt.
Das Ergebnis war nicht befriedigend. Erst nach vielen Versuchen in der alten "Maserierungstechnik", die hier angewendet wurde, war ich zufrieden.

Bei diesem Lernprozess habe ich die Teile für genau 8 Reprogeräte gebaut. 2 davon sind fertiggestellt. Eines steht bei Jogi, das andere bei Walter H.




Hier mein 'Rezept', das allerdings viel Übung braucht. Man kann auf Holz, Spanplatte oder Papier arbeiten. Die Originalfrontplatte besteht aus Pertinax mit aufgeklebtem Papier.
Das Werkzeug besteht aus einem Naturschwamm (Mensch, sind die teuer, wenn man sowas in einem Binnenland heutzutage kaufen muss!).
Als Farbe benutze ich Künstler-Acrylfarben aus der Tube. Vier bis fünf Farbtöne. In der Regel verwende ich:

- Ocker
- Umbra gebrannt
- Sienna gebrannt
- Elfenbeinschwarz
- ev. gaanz wenig Englisch-Rot.

Grundsätzlich gilt: von den hellen Farben zu den dunklen.

Vorgang: mit dem feuchten Schwamm oder sogar Pinsel zuerst das Ocker auftragen. Nach vollständiger Trocknung kann mit dem feuchten Schwamm begonnen werden, die nächstdunklere Farbe aufzutupfen (nie reiben, ausser man möchte eine Maserierung erstellen, da hab ich aber weniger Übung).
Hier sollte noch ca. 30 % des Ockers freibleiben.

Nach vollständiger Trocknung wird mit der nachstdunkleren Farbe weitergetupft. Nur noch wenig Ocker durchscheinen lassen. Das Ganze sollte jetzt so in etwa den Holzfarb-Grundton erreichen (aber noch zu hell, da noch kein Schellack drauf ist).
Wiederum nach vollständiger Trocknung kann begonnen werden, sparsam schwarze Stellen aufzutupfen.
Ganz sparsam sollte man mit dem ev. Englisch-Rot umgehen.
Falls zwischen jedem Arbeitsgang die Trocknung eingehalten wird, kann bei Missgelingen mit einem bereitliegenden feuchten Tuch die frische Farbe abgewischt werden.
Am Schluss gehört natürlich eine honiggetönte Hochglanzlackierung darauf. Das kann Acryllack sein, schöner aber ist sicher Schellack. Das ist aber ein Thema für sich...

Der Rohbau des Detektors:


Ich habe die "gedrehten" Teile aus einem Messingstab abgeschnitten, in die Bohrmaschine (im Ständer) eingespannt und mit der Feile "gedreht".

Es folgen ein paar Fotos, die ich (Jogi) von einer Replika erstellte, die Franz von diesem schönen kleinen Detektorempfänger aus Frankreich anfertigte.



Franz hat die alte Buchbinder-Lederimitation von Walter H erhalten. Es wurde auf Bristol Karton, ca. 200g/m2, aufgeklebt.











Die folgenden Fotos zeigen die abgezogene Spule - hier erkennt man nun auch das "Geheimnis", welches hinter den beiden Telefonbuchsen auf der Frontplatte, links und rechts des Detektor-Armes, steckt ...






Es folgt das "Schaltbild" dieses Gerätes:



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