Innenaufbau der Beam-Power-Tetrode im Vergleich zur Pentode

Aus den beigefügten Scans ist ersichtlich, daß die Ablenkelektrode = "Beam Confining Electrode" in Form eines rechteckigen Käfigs mit den entsprechenden Öffnungen konstruiert ist und Katodenhülse (mit Heizern), Steuer- und Schirmgitter umschließt.
Sehr schön zu erkennen ist der Unterschied beider Systeme auf der AEG-Telefunken-Seite mit den beiden Röhren "Beam Power Tetrode" PL36 (ohne Bremsgitter, aber mit Ablenkelektrode) und der "normalen" Pentode EL84 (mit dem klassischen Bremsgitter).
Zusätzlich ist noch eine Zeichnung der Ovalkatode beigefügt.
Quellen: RCA "Receiving Tube Manual" RC-26, 1968 und "Elektronenröhren", Artur Däschler, 1969.














Um das ganz noch mehr zu veranschaulichen habe ich eine defekte russische BPT - es war eine 6P3C aus einem Pripoj-Verstärker (Transportschaden, Glasbruch) zerlegt und fotografiert.
Zunächst zwei Fotos die eine solche Röhre zeigt.




Die obere Glimmerplatte, die das ganze System aus Gitterhaltestäben etc. fixiert, ist von mir entfernt worden. - Das erste Bild zeigt das Anodenblech eines der beiden Röhrensysteme:


Es folgt ein Foto von oben in das System der Röhre. Sehr schön zu erkennen ist der innere Blechkasten, das Strahlbündelblech - in der Pentode wäre es das Bremsgitter. Innerhalb dieses Kastens an den beiden außen sitzenden dunkleren Stiften, mit dunklerem Draht bespannt, das Schirmgitter. Innerhalb dieses Gitters erkennt man die beiden senkrechten rötlichen Haltestäbe die mit einem helleren Draht bespannt sind - es ist das Steuergitter, Gitter 1.
Wiederum innerhalb dieses Gitters ist ein kleiner rechteckiger Kasten erkennbar - dieses ist die Kathode, darin die weiß beschichteten Heizdrähte.


Nochmals ein Blick von schräg oben, aus einer anderen Perspektive:


Ich habe jetzt das äußere Anodenblech entfernt, nun ist der Blick frei auf das Strahlbündelblech mit dem darin enthaltenen Gittersystem. - Dahinter erkennt man das Anodenblech des zweiten Röhrensystems.


Nun habe ich das Strahlbündelblech entfernt. Es folgt ein Blick auf die nun frei liegenden Gittersyteme, die nun sehr deutlich unterscheidbar sind. Man beachte die Einkerbungen seitlich in den Haltestäben - dadurch wird der Gitterdraht fixiert und kann somit nicht mehr verrutschen.
Innerhalb der beiden Gittersysteme erkennt man das Kathodenblech. Die weiße Beschichtung auf dem ansonsten silbern schimmernden Edelstahlblech ist die Kathodenpaste; eine von den Firmen geheimgehaltene Mischung verschiedener Metalloxyde. Erst durch diese Beschichtung kann die Kathode Elektronen emittieren. Bei Röhren die keine Emission mehr abgeben ist diese Beschichtung verbraucht.


Nun habe ich das äußere Schirmgitter sowie den Kathodenkasten mit den darin enthaltenen Heizungsfäden einzeln vorsichtig auseinandergezogen und nebeneinander positioniert.
Links nochmals das Strahlbündelblech (bei Pentoden das Bremsgitter (g3), welches wie die anderen Gitter aussähe), rechts oben das Schirmgitter (g2), in der Mitte das Steuergitter (g1), unten die weiß beschichtete Kathode mit halb herausgezogenen Heizfäden.


Und nochmals eine Skizze, die den Aufbau einer Pentode deutlich macht.


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