Er besteht aus Zwei abstimmbaren Kreisen, einem in der HF Vorstufe und einem im eigentlichen Audion. Die Rückkopplung
erfolgt über eine Wicklung im Kathodenstromkreis. Der Einsatz der Rückkopplung wird durch die Schirmgitterspannung
der EF98 eingestellt. Man kann durch Widerstände ZWischen Kathode und Masse die Kopplungswicklung überbrücken
und dadurch den Einsatzpunkt der Rückkopplung bestimmen kann. Hier sind es 19 Ohm. - Dazu war ich geZWungen, da die
Schwingkreise industriell hergestellt sind und ich sie nicht ändern wollte. 1 und Zwei ist die Antennen bZW.
Kopplungsspule.
Von 6 auf 5 haben wir die Rückkopplungsspule. Punkt 4 ist dann das Ende der Schwingkreisspule.
In der HF Vorstufe wird Punkt 5 nicht angeschlossen.
Die Schwingkreisspulen stammen aus Schuco bZW. Philips Experimentierkästen, die ich mal preiswert ersteigert hatte.
Es ist aber durchaus möglich und wahrscheinlich auch schöner, wenn man die Spulen selbst wickelt:
Spule 1: Antennenwicklung ca. 10 Windungen. Schwingkreis ca. 140 Windungen. Auf Vitamintablettenröhrchen o.ähnlichen
Kunststoffröhrchen gewickelt.
Spule 2: Antennenwicklung bZW. Koppelwicklung zu Vorstufe: ca. 10 Windungen. Schwingkreis ca. 140 Windungen, aber bitte genauso
viele wie in der Vorstufe!
Man beginnt übrigens mit der Rückkopplungswicklung, die max. 3 Windungen haben darf (besser nur 2) und setzt dann
mit dem Schwingkreis fort. So kann man sicher sein, das die Phasenlage stimmt.
Diese Spule habe ich in Audionschaltungen häufiger ausprobiert. Sie läuft und läuft und.... den Zweikreiser
werde ich irgendwann damit bestücken. - Es sieht toll aus!
Auf dem Bild sieht man ganz unten die Rückkopplungsspule. Es folgt die lange Schwingkreisspule und ganz oben sieht man
die Antennenspule. Man verwendet lackisolierten Kupferdraht ca. 0,3 mm. Hat man HF Litze, ist der Erfolg garantiert. Aber
die Regierung spart, ich hab es auch gelernt!
Auch in der HF Vorstufe kommt eine EF98 zum Zuge, allerdings als Triode geschaltet. G2 - G3 und die Anode über 6,8
k und die Koppelspule in der Audionspule an Plus angeschlossen. Möglicherweise führen andere Werte zu besseren
Ergebnissen.
Die erste Schwingspule an das Gitter gekoppelt durch 1 M Ohm mit Parallelkondensator, ähnlich wie im Audion selbst. Da
die erste EF98 als Verstärker arbeiten soll, hat die Kathode einen 330 Ohm Widerstand mit einem Parallelkondensator,
der die Kathode HF-mäßig auf Masse bringt.
Der Audion entspricht der bekannten Kosmos Version. Sie ist praktisch unschlagbar. Also ist lediglich die selektive Vorstufe
neu. Warum es mich drei Anläufe gekostet hat, diese Vorstufe zum Laufen zu bringen, ist mir heute unklar, vermutlich
aber lag es an falsch geführten Masseleitungen. Außerdem hatte ich eine Schaltung im Internet gefunden, in der
die Schwinkreisspule ohne Parallelkondensator über 1 M Ohm an das Gitter gekoppelt war. Das kann nicht laufen, was ich
aber erst nach dem Abbau gemerkt habe!
Nach dem eigentlichen Audion kommt eine NF-Vorstufe, natürlich mit einer EF98, wieder mit Kathodenwiderstand von 330
Ohm und Kondensator.
Allerdings liegt Gitter 3 hier an der Kathode. (Könnte man bei der HF Vorstufe mal ausprobieren).
Die beiden Leistungsröhren, Zwei EL95, sind bis auf die Kathoden parallelgeschaltet. Die beiden Röhren zusammen
erbringen gute Lautstärke.
Auch hier Kathodenwiderstände von 100 Ohm. - Wichtig zur Vermeidung von ungewollten Schwingungen: Die Gitterwiderstände
von 680 Ohm.
Die NF wird häufig über kleine Kondensatoren auf Masse geschaltet, so dass keine Schwingungen entstehen können.
Die Heizungen aller Röhren sind hintereinandergeschaltet. So kommt man auf ca. 32 V Betriebsspannung, was man auch
merkt an der Empfindlichkeit des Gerätes. Die beiden Heizungen der EL 95 müssen geshuntet werden mit je 60 Ohm oder
gemeinsam mit 120 Ohm, wie hier geschehen, weil sie nur 200 mA benötigen.
Die Schaltung kann man aber auch so verändern durch Umstricken der Heizungen, dass 12 Volt Betriebsspannung herauskommt.
So wie die Schaltung jetzt besteht, funktioniert sie auch mit 24 Volt, was für Kinder die absolute gesetzliche
Grenze ist. Wer also Kinder bastelt lässt, sollte auf maximal 24 Volt achten, dann ist er auf der sicheren Seite.
Wer´s ausprobieren möchte: Es geht auch mit 37 Volt, sogar sehr gut, die Lautstärke wächst an, die
Trennschärfe wird besser usw. - Wie lange die Röhren das aushalten, weiß ich nicht. 32 V + 10% sind halt
auch schon35 V.
Zur Verdrahtung:
Auf Kunststoffplatten zu bauen ist immer etwas kritisch. Aber Kunststoff lässt sich halt besser bearbeiten.
Es ist unbedingt erforderlich, drei getrennte Systeme zu erstellen:
NF Teil mit eigener Masse und Stromzuführung. 2xEL95 und 1xEF98
Audion mit eigener Masse und Stromzuführung. 1xEF98
HF Vorstufe mit eigener Masse und Stromzuführung. 1xEF98
Am Betriebsspannungseingang befindet sich ein "dicker" Elko zB. 4700 uF
Von diesem Kondensator wird die NF Stufe versorgt.
Ein 220 Ohm Widerstand entkoppelt die NF Stufe von der HF Stufe. Nach dem 220 Ohm Widerstand wird gleich ein Zweiter
Elko auf Masse geschaltet.
Ganz wichtig ist, dass von dort aus je 2 Leitungen Mase und Zwei Leitungen Betriebsspannung zu führen sind, und ZWar
zur HF Vorstufe und zum Audion. - Masse"Schleifen" unbedingt vermeiden!
"Heiße" HF Leitungen so kurz wie möglich schalten, auch wenn es "blööd" aussieht!
Das betrifft auch die "heißen" NF Leitungen vom Audion zum Lautstärkeregler und von dort zur NF Vorstufe.
Die abgeschirmten Leitungen sind eine Eigenkonstruktion nach dem Motto: Draht um Draht. Die Abschirmung darf nur an
einer Seite an Masse liegen. Man sollte die Abschirmung nie als Massedurchgangsleitung verwenden. Es
brummt dann nur noch!
Die Wahl der Potentiometer ist unkritisch: In diesem Fall gibt es ein Potentiometer von 10 k für die Rückkopplung
und eines von 500 k für die Lautstärke.
Der Drehkondensator ist aus der damaligen DDR und stammt aus einem "Stern Automatic". Ich habe rund 20
Transistorkoffer aus DDR Zeiten gesammelt.
Ein Paket des Doppeldrehko muss natürlich einen Trimmer haben. In diesem Fall der Audion Drehko. Man kann natürlich
beide Kreise mit einem Trimer versehen, dann geht´s schneller. Bei nur einem Trimmer muss man denn möglicherweise den
einzelnen Trimmer in den anderen Schwingkreis umbauen, wenn´s vorher nicht klappt. Er dient der Gleichlaufeinstellung des
kurZWelligen Endes. Für das langwellige Ende sind die Ferritkerne verantwortlich.
Die Einstellung musste übrigens 4 mal vorgenommen werden, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Geduld lohnt sich hier.
Ein Messsender ist nicht erforderlich. Ich habe ZWar einen, aber es geht auch so, zumal ein Messsender auch Fehlfrequenzen
abgeben kann.
So, nun ist er fertig!
Lautsprecher und Antenne/Erde anschließen und dem Audion-Fieber verfallen.
Ei Gehäuse wäre nicht schlecht.
Zu diesem ZWeck habe ich ein altes Lautsprechergehäuse "gerupft" und umgebaut. Die Anschlüsse wurden
teilweise nach hinten gelegt.
Übrigens sehen wir hinten auch einen Drehkondensator, der vor die Antennenspule geschaltet ist. Er dient der Anpassung
der Antenne an das Gerät. Außerdem besitzt das Gerät nun andere Drehknöpfe.
Schließlich interessiert noch der Schaltplan:
(Mit der Maustaste das Schaltbild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)
Und noch ein paar Bilder als "Nachspann":
Die nachfolgenden Bilder zeigen weitere Einkreiser mit EF80 und ECL80, mit unterschiedlichen Empfangsbereichen (je nach
Schwingkreisspule):
(Mit der Maustaste das Schaltbild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)