6. Erdungskonzept 

Der Vorverstärker wurde modulweise aufgebaut. Die einzelnen Module konnten so bequemer verdrahtet und getestet werden. Um die guten Signal/Störabstände der Einzelmodule nicht durch Brummschleifen in der Gesamtverdrahtung zu verschlechtern, ist es zweckmäßig, sich schon möglichst früh die Erdungsverhältnisse anzuschauen und einen Plan für eine geeignete Leitungsführung zu entwerfen. Dabei wird im allgemeinen auch klarer, an welchen Stellen eine Verbindung zur Gehäusemasse zulässig ist und wo isoliert aufgebaut werden muß. Derartige Überlegungen haben dann unter Umständen auch eine Rückwirkung auf die Auslegung der Gehäusekonstruktion.

Röhrenschaltungen werden im allgemeinen nicht mit einer symmetrischen (±)Spannungsversorgung betrieben. Der Minuspol der Versorgungsspannung ist normalerweise mit dem Bezugspotential (Masse) verbunden, sodaß der Betriebsstrom der Verstärkerstufen samt überlagertem Wechselstromanteil durch die Masseleitungen fließt. Das ist keine ideale Ausgangsposition für die Vermeidung von Störsignalen. Um gegenseitige Störungen der Stufen untereinander zu vermeiden, sollte also zumindest darauf geachtet werden, daß der Betriebsstrom verschiedener Verstärkerstufen nicht über die gleiche Verbindung führt. Am einfachsten ist das zu erreichen, indem man einen zentralen Massepunkt anlegt, der als Bezugspunkt für alle Signale dient und von dem aus sternförmig alle Versorgungsleitungen abzweigen.

Bild 1. zeigt den grundsätzlichen Verlauf aller Masseverbindungen.

 

                           

                           Bild 1.    Führung der Masseleitungen im Vorverstärker.
                                        
Vergrößerte Darstellung durch Anklicken der Abb.

 

Wie aus Bild 1. zu sehen, wurde der zentrale Massepunkt beim Lineverstärker vorgesehen. Er besteht aus einer größeren zusammenhängenden Kupferschicht auf der Platine des Lineverstärker-Moduls. Mit ihm sind alle Masseleitungen der Ein- und Ausgangsstecker und der beiden anderen Module auf möglichst kurzem Wege verbunden. Die relativ große Kupferfläche verhindert durch ihren niedrigen Widerstand, daß sich zwischen den einzelnen Anschlüssen eine nennenswerte Differenzspannung ausbildet.

Die Stecker und die Schaltungen der Module sind gegen das Gehäuse isoliert eingebaut. Das Gehäuse ist nur zum Potentialausgleich durch eine nicht stromführende Leitung mit dem zentralen Massepunkt verbunden. Die Heizspannung wird bereits im Netzteilmodul mit dem Masseanschluß der Anodenspannung verbunden.

Die Masseführung in den Modulen selbst ist in ähnlicher Weise ausgeführt. Im Entzerrermodul gibt es für beide Röhrensysteme einen lokalen Massepunkt (Bild 2.). Dieser ist ebenfalls ausgeführt in Form einer relativ großen Kupferfläche auf der kleinen Platine, die die Bauteile dieser Stufe trägt. Der entsprechende lokale Massepunkt des Lineverstärkermoduls (Bild 3.) ist identisch mit dem zentralen Massepunkt der ganzen Schaltung (Bild 1.). (s.a. Fußnote 6-1)

 

                             

 Bild 2.  Masseführung im Entzerrermodul                             Bild 3. Masseführung im Linemodul

 

Bild 4. zeigt das Layout der kleinen Platine, die zur Aufnahme der passiven Bauteile der Linestufe und gleichzeitig als zentraler Massepunkt dient. Die beiden Elektrolytkondensatoren (C3) wurden separat montiert.

Bild 4.  Platine für die passiven Bauteile der Linestufe, Breite ca. 94 mm.
(Die Bauteilbezeichnungen auf der Platine entsprechen nicht den Bezeichnungen im Schaltplan!)

 

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