Fußnote 8-3
Da sich die Unterschiede in den Rauscheigenschaften vorwiegend im tieffrequenten Bereich zeigen, sind die praktischen Auswirkungen beim Einsatz in Audioverstärkern nicht allzu groß. Das Ohr ist für tieffrequentes Rauschen wenig empfindlich.
Zu den tieffrequenten Rauschspannungen unterhalb von 20 Hz addieren sich allerdings noch Netzspannungsschwankungen (im Falle unstabilisierter Anodenspannung) und bei Schallplattenwiedergabe die Rumpelspannungen des Plattenspielers. Alle drei Effekte zusammen können sich zu erheblichen Störspannungen addieren. Diese sind zwar nicht direkt hörbar, können aber u.U. zu einem unruhigen Klangbild beitragen.
Am besten wäre es, diese Störspannungen bereits
in der ersten Stufe des Entzerrerverstärkers zu unterdrücken, was
aber praktisch kaum durchführbar ist. Bei einem gut linear arbeitenden
Verstärker (kleiner Klirrfaktor, großer linearer Aussteuerbereich)
läßt sich dieser Frequenzbereich unterhalb 20 Hz aber auch noch nach
den ersten Verstärkerstufen ohne Nachteile ausfiltern. Eine einfache, wenn
auch nicht optimale Lösung ist die entsprechende Bemessung der Koppelkondensatoren
zwischen den Verstärkerstufen. Besser aber auch wesentlich aufwendiger
wäre ein spezielles steilflankiges Rumpelfilter am Eingang des Endverstärkers.
Im vorliegenden Fall erschien dies als zu großer Aufwand, da der Endverstärker
in diesem Frequenzbereich schon einen erheblichen Abfall der Verstärkung
aufwies.
Es erscheint auf jeden Fall ratsam, die insgesamt wirksame untere Grenzfrequenz
von röhrenbestückten Wiedergabeanlagen nicht zu niedrig anzusetzen.
Eine untere Grenzfrequenz von 30 Hz ist unter Umständen gehörmäßig
günstiger als eine scheinbar Hi-Fi-gemäßere von 20 Hz.