a) Vorbemerkung

 

Selbst bei vergleichsweise einfachen Schaltungen wie dem Entzerrer-Verstärker ist es üblich, sich ein paar Gedanken über die Funktion zu machen, bevor man daran geht, eine konkrete Schaltung aufzubauen. Hier geht es um die Verstärkung relativ kleiner Signale. Andererseits gehören Röhren nicht gerade zu den rauschärmsten Bauteilen. Da wüßte man gerne vorher, wie das mit einer bestimmten Schaltung erzielbare Signal/Rausch-Verhältnis aussieht, um sich aufwendige Irrwege zu ersparen. Besonders dann, wenn man sich zum Ziel gesetzt hat, bestimmte Mindestwerte zu erreichen.

Durch eine kleine Rechnung läßt sich in solchen Fällen vieles in der warmen Stube klären, was ansonsten mühselig im kalten Bastelkeller erprobt werden müßte. Auch die Berechnung des zu erwartenden Signal/Rauschverhältnisses ist im Prinzip nicht schwierig. Man benötigt dazu allerdings brauchbare Angaben über die Rauscheigenschaften der benutzten Röhren. Diese waren jedoch weder in der Literatur (zumindest nicht in deren leicht zugänglichem Teil) noch im Internet zu finden.

Es blieb daher nichts übrig, als selbst zu messen. Geplant war, ein oder zwei Röhrenexemplare mit den gerade vorhandenen Mitteln zu untersuchen. Das Unternehmen erwies sich dann aber doch als umfangreicher als vorhergesehen. Es wuchs sich zu einem eigenständigen Projekt aus, das dem ursprünglichen Projekt 'Vorverstärker' an Arbeitsumfang fast gleichkam. Die Hoffnung auf brauchbare Rauschdaten, die sich auch für andere Projekte würden verwenden lassen, war ein Grund, nicht aufzugeben. Als zusätzlicher Ansporn diente die Tatsache, daß für schlichte Rauschmessungen schon einmal der Nobelpreis vergeben wurde (A.Penzias, R.Wilson, 1978).

Ein Teil der oben angesprochenen Meßergebnisse wird in den folgenden Abschnitten verwertet.

 

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