20 W Hifi-Vollstereoverstärker Maestro
1000
Technische Daten:
Schaltung:
- Moderner Hifi-Stereoverstärker mit formschönen
Holzgehäuse in Nußbaum natur oder Teak mit
integriertem Entzerrervorverstärker zum direkten
Anschluß von
- magnet/dynamischer Hifi-Tonabnehmer,
- Kristalltonabnehmer,
- Tonband bzw. Rundfunk und
- Mikrofon,
- Rumpel- und Rauschfilter,
- getrennte Höhen und Bassregler,
- Piano-Fortetaste,
- Mono-Stereotaste,
- Phasenumkehrtaste,
- Stereobalanceregler,
- zwei Ultralineargegentaktendstufen mit hochwertigen Übertragern,
- Netzteil mit Siliziumgleichrichter.
- Musikleistung:
- 20 Watt (10 + 10 Watt)
- Sinus-Dauerleistung:
- 16 Watt (8 + 8 Watt / 1000 Hz)
- Klirrfaktoren nach DIN 45567:
- < 1 % von 40 HZ bis 12500 HZ bei Leistungsbandbreite
(- 3db)
- Intermodulation nach DIN 45403:
- 1,5 % bei 250/8000 Hz 4:1
- Frequenzbereich:
- 20 - 20 000 Hz +/- 1 db (Tb Eingang, Klangregelung
auf linear)
- Eingänge:
- 4, durch Drucktasten wählbar
Eingang:
- magnet./dyn. Tonabnehmer
7,5 mV bei 1000 Hz
39 kOhm
- Kristalltonabnehmer
50 mV bei 1000 Hz 12 kOhm
- Mikrofon
7 mV bei 1000 Hz 470 kOhm
- Tonband bzw. Rundfunk
300 mV bei 1000 Hz 100 kOhm
- Phonoentzerrung:
- Anpassung an den IEC-Frequenzgang 3180 µs (50 Hz),
318 µs (500 Hz), 75 µs (2120 Hz),
- auf Wunsch 3180 µs
(50 Hz), 318 µs (500 Hz) und 50 µs ( 2120 Hz)
- Klangregler:
- Höhenregelbereich:
Anhebung: + 18 db/bei 16 KHz
Absenkung: - 16 db/bei 16 KHz
- Bassregelbereich:
Anhebung: + 18
db/bei 30 Hz
Absenkung: - 16 db/bei 30 Hz
- Rumpelfilter:
- Grenzfrequenz
ca. 110 Hz
- Absenkung: ca. 10 db/Oktave.
- Abschaltbar
- Rauschfilter:
- Grenzfrequenz
ca. 8 kHz
- Absenkung: ca. 10db/Oktave
- Abschaltbar
- Piano-Fortetaste: Absenkung bei
- 30 Hz: - 15 db
- 1000 Hz: - 30 db
- 16 kHz: -
15 db
- Tonbandaufnahmeausgang:
- 200 mV, unabhängig von der Stellung der Klangregler
- Störspannungsabstand:
- 60 db (Tb Eingang)
- Übersprechdämpfung:
- 43 db b. 1000 Hz
- Balanceregler:
- +/- 6 db
- Lautsprecherausgang:
- linker und rechter Kanal je 4 oder 16 Ohm
- Röhrenbestückung:
- 2 x EF 86, 4 x ECC 83, 2 x ELL 80,
- 2 Siliziumgleichrichter OY 5066,
- 1 x E 75 C 5
- Stromversorgung:
- 220 und 110 V Wechselstrom
- Leistungsaufnahme:
- ohne Aussteuerung: ca. 67 VA
- mit Aussteuerung: ca. 77
VA
- Sicherungen:
- b. 220 V 0,5 A träge
- b. 110 V 1 A träge
- Ausführung:
- als Einbauchassis oder mit Holzgehäuse in nußbaum natur
oder Teak,
- Maße:
- 370 x 165 (140) x 225 mm
- Gewicht:
- mit Holzeinschub 8,2 kg
Besonderheiten:
- Eingänge durch vier Drucktasten wählbar
- Eingebauter Entzerrer zum direkten Anschluss von Hifi magnet./dyn.
Tonabnehmer ohne Vorverstärker
- Rumpelfilter, abschaltbar
- Rauschfilter, abschaltbar
- Piano-Fortetaste zur Erzielung eines optim. Gehöreindrucks bei kleiner
Lautstärke.
- getrennt einstellbare Höhen- und Bassregler
- Mono-Stereodrucktaste
- Stereo-vertauscht Drucktaste
- TB-Aufnahmeausgang unbeeinflusst
- Stereobalanceregler zur Vermeidung
von akustischen Unsymmetrien
- zwei Ultralinear~Gegentaktendstufen mit mehrmals verschachtelten
Ausgangsübertragern
- Aussteuerungsanzeige durch empfindliches Profilinstrument
- Netzteil mit zwei Siliziumgleichrichter
Hifi-Stereoverstärker Maestro 1000
Der Hifi-Stereoverstärker "Maestro 1000" ist eine
Weiterentwicklung des bewährten Modells "Maestro" und wurde
für den Hifi-Amateur und für alle diejenigen geschaffen, welche
auf naturgetreue Tonwiedergabe Wert legen.
Auf Grund seiner konstruktiven Auslegung und seiner
zahlreichen Besonderheiten, zeichnet sich dieser Hifi-Baustein
nicht nur durch seine hervorragende Übertragungsqualität,
sondern auch durch seine leichte Bedienung, trotz umfangreicher
Einstellmöglichkeiten zur individuellen Anpassung
der Tonwiedergabe, sowohl an die gegebenen elektroakustischen
Raumverhältnisse, wie auch an die Qualität der
Programmquellen aus.
Es versteht sich, dass die hervorragende Wiedergabequalität des
"Maestro 1000" nur dann voll ausgenützt werden kann, wenn
ebenfalls hochwertige Hifi-Tuner, Abspielgeräte und
Lautsprecher-Kombinationen verwendet werden.
Der Stereoverstärker "Maestro 100" besitzt
vier, durch Drucktasten umschaltbare Eingänge, zum Anschluss
von Mono- oder Stereotonquelllen und zwar für Mikrofon, magn./dyn.
Hifi-Abspielgeräte, Kristalltonabnehmer und Rundfunktuner bzw.
Tonband.
Neben zwei kontinuierlich einstellbaren und
kanalmäßig getrennt einstellbaren Reglern
für Höhen- und Basskorrektur
verfügt der Hifi-Stereoverstärker über eine
in ihrer klanglichen Wirkung verblüffende Piano-Fortetaste.
Auch bei kleinster Lautstärke von ca. 100 mW wird dadurch ein
natürlicher Klangeindruck durch Absenkung der mittleren Frequenzlagen
und Angleichung des Frequenzganges an die
Ohrempfindlichkeitscharakteristik erreicht. Das Rauschfilter ist
abschaltbar und dient dazu, das bei älteren und viel
gespielten Schallplatten stark auftretende Rauschen zu
unterdrücken.
Das Rumpelfilter unterdrückt lästige Rumpelspannungen bei
Plattenspielern, reduziert übernatürliche
Bassanhebungen und dient zur Vermeidung von akustischen Rückkopplungen.
Der Lautstärkeregler ist auf beide Kanäle wirksam.
Mit dem Balancerepler lassen sich Lautstärkeunterschiede
in den beiden Kanälen die akustischen Unsymmetrien etc. ausgleichen.
Durch die Mono-Stereodrucktaste lassen sich beide
Verstärkerkanäle für Monobetrieb parallel schalten,
(Monoverstärker 20 W Musikleistung).
Mit Hilfe des Umschalter Stereo-Stereo-vertauscht lassen sich
die beiden Signale vertauschen.
Der Tonband-Aufnahmeausgang arbeitet unabhängig von der Stellung
des Lautstärkereglers sowie sämtlicher Klangregler.
Das Aussteuerungsinstrument zeigt summarisch den Grad der Aussteuerung des
Stereoverstärkers an-
Der Lautsprecheranschluss ist für 4 Ohm- oder 16
0hm-Ausgangsimpedanz ausgelegt,
Form und Aufbau des Gerätes
a) Äußere Gestaltung und Formgebung.
Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, besitzt das Gerät
ein formschönes und neutral gehaltenes Holzgehäuse
(nußbaum natur oder Teak) mit einem äußerst stabilen
und aus besten Tiefziehblechen gefertigtem Einbauverstärkerchassis
mit Frontplatte. Der Hifi-Verstärker kann daher auch in einem
Musikschrank oder Gestell eingebaut werden.
Sämtliche Bedienungselemente einschließlich der
beiden fünffachen Drucktasten-Aggregate sind sehr
übersichtlich an der Frontseite des Gerätes angeordnet.
Die auf den sachlichen Stil des Gerätes abgestimmte und
beschriftete Frontplatte macht die Bedienung des Gerätes
zu einer wahren Freude. Auf der Rückseite des
Flachgehäuses befinden sich drei Eingangs-Normbuchsen zum
Anschluß der Tonquellen sowie die für
Bananensteckeranschluß vorgesehenen tautsprecherausgänge und die
"Entbrummer". Gleichfalls wurde das Schuko-Netzkabel rechts auf
der Gehäuse-Rückseite herausgeführt.
Für eine ausreichende Entlüftung des Gerätes
sorgt die in das Holzgehäuse eingelassene Metallperforation.
So wurde das Äußere des Gerätes unter Berücksichtigung
ästhetischer und technischer Faktoren so gestaltet,
daß es sich durch seine äußerlich ansprechende Form der
modernen Wohnraumgestaltung ohne weiteres anpaßt und kein
"Fremdkörper" in der Wohnung darstellt,
b) Der Innenaufbau
Nach mühelosem Abnehmen des Holzgehäuses und
der Chassis-Bodenplatte ist der vorzügliche und äußerst
übersichtlich gehaltene Aufbau des Gerätes ersichtlich, Besonders
erwähnenswert ist die auseinandergezogene und speziell auf
den Selbstbau abgestimmte und nach elektrischen Gesichts
punkten vorgenommene Verdrahtung. Um einen einwandfreien
Nachbauerfolg und hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten,
haben wir das Gerät mit verhältnismäßig kostspieligen,
jedoch aber hochwertigen keram. Lötstützpunkten ausgerüstet,
die überhaupt erst eine solche übersichtliche
Verdrahtungstechnik ermöglichten. Ebenfalls haben wir es
tunlichst vermieden, daß in der unmittelbaren Nähe
der Röhrenfassungen unübersichtliche Verdrahtungszentren
(sog. "Traubenbildung") auftreten.
Die Schaltelemente für das Rumpel- und Rauschfilter und
für die Aussteuerungsanzeige wurden zu Baugruppen in gedr.
Schaltungstechnik zusammengefaßt,
Alle Einzelteile sind daher leicht auswechselbar und gut
zugänglich. Bei Einhaltung unserer Verdrahtungsratschläge
kann sich daher überhaupt kein sog. "Drahtverhau" bilden,
Selbstverständlich wurden nur reichlich
dimensionierte Qualitätsbauelemente verwendet, so daß das
Gerät eine hohe Betriebssicherheit besitzt und die von uns propagierten
techn, Daten auch eingehalten werden können. In diesem
Zusammenhang muß u. a. auch die vorzügliche
Ausführung der mehrmals verschachtelten Ausgangsübertrager sowie der
Lieferung des bereits vorverdrahteten und in einem Baustein
zusammengefaßten Drucktasten-Eingangsteil erwähnt
werden.
Schaltungseinzelheiten
Nachdem beide Verstärkerzüge dieselben
elektrischen Merkmale besitzen, bedarf es nur der Erläuterung
eines Verstärkerkanals (z.B. linker Kanal).
Die Eingangsschaltung
Wie aus dem Schaltplan ersichtlich ist, besitzt der Stereoverstärker
insgesamt vier umschaltbare Eingänge:
TA-Kristall, TA-magnet/dynamisch/Tonband bzw. Rundfunk und Mikrofon,
Die vier Eingänge sind mit Hilfe des Drucktastenschalters
wählbar.
Bei Mikrofonbetrieb wird durch den Vorwiderstand R 8 zusammen
mit dem Gegenkopplungswiderstand R 11 eine günstige Anpassung
der Quellspannung an die Eingangsempfindlichkeit des
Verstärkers erzielt, Die aus der kommerziellen Technik
übernommene Empfindlichkeitsregelung mittels Gegenkopplung ermöglicht
eine weitgehende verzerrungsarme Aussteuerungsfähigkeit des
Verstärkers auch bei größeren
Eingangssignalen.
Bei Stellung Tonband bzw. Rundfunk ist der Gegenkopplungsfaktor
des frequenzunabhängigen Gegenkopplungskanales wesentlich
größer. Das heißt: die so
rückgeführte und um 180° phasenverschobene
Teilspannung verkleinert die am Eingang wirksame
Steuerspannung auf den erforderlichen Wert von nur ca. 300 mV,
Auf Grund dieser starken Gegenkopplung bei Stellung Tonband
werden natürlich auch die nichtlinearen Verzerrungen der
Eingangsstufe entsprechend äußerst gering gehalten
und der Signal-Fremdspannungsabstand wird wesentlich verbessert,
Bei Stellung Tonabnehmer magnet/dynamisch
wird nun die zum direkten Anschluß von magnet/dynamischen
Tonabnehmern erforderliche Phonoentzerrung welche die Aufgabe hat,
den Frequenzgang magnetischer und dynamischer Tonabnehmer zu
linearisieren, eingeschaltet. Bekanntlich ist die von magnet/dynamische
Tonabnehmern abgegebene Quellspannung der sogenannten "Schnelle" und
nicht der Nadelauslenkung wie bei piezoelektrischen
Kristalltonabnehmern proportional. Daher muß die
Frequenzkurve des Entzerrers gewissermaßen ein Spiegelbild
der Schneidekurve sein.
Diese wird mit Hilfe einer frequenzabhängigen Gegenkopplung
erreicht, Die Dimensionierung dieser Glieder wurde so
ausgeführt, daß der nach der neuesten JEC-Empfehlung
vorgenommene Schneidefrequenzgang mit den Werten 3180 µs bei 50 Hz, 318
µs bei 500 Hz und 75 µs bei 2120 Hz dadurch weitgehend
linearisiert wird.
Gleichzeitig übernimmt die brumm- und
klingarme Eingangspentode EF 86 die erforderliche
Vorverstärkung der von magnet/dyn. Tonabnehmern abgegebenen
äußerst kleinen Signalspannungen von ca. 3-7 mV/mm
Lichtbandbreite.
Bei Stellung Tonabnehmer Kristall wird der angeschlossene
Kristalltonabnehmer mit einem verhältnismäßig niedrigen
Abschlußwiderstand von nur 12 kOhm belastet. Die bei dieser
Stellung wirksame niedere Eingangsimpedanz verursacht insbesondere eine
Abschwächung der tiefen Frequenzen, so daß der
Frequenzgang des Kristalltonabnehmers weitgehend dem
TA-dyn.-Frequenzgang angeglichen wird. Dadurch werden gleichzeitig
die Intermodulations-. und Klirrverzerrungen des angeschlossenen
piezoelektrischen TA-Systemes in gewissen Grenzen gehalten,
so daß damit eine zusätzliche Klangverbesserung
eintritt und damit die gesamte Entzerrung wesentlich vereinfacht wird und
von der Impedanz des angeschlossenen Tonabnehmers weitgehend
unabhängig macht.
Die Klangregelstufe mit Piano-Forteschalter
Eine weitere internationale schaltungstechnische Finesse
stellt der Piano-Forteschalter dar.
Während bei Stellung "Forte" das amplitudenlineare Signal
auf das Gitter des ersten Triodensystems gelangt, wird bei
Stellung "Piano" ein frequenzabhängiger Spannungsteiler
eingeschaltet. Das dabei wirksame Hochpassglied R 15 / C 6
und der frequenzabhängige Gegenkopplungszweig C 9
/ R 19 sorgen dafür, daß bei kleinster Lautstärke
die Höhen und Tiefenlagen gegenüber den Mittellagen so angehoben werden,
daß der natürliche Klangeindruck - auch bei kleinster
Wiedergabelautstärke erhalten bleibt. - Bekanntlich ist gemäß
der Ohrempfindlichkeitskurve nach Fletcher-Munson ein
größerer Schalldruck bei den hohen und tiefen
Frequenzen gegenüber den Mittellagen erforderlich damit auch
bei geringer Lautstärke der natürliche Klangeindruck erhalten
bleibt. Diese Schaltung hat natürlich auch den Vorteil, daß
bei geringer Lautstärke (Stellung "Piano") der
Störabstand noch wesentlich verbessert werden kann.
Die eigentliche Klangregelung erfolgt mit Hilfe
eines umfangreichen Klangregelnetzwerkes, welches zwischen den beiden
Triodensystemen der Röhre ECC 83 (Rö 2)
und durch die getrennten Höhen- und Bassregler in Tandemanordnung so
dimensioniert wurde, daß eine ausreichende und
unabhängig voneinander individuelle Regelung der Höhen (Anhebung
+ 18 db, Absenkung - 15 db) und Bässe
(Anhebung + 18 db, Absenkung - 16 db) vorgenommen werden kann.
Bemerkenswert ist dabei, daß trotz den
großen Regelbereichen des Höhen- und Bassreglers der 1000 Hz-Pegel
praktisch stehen bleibt und durch die Klangregelstufe keine hörbaren
Verzerrungen entstehen,
Schließlich sei noch auf den Tonbandaufnahmeausgang hingewiesen.
Die dazu erforderliche Spannung wird am Spannungsteiler1er R 21 / R 22
abgenommen und dem Kontakt 1 bzw. 4 der TB-Normbuchse zugeführt.
Der TB-Aufnahmeausgang arbeitet somit unabhängig von der Stellung
der Klangregler. Zur Vermeidung von Höhenverlusten wurde R 21 mit C
10 überbrückt. Gleichfalls wurde zur Höhenkorrektur in den
Katodenkreis des ersten Triodensystems von Rö 2 (ECC 83)
ein frequenzabhängiges Korrekturglied (C 7 / R 17)
eingefügt.
Die Balanceregelung zum Ausgleich akustischer Unsymmetrien
wurde in den Kathodenkreis des 1. Triodensystemes von Rö 3
u. Rö 3' als "regelbare Gegenkopplung" ausgelegt.
Die Stellung des Schleifers von P 3 bestimmt dadurch den
Gegenkopplungsgrad und beeinflußt somit die
Kanalverstärkungen.
Der Mono~Stereo- und Stereovertauschtschalter
Zu dem Komfort des Stereoverstärkers gehört auch die
drucktastengesteuerte Mono-Stereo-und Stereo-vertauscht-
Umschaltung.
Bei Stellung Mono werden beide Endverstärkerzüge mit
Phasenumkehrstufen parallel geschaltet und es steht so eine maximale
Endleistung von 20 W zur Verfügung.
Bei Stellung Stereo arbeiten die Kanalendstufen völlig
voneinander getrennt und erhalten die stereofono Modulation
von den ebenfalls getrennt arbeitenden Kanalvorverstärkern.
Bei Stellung Stereo-vertauscht erhalten die beiden Kanalend-
stufen vertauschte Stereosignale. Die Umschaltung wird auch
hier vor den Endstufen vorgenommen.
Rumpelfilter
Nach dem Tandem-Lautstärkeregler P 4 (1 M) folgt das
Rumpelfilter, das so dimensioniert wurde, daß am unteren Ende des
Übertragungsbereiches bei eingeschaltetem Rumpelfilter ein
Verstärkungsabfall von etwa 10 db/Oktave (100 HZ) eintritt,
Lästige Rumpelstörgeräusche die z,B, von
Plattenspielern, Trittschall b. Mikrofone etc. auftreten können, werden
dadurch weitgehends unterdrückt.
Rauschfilter
Zur Unterdrückung von Nebengeräuschen die z,B, bei
älteren und oft gespielten Schallplatten (Nadelrauschen) auftreten
können, besitzt der Maestro 1000 ein sog. Rauschfilter.
Das Rauschfilter wurde ebenfalls als Doppel-T-Glied ausgelegt und so
dimensioniert, daß bei irgendeinem Rauschfilter ab etwa 8 KHz
ein Verstärkungsabfall von etwa 10db/Oktave eintritt,
Der Endverstärker mit Phasenumkehrstufe
Danach gelangt dann das Stereosignal in die Phasenumkehrstufe,
welche die Aufgabe hat, die beiden Endpentodensysteme
der Endröhre ELL 80 in Gegentaktanordnung mit je einer in
der Amplitude gleichen und in der Phasenlage um 180 gedrehten Spannung
anzusteuern.
Das geschieht folgendermaßen:
Das Stereokanalsignal wird über 0 16 dem Gitter des ersten
Triodensysteme von Rö 3 zugeführt. Dieses System arbeitet als
normale Verstärkerröhre und liefert die Steuerspannung für
ein Endpentodensystem von Rö 4.
Gleichzeitig erhält das zweite Triodensystem von Rö 3 als
Gitterwechselspannung einen Teil der Ausgangsspannung des
ersten Triodensysteme. Die Gegenkopplungsglieder R 34,
R 35 wurden so bemessen, daß die von dem ersten und zweiten
Triodensystem von Rö 3 gelieferten und um
180° zueinander phasenverschobenen Ausgangsspannung automatisch
amplitudenmäßig exakt übereinstimmen,
Durch die gleichzeitige, amplitudengleiche und phasenverschobene
Ansteuerung der beiden Endpentodensysteme von Rö 4 über
C 20 und C 21 erhält man bei dieser Gegentaktschaltung
eine hohe Ausgangsleistung und durch die symmetrische Anordnung der
beiden Wicklungshälften mit Schirmgitteranzapfungen
heben sich die auftretenden Verzerrungen weitgehend auf,
Der starke frequenzunabhängige Gegenkopplungskanal von der
Sekundärseite der Ausgangsübertrager auf den
aufgeteilten Kathodenkreis des ersten Triodensysteme von Rö 3
macht die Endstufe weitgehend lastunabhängig und reduziert den
Klirrfaktor auf ein Minimum.
Die exakte Einstellung der vorgeschriebenen negativen festen
Gittervorspannung der Endröhren sowie der einwandfreie
Abgleich ihrer Anodenruheströme kann mit Hilfe des
Vorspannungsreglers P 6 und des Symmetriereglers P
5 vorgenommen werden. Nachdem im Katodenkreis der Endröhren ein
Messwiderstand von 12 Ohm liegt, ist dieser Wert bei Mittelstellung von P 5
durch Spannungsabfallüberprüfung an R 45
verhältnismäßig leicht durchzuführen.
Aussteuerungsanzeige
An den beiden Sekundärwicklungen des Ausgangsübertragers wird
ein Teil der Ausgangsspannungen gegenseitig entkoppelt und
summarisch der Baugruppe Aussteuerungsanzeige zugeleitet. Diese wird
gleichgerichtet und dem Profilinstrunent zugeführt.
Der Kondensator 25 uF parallel zu den Anschlüssen des
Anzeigeinstrumentes verleiht diesem eine gewisse Anzeigeträgheit,
so daß das Instrument in etwa Durchschnittswerte der
Aussteuerung anzeigt.
Der Netzteil wurde entsprechend bemessen und liefert die für
beide Kanalverstärker erforderlichen Anoden- und
Heizspannungen. Zur Reduzierung der Netzteil-Innenwiderstände
werden anstelle einer Gleichrichterröhre zwei teuere
Siliziumgleichrichter verwendet, die auch bei Vollaussteuerung und
Impulsspitzen eine nahezu belastungsunabhängige
Anodenspannungsversorgung gewährleisten.
Für eine welligkeitsarme Anodenstromversorgung und
ausreichende Entkopplung der Verstärkerstufen der beiden
Verstärkerzüge sorgt die reichlich bemessene Siebkette.
Ferner besitzt jeder Verstärkerkanal eine eigene
separate Heizwicklung mit Entbrummpotentiometer, so daß hier jeder
Kanalverstärker auf sein spezifisches Brumm-Minimum
eingestellt werden kann.
Die Primärseite des Netztrafos ist auf die
üblichen Netzspannungen umschaltbar und eine Feinsicherung
schützt den Transformator vor evtl. auftretenden
Kurzschlüssen, Als Netzschalter wird ein zweipoliger
Kippschalter verwendet.
Die Betriebsbereitschaft des Gerätes wird durch ein 10 V
Lämpchen angezeigt, welches von einer Heizwicklung gespeist wird.
Aufbau
Die Lieferung des bereits mechanisch vorbereiteten und mit
zahlreichen Bohrungen versehenen Einbauchassis sowie des fertig
verdrahteten Drucktastenbausteines erleichtern den Zusammenbau unseres
Hi-Fi-Stereo-Drucktastenverstärkers.
Der Selbstbau des Stereo-Verstärkers kann daher anhand der
übersichtlich gehaltenen Aufbau-Verdrahtungs- und Schaltpläne
durchgeführt werden.
Bei der Durchführung der Aufbau- und Verdrahtungsarbeiten bitten
wir Sie jedoch freundlichst folgende Ratschläge zu beherzigen:
- Keine Selbstbau-Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, Der Zusammenbau
dieses hervorragenden Verstärkers
soll ein Hobby sein und keine Rekordarbeit.
- Die Anordnung der Bauelemente immer wieder in zeitlichen Abständen
Schritt für Schritt auf ihre Richtigkeit anhand der
Pläne überprüfen.
- Und nochmals! In Ruhe und ohne Hast, sorgfältig und
wohlüberlegt den Zusammenbau anhand der Pläne
vornehmen,
Der Aufbau des Gerätes kann nach folgender
Reihenfolge vorgenommen werden:
- Vom Einbau-Chassis Bodenplatte abmontieren.
- Wir beginnen mit dem Aufbau des Verstärker-Chassis.
- Montage der Röhrenfassungen.
Beachte: Die Befestigungsschrauben der Röhrenfassungen müssen
einen einwandfreien Kontakt zwischen dem vierpoligen
Masselötfahnenkranz der Röhrenfassungen und dem
Chassis herstellen, Es müssen daher evtl. noch vorhandene
Farbreste mit Hilfe eines Bohrsenkers oder eines ca. 10 mm Bohrers den
man mit der Hand mehrmals in den dafür vorhandenen 3 mm
Bohrungen in Bohrrichtung dreht, entfernt werden,
- Die Röhrenfassungen Rö 1, 1';
Rö 2, 2'; Rö 3, 3' sind von unten her in
die dafür vorgesehenen großen Chassisbohrungen
lagerichtig einzusetzen und auf der Chassisoberseite mit den
Abschirmungs-Halteringen festzuschrauben. Bitte Schrauben gut
festziehen,
- Einsetzen und Festschrauben von Rö
4 und Rö 4'. Je einer
Befestigungsschraube pro Röhrenfassung muß dabei
noch eine Lötfahne laut Plan eingefügt erden, bevor
die M 3 - Muttern aufgesetzt und festgeschraubt werden.
- Einsetzen und Festschrauben der beiden Siliziumgleichrichter laut Skizze.
Beachten Sie dabei die Anordnung der
Isolier-Glimmerscheiben zwischen Siliziumgleichrichter und
Chassisoberseite. Auf der Chassisunterseite werden die
Siliziumgleichrichter durch Einfügen der runden
Isolierstücke ebenfalls gegenüber dem Chassis
isoliert. Die beiden Siliziumgleichrichter dürfen daher
keinesfalls einen elektrischen Kontakt mit dem Chassis haben,
- Der Doppele1ektrolytkondensator C 25/26
ist gleichfalls isoliert in das Chassis einzusetzen, d.h. zwischen dem
Massering des Kondensators und dem Chassis darf keine leitende
Verbindung vorhanden sein. Der Doppelelko wird daher mit einem
Isolierring versehen von der Chassisoberseite her in die entsprechende
Chassisbohrung laut Skizze eingesetzt und auf der Unterseite mit
Federring und Pertinaxmutter festgeschraubt.
- Einsetzen
und Festschrauben der vier Einschraubregler P 5, 5', 2 6, 6'.
- Montage der drei Eingangsnormbuchsen auf der
Chassisrückseite sowie der vier gegenüber dem Chassis
vollisolierten Lautsprecher-Bananensteckerbuchsen auf der
Chassisrückseite,
- Einsetzen und lagerichtiges Festschrauben des Einbausicherungselementes
und der Entbrumm-Drahtregler P 7 und P 7'
auf der Chassisrückseite,
- Befestigung der keramischen ein- und zweipoligen Lötetützpunkte
auf der Chassisunterseite laut Aufbauplan.
Beachte dabei: Verschiedene keramische Lötstützpunkte
müssen mit Masselötfahnen laut Plan versehen werden bevor
diese auf der Chassisoberseite mit Hilfe von M 3 - Muttern festgeschraubt
werden. Die so durch die keramischen Lötstützpunkte am Chassis
befestigten Masselötfahnen müssen einen einwandfreien
elektrischen und mechanischen Kontakt mit dem Chassis haben, Evtl.
vorhandene Farbreste sind daher mit Hilfe eines Lochsenkers o.
ä. sorgfältig zu entfernen und die keramischen
Lötstützpunkte müssen mit den
Masselötfahnen gut festgeschraubt werden.
Achten Sie ferner auf die richtige Polzahl und Lage
der Masselötfahnen sowie der keram. Lötstützpunkte.
Der Abschirmwinkel der Eingangsnormbuchsen wird ebenfalls von einem
2-poligen Schraublötstützpunkt gehalten.
- Einsetzen der restlichen Masselötfahnen laut Aufbauplan, die
gleichfalls einen einwandfreien elektrischen und mechanischen Kontakt mit dem
Chassis aufweisen müssen. Auch bei diesen Masselötfahnen dürfen
keinesfalls Übergangswiderstände hervorgerufen durch Farbreste
vorhanden sein, Vergessen Sie bitte nicht das Einsetzen und
Festschrauben der einpoligen Masselötfahne für den
späteren Anschluß der roten Schutzader des
Schuko-Netzkabels auf der Chassisunterseite laut Plan. Auf
einwandfreien elektrischen und mechanischen Kontakt dieser
Lötfahne mit dem Chassis ist unbedingt zu achten!
- Einsetzen sämtlicher Gewindedurchführungstüllen auf der
Chassisober- und Rückseite laut Plan, Einsetzen der
Netzkabel-Gummidurchführungstülle für das
Netzkabel auf der Chassisrückseite nicht vergessen!
- Montage der beiden Gegentakt-Ausgangsübertrager BV
5665 in der richtigen Lage auf der Chassisoberseite laut Plan, Die
Übertrager werden mit je vier M 4 - Muttern auf der
Chassisunterseite festgeschraubt.
- Montage des
Netztransformators BV 2471 T auf der Chassisoberseite in der richtigen
Lage laut Plan, Der erforderliche Abstand zwischen dem
Spulenkörper des Netztransformators und dem Chassis wird durch
Einfügen der vier Alu-Abstandsröllchen hergestellt.
- Anschließend legen wir das so mechanisch aufgebaute
Verstärkerchassis beiseite und wenden uns der Montage des
Gehäusevorderteiles mit Frontplatte zu.
- Zunächst wird der bereits vorverdrahte Eingangs-Drucktastenbaustein
mit Hilfe von drei Senkkopfschrauben lagerichtig montiert.
- Dann folgt die Montage des zweiten Drucktastenbausteines mittels zweier
Senkkopfschrauben.
- Bestückung der Baugruppen Rumpel und Rauschfilter und
Aussteuerungsanzeige.
- Zur Bestückung der gedruckten Platinen
benötigt man einen möglichst kleinen
Lötkolben, der nicht über 30 W haben sollte. Auf
keinen Fall Lötfett verwenden, da dieses in gewissen
Maße den elektrischen Strom leitet und außerdem die
Lötstellen nach einiger Zeit auflöst. Als
Flußmittel genügt das Kolophonium, welches in der
Seele des Lötdrahtes eingebettet ist.
Weiterhin
sollte beachtet werden, daß möglichst nur einmal an
einer Stelle gelötet wird, damit sich nicht die Leiterbahnen
durch wiederholtes Ausdehnen und Zusammenziehen infolge
Temperaturwechsel von der Isolierplatte lösen.
Günstig ist es, die Bauteile nur in der vorgezeichneten Lage
durch die Bohrungen zu stecken, in gerader Lage zu halten und
möglichst kurz anzulöten. Vorsicht, keine eng
beieinanderliegenden Leiterbahnen versehentlich miteinander
verlöten. Polarität der Diode und des Elkos beachten,
- Nach nochmaliger Kontrolle der so bestückten Leiterplatten werden
diese mit den Haltewinkeln und mit Hilfe von Senkkopfschrauben an der
Rückseite der Chassis-Vorderseite montiert,
- Befestigung des Profilinstrumentes mit zwei Senkkopf schrauben.
- Anschließend werden die vier Potentiometerachsen nacheinander durch die
Gehäusevorderseite durchgesteckt und mit der bedruckten
Beschriftungsplatte leicht fest- geschraubt. Bitte Reihenfolge und
Werte der Regler so- wie ihre richtige Lage beachten!
- Einsetzen und Festschrauben des zweipoligen Netzschalters in der richtigen Lage.
Der Kippschalter darf dabei gerade soweit herausstehen, daß
sich die runde Mutter gut festziehen läßt. Der
Kippschalter muß mechanisch in der richtigen Lage gut
festsitzen.
- Einsetzen und Festschrauben der
beiden Drehschalter für das Rumpel- und Rauschfilter. Achtung!
Die richtige Lage der Drehschalter müssen anhand der
Drehknöpfe und Markierungen der Schalterstellungen
überprüft werden.
- Einsetzen
und Festschrauben des Netzkontrollämpchens.
- Letzte Korrekturen.
- Drucktastenaggregat auf ihre mechanische Funktionsfähigkeit
überprüfen.
- Potentiometermuttern gut festziehen und Drehknöpfe so anbringen,
daß der Markierungspunkt der Drehknöpfe mit der Anfangsstellung der
Potentiometer voll übereinstimmt.
- Nochmalige Überprüfung des mechanischen Aufbaues mit den
Plänen. Insbesondere ist dabei auf Vollständigkeit
und richtige Lage der verschiedenen Bauteile zu achten.
Die Verlegung der Leitungen und Drähte
Die Verlegung der Leitungen erfolgt nach dem Verdrahtungsplan
unter Zuhilfenahme des Schaltplanes.
Bevor Sie mit der Verlegung der Leitungen (in den Plänen
schwarz gezeichnet) beginnen, bitten wir Sie folgende Ratschläge bei der
Durchführung der Leitungs-Verdrahtungen zu beachten:
- Keine Verdrahtungsrekorde aufstellen! Daher mit Ruhe
und Überlegung diese Arbeiten durchführen.
- Richtig löten! Die wichtigsten Lötregeln enthält unser
beiliegendes Merkblatt über richtiges Löten.
- Anschluß und Lage der verschiedenen Leitungen genauestens
laut Plan einhalten.
- Die Arbeitsfortschritte sind immer wieder anhand der
Pläne unter Zuhilfenahme des Schaltplanes auf ihre
Richtigkeit zu überprüfen. Auf diese Weise
können Schalt- und Verdrahtungsfehler sehr rasch gefunden
werden und man erspart sich eine spätere, mit
größeren Schwierigkeiten durchzuführende Fehlersuche.
- Oberer und unterer Pol (bzw. Lötfahnen) der zweipoligen
Lötstützpunkte nicht verwechseln. Die zeichnerische Darstellung der
Lötstützpunkte wollen Sie bitte der Skizze entnehmen.
Der durchgehende Strich stellt dabei den oberen Pol (bzw. obere
Lötfahne) dar.
- Die Kennzeichnung der verschiedenen, isolierten
Leitungen erfolgt im Verdrahtungsplan der Übersicht halber mit
Hilfe von Farbangaben oder Buchstaben. Natürlich
können auch Schaltdrähte, die andere Farben besitzen und dieselbe
Isolationsgüte und denselben Querschnitt haben, verwendet
werden. Beachten Sie jedoch bitte die vorgeschriebenen
Drahtanschlüsse und Leitungsführungen.
Keinesfalls darf die Kunststoff-Isolation oder die Oberfläche
isolierter Drähte durch Lötkolbenhitze oder
unsachgemäße Behandlung verletzt werden.
- Netzleitungen und Anodenleitungen müssen
aus gut isolierendem Schaltdraht hergestellt werden.
- Die Leitungen zu und von den Ausgangsübertragern BV 5665
müssen miteinander pro Übertrager verdrillt werden.
Die Verdrahtung selbst erfolgt nach dem Aufbau- bzw. Verdrahtungsplänen
unter Zuhilfenahme des elektrischen Schaltplanes.
- Am zweckmäßigsten beginnt man mit der Verlegung und
Verdrahtung der Leitungen des Drucktastenbausteines die durch zwei
abgeschirmte Rüschrohre zusammengefaßt werden und
gemäß den Farbangaben anzuschließen und zu verlöten sind.
- Es folgt nun die Anfertigung und Verlegung der verdrillten
Heizleitungen. Bitte Leitungsführungen der Heizleitungen
oberhalb und unterhalb des Chassis genauestens laut Plan
einhalten. Die Heizleitungen sind ganz dicht an das Chassis
zu legen.
- Danach erfolgt die Verlegung und Verdrahtung der abgeschirmten Leitungen.
Abschirmungen, (Anschlußfahnen des Kupfergeflechtes) die
laut Plan 1 nur an einer bestimmten Stelle Kontakt mit dem
Chassis haben, dürfen keinesfalls an irgendeiner anderen
Stelle des Chassis oder mehrmals mit dem Chassis Kontakt
herstellen. Unliebsame Brummschleifen wären die Folge solcher
vom Plan abweichenden Erdungen der abgeschirmten Leitungen.
Der Innenleiter der abgeschirmten Leitungen darf keinesfalls
durch zu lange Lötkolben-Hitzeeinwirkung verletzt oder
elektrischen Kontakt mit dem abschirmenden Kupfergeflecht erhalten.
- Es folgt nun die Verlegung und Verdrahtungen der in dem Aufbauplan schwarz
eingezeichneten Leitungen, wobei den Punkten 3, 4, ,7 und 8 der
Verdrahtungsregeln besondere Aufmerksamkeit zu schenken ist.
- Kontrolle der gesamten Leitungsverlegung und Verdrahtung anhand der Pläne.
Einfügen der im Schaltplan rot eingezeichneten Kleinteile
Nachdem alle Drahtverbindungen verlegt und nochmals kontrolliert
wurden, werden die Kleinteile (Kondensatoren, Widerstände,
Gleichrichter E 75 C 5) eingelötet. Beim Einfügen der
Kleinteile ist den Punkten der Verdrahtungsratschläge besondere
Aufmerksamkeit zu schenken. Bitte, keine Widerstände verwechseln!
Beachte dabei: Die Anschlußdrähte der Widerstände und
Kondensatoren sind soweit als möglich zu kürzen und
die Polarität der Elektrolyt-Kondensatoren und Gleich-
richter (Pluszeichen), sowie die Außenbelagskennzeichnunaen
der Tauchwickel-Kondensatoren (gerader Strich) müssen laut
Schalt- und Verdrahtungsplan eingehalten werden.
Die elektrischen Werte der Widerstände sind
meistens durch Farbringe gekennzeichnet. Die Widerstandswerte dieser
Widerstände können Sie mit Hilfe des auf der
Innenseite des Baumappenumschlages aufgedruckten internationalen
Farbcodes leicht ermitteln.
Bitte Belastungswerte der Widerstände beachten!
Oberer und unterer Pol (bzw. Lötfahnen) der zweipoligen
Lötstützpunkte
nicht verwechseln. Die zeichnerische Darstellung der Lötstützpunkte
wollen Sie bitte der Skizze entnehmen. Der durchgehende Strich stellt
dabei den oberen Pol (bzw. obere Lötfahne) dar.
Nach dem Einfügen aller Bauteile führen wir das Schuko-Netzkabel
durch die Gummidurchführung ein, sichern es im Chassis-Inneren mit Hilfe
der eigens dafür vorgesehenen Kabelschelle gegen Druckzugbelastungen und
verbinden es mit den Scha1telementen (Sicherungselement und Netzschalter)
laut Verdrahtungsplan. Die rote Schutzader des Netzkabels wird
an der dafür vorgesehenen einpoligen Ohassislötfahne
einwandfrei angelötet. Auf einwandfreien Kontakt der roten Schutzader
mit dem Chassis ist besonders zu achten!
Der Schukostecker ist laut beiliegender Schaltskizze am Netzkabel
anzuschließen. Es darf keinesfalls eine Ader anders als in
der Skizze angegeben (rote Ader an den Schutzkontakt) angeschlossen
werden. Andernfalls kann das Chassis Spannungen führen.
Lebensgefahr!
Den Abschluß bildet eine nochmalige Kontrolle der Verdrahtung
mit Hilfe sämtlicher Pläne. Etwaige vergessene Leitungen, Bauteile
oder sonstige Verdrahtungsfehler kommen dabei zum Vorschein.
Meßtechnische Überprüfung und Inbetriebnahme des
Verstärkers
Nach Durchführung einer nochmaligen Aufbau- und Verdrahtungs-
Gesamtkontrolle unter Heranziehung sämtlicher Pläne,
können wir mit der stufenweise Inbetriebnahme unseres Stereo-Verstärkers
folgendermaßen beginnen:
- Zunächst setzen wir nur die Sicherung (0,5 A träge) und das
Skalenlämpchen (10 Volt/O,2 A) ein.
- Sofern unser Netz eine andere Wechselspannung als 220 Volt führt,
müßte der Netztransformatoranschluß gemäß
Anschlußschema des Netztransformators abgeändert werden.
Beachte: An den Anschlüssen des Netztransformators sowie an verschiedenen
Lötstützpunkten des Gerätes liegen sehr hohe Spannungen, daher soll das
Gerät nicht ohne Bodenplatte und Haube betrieben werden.
- Nach nochmaliger Überprüfung des Schukonetzkabelansch1usses
verbinden wir den Schukostecker mit der nächsten Schukosteckdose und
schalten das Gerät (ohne Röhrenbestückung) ein.
- Nun muß das Kontrollämpchen aufleuchten und an den
Heizfadenanschlüssen aller Verstärkerröhren müßte eine
Leerlaufheizspannung von etwas mehr als 6,5 Volt vorhanden sein.
An dem positivem Doppelelkoanschluß von C 25/26
liegt eine sehr hohe Anodengleichsparmung von ca. 400 Volt.
Zum leichteren Auffinden der Sockelanschlüsse dienen die
abgebildeten Sockelschaltungen (Fassungsanschlüsse von unten
betrachtet).
- Ist diese grobe Vorprüfung erfolgreich verlaufen, so
sind die Einstellregler P 6 und P 6', mit Hilfe eines
Schraubenziehers auf volle negative Vorspannung einzustellen. Das
geschieht durch Drehen der Schleifer von P 6 und P 6' bis zu jener
Endatellung der Regler, die unmittelbar mit dem negativem Pol des
Zwerggleichrichters E 75 0 5 verbunden sind. Diese Einstellung ist
unbedingt erforderlich, damit nicht die beiden Doppelendröhren
infolge zu geringer negativer Vorspannung zerstört werden.
- Anschließend sind die Schleifer der Einstell-Symmetrieregler
P 5 in Mittelstellung zu bringen.
- Erst dann sind sämtliche Röhren gemäß Plan vorsichtig
in ihre Fassungen einzusetzen und je ein niederohmiger
permanentdyn. Lautsprecher entsprechender Belastbarkeit
und mit einer Schwingspulenimpedanz von ca. 5-6 Ohm an
die beiden 4 Ohm-Lautsprecherausgänge anzuschließen.
Soll jedoch pro Kanal eine 16 Ohm-Lautsprecherkombination
angeschlossen werden, so müssen die Sekundäranschlüsse der
Ausgangsübertrager BV 5665 folgendermaßen verbunden
werden:
Sekundär 16 Ohm-Anschluß: rot mit braun verbinden, 16 Ohm
Lautsprecherkombination an gelb und gelb-braun anschließen.
- Nachdem sämtliche Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich
Berührungssicherheit getroffen wurden, Schukostecker wieder mit der
nächsten Schukosteckdose verbinden und Gerät einschalten.
- Nach einigen Minuten muß nun ein schwaches Brummen in den
Lautsprechern zu hören sein, das wir bei Stellung Stereo
der Drucktaste mit Hilfe der beiden Entbrummer P 7
und P 7' (Drehen der Entbrummer auf Brumminimum)
noch verringern können.
Sollte jedoch wider Erwarten in einem Lautsprecher ein Heulton zu hören
sein, so ist die Polung der Gegenkopplung von der Sekundärwicklung
des infragekommenden Ausgangsübertragers R 32 bzw. R
32' anhand des Verdrahtungsplanes zu überprüfen.
Gleichzeitig wären in diesem Fall die Anoden und Schirm-
gitteranschlüsse der beiden Doppelendröhren Rö
4 - Rö 4' auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.
- Es erfolgt nun der Abgleich der Endröhren auf gleiche
Anodenruheströme. Das geschieht verhältnismäßig auf
einfache Weise wie folgt.
Rechter Kanal:
Zunächst legen wir parallel zum Meßwiderstand R 45' (12 Ohm)
ein Drehspul-Vielfachmeßinstrument mit einem Meßbereich von
ca. 0-6 Volt an.
- dann drehen wir den Schleifer des Einstellreglers P 6'
mit Hilfe eines Schraubenziehers vorsichtig in Richtung
des äußeren Potentiometeranschlusses der unmittelbar
mit dem Widerstand R 54 (56 kOhm) verbunden ist, bis das am
Kathoden-Meßwiderstand R 45' angelegte Voltmeter einen
Spannungsabfall von 0,7 Volt anzeigt.
- Danach verbinden wir das Vielfachmeßgerät mit den beiden
äußeren Anodenanschlüssen des Ubertragers BV 5665. Das
Meßgerät dürfte in diesem Fall keine Spannung anzeigen.
Sofern jedoch bei dieser Uberprüfung eine
Spannung angezeigt wird,
müßte der in Mittelstellung befindliche Schleifer
von P 5' ein kleinwenig aus der Mittellage gedreht
werden, bis das Meßgerät O-Voltspannung aufweist.
Durch diese äußerst kleine Drehung des Schleifers
von P 5' kann diese Symmetrierung der beiden
Endröhrensysteme von Rö 4' durchgeführt werden.
- Danach wäre nochmals zu überprüfen, ob sich dadurch der
Spannungsabfall an R 45', weicher 0,7 Volt betragen
muß, verändert hat.
Sollte jetzt der Spannungsabfall mehr als 0,7 Volt betragen, so kann
der vorgeschriebene Wert von 0,7 Volt durch eine äußerst kleine
Drehung des Schleifers von P 6' in Richtung des äußeren
Potentiometeranschlusses, welcher mit dem Zwerggleichrichter E 75 C 5 verbunden
ist, wieder erreicht werden.
Sollte sich die Symmetrieeinstellung mit Hilfe von P 5'
der R 45' zu messende Spannungsabfall weniger als 0,7 Volt
betragen, so müßte der Schleifer des Einstellregiers
P 6' in Richtung äußerer Potentiometeranschluß
der unmittelbar mit dem R 54 verbunden ist, leicht gedreht werden.
- Vornahme des Abgleiches der Endröhrensysteme des linken
Kanalverstärkers auf dieselbe Art und Weise.
- Nach dem Abgleich der Endröhren beider Verztärkerzüge
überprüfen wir unseren Stereoverstärker auf die Einhaltung der
richtigen Spannungswerte an den verschiedenen Meßpunkten.
Die Spannungsüberprüfung ist bei abgeschraubtem
Bodenblech und ohne Verstärkerhaube vorsichtig, berührungssicher
und wohlüberlegt durchzuführen, zumal ja an einigen
Lötstützpunkten und Anschlüssen sehr hohe
Spannungen liegen.
Mit einem Universalmeßinstrument 5000 Ohm/Volt gegen das
Chassis gemessen, sollten sich ohne Eingangssignäl (keine
Tonfrequenzquellen wie z.B. Plattenspieler etc. angeschlossen, keine
Drucktaste gedrückt) folgende Spannungen ergeben:
- Meßpunkt
- + d = 340V
- + c = 230V
- + b = 160V
- + a = 140V
- Endstufen
- Rö 4:
Spannungsabfall an R 45 (12 Ohm) 0,7 Volt
- Rö 4':
Spannungsabfall an R 45' (12 Ohm) 0,7 Volt
- ELL 80 (Rö 4 bzw. Rö 4')
- Punkt 5: 330 V
- Punkt 1: 340 V
- Punkt 8: 330 V
- Punkt 9: 340 V
|
- EF 86 (Rö l bzw. Röl')
- Punkt 6: 45 V
- Punkt 1: 55 V
- Punkt 3: 1 V
-
- ECC 85 (Rö 2 bzw. Rö2')
- Punkt 6: 120 V
- Punkt 8: 1,1 V
- Punkt 1: 120 V
- Punkt 3: 0,7 V
- ECC83 (Rö 3 bzw. Rö 3')
- Punkt 1: 140 V
- Punkt 3: 0,9 V
- Punkt 6: 150 V
- Punkt 8: 1,1 V
|
Diese Spannungen müssen auch in Ihrem
Stereoverstärker
vorhanden sein, wobei eine Toleranz der angegebenen
Meßwerte von + 10 % durchaus noch zulässig ist.
- Befestigung des Potentiometer-Abschirmwinkels auf
der Chassisoberseite. Dieser Winkel darf keinen direkten Hassekontakt
mit dem Alubecher oder Masselötfahnenanschluß von C
25/26 herstellen.
Inbetriebnahme
- Ist die meßtechnische Überprüfung und Inbetriebnahme
unseres Verstärkers erfolgreich abgeschlossen, dann
können wir nach Anbringen der Bodenpiatte und Abeckhaube das Gerät
auf elektroakustischem Wege überprüfen.
Zu diesem Zweck schließen wir nun unsere Stereotonfrequenz
quelle ( z.B. Kristalltonabnehmer oder Tonbandgerät) an den
dafür vorgesehenen Eingang unter Beachtung der polrichtigen
Normsteckeranschlüsse gemäß dem Schaltplan
unseres Stereoverstärkers an und verbinden den Schukostecker
mit der nächsten Schukosteckdose.
Lautsprecheranschluß nochmals überprüfen.
- Nachdem wir die entsprechende Eingangs-Drucktaste gedrückt
haben, schalten wir das Gerät ein und drehen den Lautstärkeregler
etwa 1/3 nach rechts. Der Balanceregler müßte dabei in Stellung
Mitte stehen, die Drucktaste auf Stellung Stereo bzw. Stereo vertauscht.
Wir müssen nun nach ca. zwei Minuten die erste stereofonische
Tonwiedergabe in den beiden angeschlossenen Lautsprechern hören.
- Danach sind noch zu überprüfen:
- Funktionsfähigkeit sämtlicher Eingangs-Drucktasten
- Funktionsfähigkeit des Piano-Forteschalters
Beachte:
Vor Umschaltung von Piano auf Forte, Lautstärke stark zurückregeln
- Wirksamkeit des Höhen- und Bassreglers
- Stereo und Stereovertauscht - Monoschalter
- Funktionsfähigkeit des Balancereglers
- Funktionsfähigkeit des Rumpel und Rauschfilters
Die räumliche Aufstellung der Stereoanlage und ihre
elektroakustische Kontrolle
Um einen einwandfreien Stereo-Raumtoneffekt zu erzielen, sind
gewisse Grundregeln bei der Aufstellung der beiden, je einem
Kanal zugeordneten Lautsprecher bzw. Tonsäulen zu beachten.
Es sei hier ausdrücklich betont, daß bei Mißachtung dieser
Grundregeln kein wesentlicher Unterschied zwischen der Stereo- und
Monaural-Wiedergabe festzustellen ist.
Gerade die richtige Anordnung der Lautsprecher beider Kanäle
ermöglicht eine Steigerung des Klangerlebnisses, weil eben
dadurch der ganze Eindruck des Raumes, die Athmosphäre des
Konzertsaales und das Geschehen auf der Bühne "unmittelbar"
wiedergegeben wird. Nur wenn man folgende, kurz
zusammengefaßte Grundregeln berücksichtigt, kommt
man in den vollen Genuß der stereophonischen Wiedergabe.
Die in der "Funktechnik" in Heft Nr. 22 und 23/58 von K. Bertram und
W. Schlechtweg (Telefunken GmbH., Hannover) veröffentlichten
Artikel befassen sich besonders mit dieser Frage und
empfehlen folgende zweckmässige Aufstellung:
- Bei kleinen Räumen sind die beiden Stereolautsprecher in
einem Abstand von ca. 2,5 - 4 m (Ausnutzung der ganzen
Zimmerbreite) in zwei benachbarten Zimmerecken aufzustellen.
- Der Hörerplatz soll auf der Mittelachse
der beiden Lautsprecher liegen. Mit anderen Worten: Der
Zuhörer muß von beiden Lautsprechern gleichweit
entfernt sein.
- Die Abstände Zuhörer-Lautsprecher 1 und Zuhörer-Lautsprecher II
sowie der gegenseitige Abstand der beiden Lautsprecher sollten gleich
sein. Bei nicht symmetrischen Räumen ist nach demselben Prinzip
vorzugehen. Ferner ist zu beachten, daß die Abstrahlrichtungen der
beiden Lautsprecher zum Hörer nicht durch irgendwelche Gegenstände
unterbrochen werden dürfen.
- Aus psychologischen Gründen wird empfohlen, die Lautsprecher nicht
"sichtbar" anzuordnen und evtl. durch Vorhänge, Übergardinen und
dergleichen abzudecken.
- Bei akustisch unsymmetrischen Räumen wird man jeweils den
besten Raumeffekt durch entsprechende Winkeldrehung der
Lautsprecher durch verschiedene Versuche erzielen, die
eben von den gegebenen Räumen und deren Bauakustik
abhängig sind.
Nachdem Sie nun Ihrer Stereoanlage nach diesen Grundregeln
aufgebaut haben, steht deren elektroakustiscber Erprobung
nichts mehr im Wege. Die elektroakustische Prüfung sollte
nach folgenden Gesichtspunkten durchgeführt werden:
- Richtige Zuordnung der Kanäle
- Gleichheit der Lautstärken in beiden Kanälen
- Gleichheit der Klangfarben in beiden Kanälen
- Prüfung der richtigen Lautsprecherpolung
Diese messtechnische Uberprüfung bereitet dem Stereoanfänger
sehr viele Schwierigkeiten, zumal zu deren Durchführung ein
gewisser "Messgerätepark" benötigt wird.
Aus diesem Grunde empfehlen wir Ihnen eine rein akustische
Prüfung mit dem Gehör. Die Firma Telefunken bat
hierfür Stereo-Testplatten (Telefunken TST 72311, 33 UpM, Preis
DM 18.-- und TST 72363, 45 UpM zu DM 5.--) herausgebracht.
Bei Verwendung einer solchen Stereo-Testplatte können die
4 wichtigen Prüfungen auf akustischen Wege wirklich einfach
und einwandfrei ohne jegliches Meßgerät durchgeführt werden.
Der Test bei der Platte TST 72311 ist in vier auf der Platte
deutlich gekennzeichnete Abschnitte eingeteilt. Die Stereotestplatte
TST 72363 enthält ebenfalls die vier wichtigsten
Prüfungen in stark gekürzter Fassung
gegenüber der Prüfschallplatte TST 72311.
Für die räumliche Aufstellung von Stereoanlagen wichtigen Testabschnitte:
- Prüfung der Seitenrichtigkeit
- Prüfung der Gleichheit der Kanäle
- Prüfung des Mitteneindrucks
- Prüfung der Polung der Lautsprecher
Allgemeines:
Der Platz des Beobachters soll für den Test stets gleichweit von den
Lautsprechern des linken Kanals und denen des rechten Kanals entfernt sein. Dieser
Bedingung entspricht jeder Punkt der Symmetrielinie zwischen den
Lautsprechern, wobei ein Punkt auf dieser Linie gewählt werden
sollte, der etwa 1 - 2 m von der Verbindungslinie der Lautsprecher
entfernt ist (vgl. Bild).
- Prüfung der Seitenrichtigkeit
Diese Prüfung erfolgt mit dem Tickgeräusch des Metronoms im
ersten Abschnitt der Stereotestplatten. Das Metronom tickt
auf der einen Seite schnell und auf der anderen langsam.
Die Anlage muß so eingerichtet sein, daß das
schnelle Ticken mit der dazugehörigen Ansage ganz rechts, das langsame Ticken
und die entsprechende Ansage ganz links von dem Beobachter
zu hören ist.
Sollte sich der umgekehrte Eindruck ergeben, so ist der rech-
te Schiebeschalter des Verstärkers von Stereo auf Stereover-
tauscht bzw. umgekehrt zu stellen.
- Die Prüfung der Gleichheit der Kanäle
Diese Prüfung wird mit der Testmusik auf dem zweiten Abschnitt
vorgenommen. Diese Musik wird abwechselnd über den rechten
und linken Kanal wiedergegeben, so daß Unterschiede in der
Lautstärke leicht festzustellen sind.
Der Balanceregler ermöglicht in diesem Fall einen einwandfreien
Ausgleich der Lautstärken des linken und des rechten
Lautsprechers. Die Ausbalancierung beider Kanäle auf gleiche
Lautstärke erfolgt daher mit Hilfe des Balancereglers ( 2.
Regler von rechts).
- Die Prüfung des Mitteneindrucks
kontrolliert: Bei richtiger Einstellung soll die Testmusik
jetzt genau in der Mitte zwischen beiden Lautsprechern
möglichst punktförmig wahrgenommen werden, so als ob
dort ein weiterer Lautsprecher eingeschaltet wäre. Wenn der
Gehöreindruck jetzt noch aus der Mitte etwas verschoben ist,
muß das Übergewicht mit dem Lautstärkeregler eines Kanals
noch entsprechend korrigiert werden. Ebenfalls ermöglicht
der Balanceregler die Einstellung des optimalen Stereoeffektes. Wenn
der Mitteneindruck etwas seitlich verschoben ist,
kann dieser durch entsprechende Einstellung des Balancereglers wieder
nach der Mitte verschoben werden.
-
Die Prüfung der Lautsprecherpolung
ist mit Hilfe des Testgeräusches im vierten Abschnitt der Platte
leicht durchzuführen. Hierzu werden die Lautsprecher von den
Seiten zweckmässig in der Mitte möglichst dicht zusammengestellt.
Die mit den vorangegangenen Testabschnitten gefundenen Einstellungen
dürfen nun nicht mehr verändert werden. Das auf
diesem Abschnitt enthaltene Testgeräusch scheint deutlich
durch den Raum zu wandern, und zwar beim ersten Teil (9 mal das gleiche
Geräusch) in umgekehrter Richtung, wie beim zweiten Teil (ebenfalls 9
mal das gleiche Geräusch).
Bei richtiger Lautsprecherpolung scheint das Geräusch des
ersten Teil irgendwo im Raum zu entstehen und mitten zwischen
den Lautsprechern zu verschwinden, während das Geräusch des
zweiten Teils genau umgekehrt zwischen den Lautsprechern zu
entstehen scheint und dann irgendwo im Raum verströmt.
Bei falscher Polung wird der entgegengesetzte Vorgang wahrgenommen:
Im ersten Teil entsteht das Geräusch zwischen den
Lautsprechern und wandert in dem Raum, im zweiten Teil wandert es aus
dem Raum zwischen die Lautsprecher. Die Lautsprecher sind also so
anzuschließen, daß das erste Geräusch
aus dem Raum zwischen die Lautsprecher und das zweite Geräusch
in umgekehrter Richtung wandert.
Bei falscher Polung der Lautsprecher, sind demgemäß die
Anschlüsse des Lautsprechers zu vertauschen.
Beachte: keinen Lautsprecher-Kanaltausch vornehmen!
Bei Vorhandensein von mehreren Lautsprechern pro Kanal muß
auf richtige Polung der Lautsprecher untereinander, besonders
geachtet werden. Sollte sich nach Durchführung des Tests
herausstellen, daß eine falsche Polung vorgelegen hat, so empfiehlt
sich eine erneute Prüfung des Mitteneindrucks mit der
Testmusik auf dem dritten Abschnitt. Die Testsignale sind in der
Länge so bemessen, daß die notwendigen Korrekturen
während des Ablaufs der Platte vorgenommen werden können.
Wir hoffen, daß Ihnen unser Hifi-Vollstereoverstarker "Maestro 1000"
viel Freude bereitet und bitten Sie doch von sämtlichen
technischen Möglichkeiten die Ihnen unser Vollstereoverstärker "Maestro"
bietet, regen Gebrauch zu machen.
München,
Ihre
R A D I O - R I M
G.m.b.H.
Über preiswerte HiFi-Plattenspieler u. Lautsprecherkombinationen
informieren Sie die beiliegenden Prospekte und unser Bastelbuch.
Wichtige Hinweise
- Bei Verstärkern dürfen Sie niemals vergessen, den
Ausgangstransformator durch Lautsprecher oder Belastungswiderstand gleicher
Größe zu belasten. Die Tonfrequenz-Wechselspannung an der
Sekundärseite kann sonst zu Spannungsüberschlägen im Transformator
führen und diesen unter Umständen unbrauchbar machen!
Beim Chassiseinbau auf elektrische Berührungssicherheit
und Wärmeableitung achten.
- Beachten Sie beim Selbstbau die VDE-Bestimmungen, die
der Verband Deutscher Elektrotechniker zur Gefahrenvermeidung beim
Betrieb elektrotechnischer Geräte aufgestellt hat.
Für den Selbstbau von Geräten gelten die
VDE-Bestimmungen nur bedingt, solange der fachkundige Erbauer damit
hantiert. Wird aber ein Selbstbaugerät verschenkt, oder
durch Familienmitglieder bedient, sichert nur die Einhaltung der
VDE-Vorschriften vor Schadenersatzforderungen.
- Irgendwelche Schäden, die durch
RIM-Erzeugnisse entstehen, berechtigen nicht zu einem
Schadenersatzanspruch irgendwelcher Art.
- Technische Änderungen ohne Vorankündigung vorbehalten.
Richtiges Löten
- Was wird zum Löten benötigt?
Ein Elektrolötkolben mit 50 - 100 Watt Heizleistung. Ein
Lötkolbenständer als Unterlage für den heißen
Lötkolben. Eine Rolle Kolophonium-Lötdraht, in dessen Inneren das
Flußmittel Kolophonium eingebettet ist.
Ein kleines Messer oder ein Stückchen feines Sandpapier zum Reinigen
nicht blanker Lötstellen.
Und nicht zuletzt eine ruhige Hand und ein kleinwenig Geduld!
- Welche Vorbereitungen sind zu treffen?
Falls der Kupfereinsatz des Lötkolbens - wie üblich -
schwarz oxydiert ist, sollte er blank gefeilt und mit
Sandpapier geglättet werden. Erst jetzt wird der Kolben
eingeschaltet. Beginnt die Oberfläche des Kupfers
sich zu verfärben, so streicht man mit dem Lötdraht
darüber, bis dann das Zinn zu schmelzen beginnt. Dadurch wird
die ganze Oberfläche der Kupferspitze - evtl. unter
Zuhilfenahme eines Lappens - verzinnt. Die Löttemperatur des
Kolbens ist dann erreicht, wenn das Lötzinn beim
Berühren des Kolbens sofort schmilzt und das Kolophonium
verdampft.
Je heißer der Kolben, desto schneller die Lötung!
Nur völlig blanke Teile ergeben gute Lötstellen.
Zunächst sind die zu verbindenden Teile (z.B. Lötöse und
Schaltdraht) zu verzinnen. Dazu betupft man die heiße
Lötkolbenspitze kurz mit Lötzinn, um sie gewissermaßen "feucht"
zu machen. Die Lötkolbenspitze legt man nun an die Breitseite
der Lötöse und berührt die andere Seite der
Lötöse mit dem Lötzinn. Hat die Öse die
Löttemperatur erreicht, beginnt das Zinn zu fließen. Das gleichzeitig
ausfließende Kolophonium wirkt als Flußmittel und
erleichtert die mühelose Verbindung zwischen der Oberfläche und dem
Zinn. Wenn auch der Schaltdraht, wie eben beschrieben, verzinnt
ist, sind die Lötvorbereitungen abgeschlossen.
Fadenlötzinn darf nur auf der Lötstelle zum Fließen gebrahcht
werden, sonst verdampft das Flußmittel wirkungslos.
Der Lötdraht wird schnell von der Lötstelle entfernt,
sobald ein geringer Teil zum Schmelzen kam. Es soll ja kein
Zinnklumpen, sondern nur ein hauchdünner Überzug
entstehen. Auch der Kolben wird nur solange an der Lötstelle
belassen, bis das Zinn glänzend fließt. Sollen die
Lötösenlöcher freibleiben, hat sich das
Hindurchstecken einer Bleistiftspitze bewährt.
- Was ist beim Lötvorgang zu beachten?
Nach dem Zusammenhalten der beiden zu verlötenden Teile
sind die beiden Zirmschichten mit dem Lötkolben nochmals
zum Fließen zu bringen. Eine einwandfreie Lötstelle
besteht also nur aus einer hauchdünnen Zinnschicht als
Verbindung. Dicke Klumpen zeigen an, daß entweder mit zu
kaltem Kolben gelötet, oder der Kolben nicht bis zum Erreichen
der Fließtemperatur an der Lötstelle belassen wurde.
Während des Abkühlens darf die Lötatelle
nicht erschüttert werden, sonst wird ihre Oberfläche
matt. Dies wäre ein Zeichen einer ungenügenden Verbindung. Die
Abkühlung kann durch Anblasen mit dem Mund beschleunigt werden.
- Sonstige wichtige Hinweise.
Beim Löten an wärmeempfindlichen Teilen
(Kristall-Elemente, Dioden, Transistoren, keramischen Kondensatoren,
Präzisionswiderständen usw.) sind die
Anschlußdrähte länger als normal zu lassen.
Während des Lötvorganges faßt man diesen
Anschlußdraht mit einer Flachzange und unterbindet damit die
Wärmeleitung und so die Beschädigung des
Bauteiles.
Vor dem Einbau alle Lötösen verzinnen.
Es erleichtert und beschleunigt die Arbeit wesentlich. Drähte durch
Lötösen nur hindurchstecken, niemals aber herumwickeln! Uber den
Vorteil dieser Lötmethode wird man sich dann bewußt,
wenn man diese Lötstellen wieder auftrennen muß!
Es gibt Metalle (z.B. Eisen und verschiedene Widerstandsmaterialien),
bei denen Kolophonium als Flußmittel nicht ausreicht, um eine
innige Bindung zwischen Material und Lötzinn
herbeizuführen. In diesen Fällen ist die Verwendung
von Lötfetten am Platze. Man verzinnt dabei das
infragekommende Teil außerhalb des Gerätes und
wäscht die Lötstelle anschließend mit Wasser, Tri oder Spiritus
ab. Die Wirkung des Lötfettes beschränkt sich
nämlich nicht nur auf die Lötstelle. Beim Verdampfen während des
Lötvorganges schlagen sich auch in der Umgebung der
Lötstelle säurehaltige Rückstände nieder.
Weitere Dokumente aus der Baumappe:
Stücklisten:
Berichtigungen:
Schaltpläne:
Gesamtplan:
|
ätzplatte Aussteuerung:
|
ätzplatte Filter:
|
Baupläne:
Ein herzliches Danke an Dr. Jürgen Rathlev, der mir diese Seiten nicht nur scannte, sondern auch diese html-Seite
dazu erstellte. Danke!
Aus dem Buch von Heinz Richter, "Elektroakustik für Alle", entnahm ich den folgenden
Text zum Rim Mastro 1000:
Da beide Verstärkerzüge dieselben elektr. Merkmale besitzen, bedarf es nur der Erläuterung eines
Verstärkerkanals (z. B. linker Kanal). Wie aus dem Schaltplan ersichtlich ist, besitzt der Stereoverstärker
insgesamt vier umschaltbare Eingänge:
TA-Kristall, TA-magnet.-dynamisch, Tonband bzw. Rundfunk- und Mikrofon. Die vier Eingänge sind mit Hilfe des
Drucktastenschalters wählbar, aber nicht miteinander mischbar.
Bei Mikrofonbetrieb wird durch den Vorwiderstand R 8 zusammen mit dem Gegenkopplungswiderstand R 1k eine günstige
Anpassung der Quellspannung an die Eingangsempfindlichkeit des Verstärkers erzielt. Die aus der kommerziellen Technik
übernommene Empfindlichkeitsregelung mittels Gegenkopplung ermöglicht eine weitgehende verzerrungsarme
Aussteuerungsfähigkeit des Verstärkers auch bei größeren Eingangssignalen.
Bei Stellung Tonband bzw. Rundfunk ist der Gegenkopplungsfaktor des frequenzunabhängigen Gegenkopplungskana-les
wesentlich größer. Das heißt: die so rückgeführte und um 180° phasenverschobene Teilspannung
verkleinert die am Eingang wirksame Steuerspannung auf den erforderlichen Wert von nur ca. 300 mV. Auf Grund dieser starken
Gegenkopplung bei Stellung "Tonband" werden natürlich auch die nichtlinearen Verzerrungen der Eingangsstufe
äußerst gering gehalten und der Signal-Fremdspannungsabstand wird wesentlich verbessert.
Bei Stellung Tonabnehmer magnet.-dynamisch wird nun die zum direkten Anschluß von magnet-dynamischen Tonabnehmern
erforderliche Phonoentzerrung, welche die Aufgabe hat, den Frequenzgang magnetischer und dynamischer Tonabnehmer zu
linearisieren, eingeschaltet. Bekanntlich ist die von magnet-dynamischen Tonabnehmern abgegebene Quellspannung der
sogenannten "Schnelle" und nicht der Nadelauslenkung wie bei piezoelektrischen Kristalltonabnehmern proportional. Daher
muß die Frequenzkurve des Entzerrers gewissermaßen ein Spiegelbild der Schneidekurve sein.
Diese wird mit Hilfe einer frequenzabhängigen Gegenkopplung erreicht. Die Dimensionierung dieser Glieder wurde so
ausgeführt, daß der nach der neuesten JEC-Empfehlung vorgenommene Schneidefrequenzgang mit den Werten 3180 us
(microsekunden) bei 50 Hz, 318 us bei 500 Hz und 75 us bei 2120 Hz dadurch weitgehend linearisiert wird.
Gleichzeitig übernimmt die brumm- und klingarme Eingangspentode EF 86 die erforderliche Vorverstärkung der von
magnet-dynamischen Tonabnehmern abgegebenen äußerst kleinen Signalspannungen von ca. 3 - 7 mV / mm
Lichtbandbreite.
Bei Stellung Tonabnehmer Kristall wird der angeschlossene Kristalltonabnehmer mit einem verhältnismäßig
niedrigen Abschlußwiderstand von nur 12 KOhm belastet. Die bei dieser Stellung wirksame niedere Eingangsimpedanz
verursacht insbesondere eine Abschwächung der tiefen Frequenzen, so daß der Frequenzgang des Kristalltonabnehmers
weitgehend dem TA-dyn.-Frequenzgang angeglichen wird. Dadurch werden gleichzeitig die Intermodulations- und
Klirrverzerrungen des angeschlossenen piezoelektrischen TA-Systemes in gewissen Grenzen gehalten, so daß damit eine
zusätzliche Klangverbesserung eintritt und somit die gesamte Entzerrung wesentlich vereinfacht wird.
Während bei Stellung "Forte" das amplitudenlineare Signal auf das Gitter des ersten Triodensystems gelangt, wird bei
Stellung "Piano" ein frequenzabhängiger Spannungsteiler eingeschaltet. Das dabei wirksame Hochpaßglied R 15 /
C 6 und der Eine weitere schaltungstechnische Feinheit stellt der Kom-binations-Schiebeschalter mit den drei
Schaltstellungen MonoStereo- und Stereo- vertauscht dar. Bei Stellung Mono werden beide Endverstärkerzüge mit
Phasenumkehrstufen parallel geschaltet. Dadurch steht eine maximale Endleistung von 20 W zur Verfügung. Bei Stellung
Stereo arbeiten die Kanalendstufen völlig voneinander getrennt und erhalten die stereophone Modulation von den
ebenfalls getrennt arbeitenden Kanalvorverstärkern. Bei Stellung Stereo-vertauscht erhalten die beiden Kanalendstufen
vertauschte Stereosignale. Die Umschal tung wird auch hier vor den Endstufen vorgenommen.
Über den Tandem-Lautstärkeregler P 4 gelangt das Stereosignal in die Phasenumkehrstufe, welche die Aufgabe hat,
die beiden Endpentodensysteme der Endröhre ELL 80 in Gegen-taktanordnung mit je einer in der Amplitude gleichen und
in der Phasenlage um 180° gedrehten Spannung anzusteuern. Das geschieht folgendermaßen: Das Stereokanalsignal wird
über C 16 dem Gitter des ersten Triodensystems von V 3 zugeführt. Dieses System arbeitet als normale
Verstärkerröhre und liefert die Steuerspannung für ein Endpentodensystem von V 4.
Gleichzeitig erhält das zweite Triodensystem von V 3 als Gitterwechselspannung einen Teil der Ausgangsspannung des
ersten Triodensystems. Die Gegenkopplungsglieder R 34, R 35 wurden so bemessen, daß die von dem ersten und zweiten
Triodensystem von V 3 gelieferten und um 180° zueinander phasenverschobenen Ausgangsspannungen automatisch
amplitudenmäßig exakt übereinstimmen.
Durch die gleichzeitige, amplitudengleiche und phasenverschobene Ansteuerung der beiden Endpentodensysteme von V 4 über
C 20 und C 21 erhält man bei dieser Gegentakt-Schaltung eine hohe Ausgangsleistung, und durch die symmetrische
Anordnung der beiden Wicklungshälften mit Schirmgitteranzapfungen heben sich die auftretenden Verzerrungen weitgehend
auf. Der starke frequenzunabhängige Gegenkopplungskanal von der Sekundärseite der Ausgangsübertrager auf den
aufgeteilten Kathodenkreis des ersten Triodensystems von V 3 macht die Endstufe weitgehend lastunabhängig und reduziert
den Klirrfaktor auf ein Minimum.
Die exakte Einstellung der vorgeschriebenen negativen festen Gittervorspannung der Endröhren sowie der einwandfreie
Abgleich ihrer Anodenruheströme kann mit Hilfe des Vorspannungsreglers P 6 und des Symmetrierreglers P 5 vorgenommen
werden. Nachdem im Kathodenkreis der Endröhren ein Meßwiderstand von 12 Ohm liegt, ist dieser Wert bei
Mittelstellung von P 5 durch Spannungsabfallüberprüfung an R 45 verhältnismäßig leicht
festzustellen.
Der Netzteil wurde entsprechend bemessen und liefert die für beide Kanalverstärker erforderlichen Anoden- und
Heizspannungen. Zur Reduzierung der Netzteil-Innenwiderstände werden anstelle einer Gleichrichterröhre zwei teuere
Siliziumgleichrichter verwendet, die auch bei Vollaussteuerung und Impulsspitzen eine nahezu belastungsunabhängige
Anoden-spannungsversorgung gewährleisten.
Für eine welligkeitsarme Anodenstromversorgung und ausreichende Entkopplung der Verstärkerstufen der beiden
Verstärkerzüge sorgt die reichlich bemessene Siebkette. Ferner besitzt jeder Verstärkerkanal eine eigene
separate Heizwicklung mit Entbrummpotentiometer, so daß hier jeder Kanalverstärker auf sein spezifisches
Brumm-Minimum eingestellt werden kann. Die Primärseite des Netztrafos ist auf die üblichen Netzspannungen
umschaltbar, und eine Feinsicherung schützt den Transformator vor evtl. auftretenden Kurzschlüssen. Als
Netzschalter wird ein zweipoliger Kippschalter verwendet.
Die Betriebsbereitschaft des Gerätes wird durch ein 10 V Lämpchen angezeigt, welches von einer Heizwicklung
gespeist wird.