Die Gnom -
Röhren von RFT
Jegliche gewerbliche Nutzung wird hiermit untersagt!
Die "Gnom" - Röhren stellten eine DDR-spezifische Entwicklung dar. Sie wurden ab Ende 1949 im Funkwerk
Erfurt (vor dem Krieg: Telefunkenwerk) entwickelt. Über diese seltenen Röhren ist nur wenig bekannt geworden.
In diesem Zusammenhang weise ich auf die ausgezeichneten Recherchen von Hans-Thomas Schmidt zu
den Gnom-Röhren hin - Hans-Thomas hat auf seiner Seite Gnomröhren hervorragende Arbeit geleistet !
Einige Daten und Hinweise auf dieser Seite wurden mir freundlicherweise von Herrn Wolfgang Scharschmidt zur Verfügung
gestellt; Herr Scharschmidt war mir auch bei einigen Richtigstellungen sehr behilflich, wofür ich mich an dieser Stelle
ganz herzlich bedanken möchte.
Aufgrund ihres von jeglicher Norm abweichendem Sockel waren sie, obwohl sie hervorragende Eigenschaften vorwiesen, eine
wirtschaftliche Fehlplanung, sie konnten sich nicht durchsetzen bei den westlichen Firmen.
Die ursprüngliche Vorlage der Gnom-Röhren war die EBF11. Man verwendete deren System jedoch nicht 1:1. Es erfolgten
hinsichtlich verbesserter Eigenschaften Änderungen der Gittersteigung und, bedingt durch Materialknappheit, entsprechende
Anpassungen der Kathode, Gitterstege und des Anodenblechs, bis zu neu entwickelten Gettern.
Bei den Gnomen wurde das System in senkrechter Position eingebaut (in den Stahlröhren war es waagrechte Postion).
Es gab lediglich zwei in den Verkauf gelangte Radiotypen mit teilweiser Gnombestückung, weil die Produktion der neuen
Röhren dem Bedarf der Radiowerke nicht nachkommen konnte, sodaß sogar gefertigte Geräte teilweise während
der Fertigung wieder auf Stahlröhren zurückgebaut werden mußten. Für UKW, das sich zu dieser Zeit in
Vorbereitung befand, war ein Super mit UCH171, UAA171, UBF175 bzw. UBF171 und UEL171 - Bestückung geplant.
Ein markanter Punkt - ursprünglich jeder Gnom-Röhre zu eigen - ist der auf dem Röhrenkopf angebrachte
Pumpstutzen.
Die Gnomröhren sind, weil sie sich nie auf dem Markt positionieren konnten, heute nur noch reine Sammlerröhren.
Sie sind recht selten anzutreffen, erst recht die Fassungen zu diesen Röhren - sie sind ausgesprochen selten, eine
Rarität.
Gnomröhren gab es als Type mit der normalen 6,3-Volt-Parallelheizung und als U-Type, mit 100-mA-Serienheizung.
In Erweiterung des Gnom-Programms waren auch P - u. D - Röhren in Planung, da man die Röhren als Devisenbringer
dem internationalen Markt anbieten wollte und in den westlichen Ländern in FS-Geräten Röhren mit P-Heizung
bevorzugt worden waren.
Zu den E-Typen gehörten die folgenden Gnom-Röhren:
EAA 171 - Diode + Diode, mit getrennten Kathoden
EBF 171 - Duo-Diode + regelbare HF-, ZF-, NF-Pentode
ECH 171 - Triode + regelbare Heptode für Mischstufen
EEL 171 - Regelbare Tetrode + Endpentode (4 Watt)
EF 172 - HF-, ZF-, NF-Pentode
EF 174 - Steile Pentode
EF 175 - Steile HF-, ZF-Regelpentode
EL 171 - Endpentode (4 Watt)
EL 172 - Endpentode (8 Watt)
EM 171 - Doppelbereichs-Abstimmanzeigeröhre
Zu den U-Typen gehörten die folgenden Gnom-Röhren:
UAA 171 - Diode + Diode, mit getrennten Kathoden
UBF 171 - Duo-Diode + regelbare HF-, ZF-, NF-Pentode
UCH 171 - Triode + regelbare Heptode für Mischstufen
UEL 171 - Regelbare Tetrode + Endpentode (4 Watt)
UF 172 - HF-, ZF-, NF-Pentode
UF 174 - Steile Pentode
UF 175 - Steile HF-, ZF-Regelpentode
UL 171 - Endpentode (4 Watt)
UM 171 - Doppelbereichs-Abstimmanzeigeröhre
Diese erste Seite zeigt die Gnom-Röhren der 'E' - Serie, der folgende Link führt auf die
Gnom-Röhren der 'U' - Serie.
Zuvor möchte ich mich jedoch an dieser Stelle bei meinem GFGF-Vereinskollegen, Herrn Udo Radtke, bedanken für die
vielen tollen Fotos seiner Gnom-Röhren, die auf dieser Seite gezeigt werden.
Ohne Herrn Radtke hätte ich diese Seite niemals so vollständig gestalten können!
Ich beginne diesen 'Fotoreigen' mit der EBF 171 :
Es folgt die ECH 171 :
Es folgt die EDD 171.
Das erste Foto zeigt ein Labormuster dieser Leistungs-Doppeltriode, mit Gitteranschluß oben :
Das nachfolgende Foto zeigt die Serienausführung der EDD 171 :
Es folgt die EEL 171.
Das erste Foto zeigt wieder ein Labormuster, es ist eine frühe 8-pin-Ausführung, mit Pumpstutzen unten :
Mit Blick auf zukünftige schaltungsbedingte Anwendungen wurde die Umstellung von 8 auf 11 pol. durchgeführt; jede
Systemelektrode sollte entkoppelt und einen eigenen Pin erhalten; es sollten Zusammenschaltung wie z.B. G3 und K eliminiert
werden. Dies war schließlich ca 10 Jahre später im Westen auch der Grund für die Entwicklung der 10 pol. Dekal- bzw.
der 12pol. Compactron-Röhren, wo man sogar noch einen deutlichen Schritt weiter ging.
Außerdem wechselte man, weil man das schon von den Schlüsselröhren her bekannte Problem des in den
Röhrenteller eingesinterten Führungszapfens, verstärkt durch Verwendung von Thüringer Weichglas, nicht
in den Griff bekam. Schon auf dem Brennrahmen entstand beim Abziehen der Röhren durch Abriss des Zapfens unvertretbar
hoher Ausschuss.
Das folgende Fotos zeigt die Serienausführung der EEL 171 :
Es folgt die EF 172.
Das erste Foto zeigt auch wieder ein Labormuster, die frühe 8-pin-Ausführung mit Pumpstutzen unten :
Das nächste Bild zeigt die Serienausführung der EF 172 :
Es folgt die EF 173 :
Es folgt die EF 174 :
Es folgt die EF 175 :
Es folgt die EF 176 :
Es folgt die EF 177 :
Es folgt die EH 171 :
Es gab drei verschiedene Doppelsteuer-Gnomentwicklungen E/U H. Als erste entstand die nicht regelbare U/EH171. Dann als
Entwicklungsvariante die EH 181, die nach 1954 in Novalausführung als EH 860 auferstand. Schließlich, im März 1951,
noch eine EH 172.
Es folgt die EH 181 :
Es folgt die EL 171.
Das erste Foto zeigt wieder ein Labormuster, die frühe 8-pin-Ausführung mit Pumpstutzen unten :
Das nächste Bild zeigt die Serienausführung der EL 171 :
Es folgt die EL 172.
Das erste Foto zeigt wieder ein Labormuster, die frühe 8-pin-Ausführung mit Pumpstutzen unten :
Das nächste Bild zeigt die Serienausführung der EL 172 :
Es folgt die EH 171 :
Der folgende Link führt auf die Gnom-Röhren der 'U' - Serie.
Es folgen Fotos einer Fassung für die Röhren der Gnome-Serie :
Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei zur Gnom-Serie
platziert, mit den Röhrendaten und Sockelschaltungen (25 Seiten / 2,1 MByte).
Ein weiteres PDF-File zeigt Seiten aus der Zeitschrift "Deutsche Funktechnik" zum Thema
Gnom-Röhren. Ein hochinteressantes Dokument ! (2,5 MByte)
Ein sehr interessantes Dokument, es stammt aus dem RFT - Zentrallaboratorium Abt. Typenentwicklung, zeigt einen
Aktenvermerk über eine Besprechung über die Typenentwicklung am 28.11.1950
und betrifft die Entwicklung der Gnom-Röhrenreihe.
Ich stelle hier die Schaltbilder von zwei mit Gnomröhren ausgestatteten Radios vor die in der DDR hergestellt wurden;
es handelt sich bei beiden Geräten um eine Mischbestückung.
(Mit der Maustaste das jeweilige Schaltbild anklicken, es wird dann in voller Auflösung
dargestellt.)