Ein Bass-Booster für den Röhren-Verstärker

Bei Verstärkeranlagen besteht oft der Wunsch, für Musikwiedergabe die Tiefen noch etwas kräftiger anzuheben, um z. B. den bei niedrigen Frequenzen geringen Schalldruck der Lautsprecher auszugleichen.
Deshalb stelle ich hier nun die folgende Schaltung vor, um der "Oma Krüger", Parterre unten rechts, auch ein bißchen Musik zu gönnen - denn sie kann ja nur noch sooo schlecht hören ...

Die folgende Schaltung besteht aus einer Trioden-Nf-Verstärkerstufe, deren Gitterableitwiderstand sich aus den Widerständen R 2 = 33 kOhm und R 4 = 1 MOhm zusammensetzt. Parallel zu R 4 werden mit Hilfe eines Schalters wahlweise die Kondensatoren C 2 bis C 5 gelegt.


Die Glieder R 2, R 4, C bilden in Verbindung mit dem in der Gitterzuleitung liegenden Widerstand R 1 = 400 kOhm - nach Teil b in der Schaltung - einen frequenzabhängigen Spannungsteiler (Tiefpaß).
An C fällt hierbei eine Teilspannung ab, die bei tiefen Frequenzen immer größer wird, weil hierbei der kapazitive Widerstand des Kondensators ansteigt oder, anders ausgedrückt, bei hohen Frequenzen wird die Spannungsteilung vorwiegend durch R 1 und R 2 bestimmt, d. h. nur 1/12 der Eingangsspannung gelangt zum Gitter.
Legt man also verschiedene Frequenzen mit gleicher Amplitude an den Eingang der Schaltung, so erhält das Gitter der Röhre bei verschiedenen Kondensator-Größen verschiedene Frequenzen, = verschiedene Spannungen.
Im Teil a des Schaltbildes wurde die Schaltung um eine aktive Verstärkerstufe erweitert, um Verluste auszugleichen, einen möglichst gleich hohen Ausgangspegel zu erzielen. - Teil a bildet also den eigentlichen Bass-Booster.
Über einen Stufenschalter 1 x 5 ist ein Netzwerk aufgebaut, deren Kapazitäten verschiedene Frequenzanhebungen erlaubt. Der mit dieser Schaltung einstellbare Frequenzbereich ist im folgenden Diagramm gut erkennbar.


In der Stellung 1 des Schalters wird hier noch kein Kondensator, sondern der Widerstand R 3 geschaltet, hier erfolgt noch keine Frequenzbeeinflussung. - Inwieweit die einzelnen Schaltstufen den Frequenzgang beeinflussen kann gut im Diagramm erkannt werden.
Wegen der Tiefenanhebung muß die Stufe sehr brummfrei aufgebaut werden. Die Heiz- und Anodenspannungen werden dem Hauptgerät entnommen. Die Anodenspannung wird jedoch mit R 7 = 50 kOhm und C 7 = 0,25 uF zusätzlich gesiebt. Der Kathodenwiderstand muß durch einen großen Kathodenkondensator C 6 überbrückt werden, damit die erzielte Baßanhebung nicht durch eine Gegenkopplung wieder rückgängig gemacht wird.
Die Schaltungsanordnung wird zweckmäßig vor das Gitter der Endröhre oder der Phasenumkehrstufe geschaltet.
Die Abschirmleitungen am Eingang und Ausgang der Baßanhebungsstufe sollen nicht länger als 20 bis 30 cm sein, um Höhenverluste durch Streukapazitäten zu vermeiden.
Als Röhre wurde in der Schaltung ein System einer ECC 82 verwendet, - doch kann hier jede zur Widerstandsverstärkung geeignete Triode benutzt werden; dabei sind R 5 und R 6 entsprechend dem Röhrentyp zu wählen.



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