Der ECL 82-Amp
von Marcus Gedanitz

Als Paul und ich diesen Amp bewerten wollten, fiel uns als erstes Flugrost vom Netzteil - ein ehemaliges Computernetzteilgehäuse, ausgeräumt und mit neuen Innerein versehen, entgegen. Vom Rost rotgefärbte Hände waren mein erstes 'Erlebnis'.


Das Verstärkergehäuse ist ein ehemaliges CD-Rom- oder Floppylaufwerks-Gehäuse, so genau konnte ich es nicht zuordnen, was letztendlich aber unwichtig war.




Die Aussenmaße sind ganz erfreulich, wie die beiden folgenden Fotos zeigen :




Geöffnet, sahen wir einesteils ein geordnetes und aufgeräumtes Inneres, welches aber dennoch einen zwiespältigen Eindruck vermittelte. - Die Inbetriebnahme und Bedienung wollten wir, vorsichtshalber, doch lieber mit isolierten Händen vornehmen...

(Die hinten angebrachte Lautsprecherklemmleiste ließ es leider nicht zu, daß wir mit Bananensteckern direkt in die Buchsen kamen, deshalb mußten wir Drahtenden einklemmen und mit Krokoklemmen verbinden)








Die Hörprobe ließ uns dann erschrecken. Die Lautstärke war zwar ganz ordentlich (spätere Messungen ergaben 1,68 Watt Ausgangsleistung), dieses jedoch in so gut wie allen Lautstärkestellungen reichlich verzerrt. Ab etwa 75% aufgedrehtem Lautstärkeregler wurden die Verzerrungen wirklich unerträglich.

Ich greife jetzt mit den Messergebnissen teilweise etwas vor, anders als beabsichtigt, jedoch dient es zum Verständnis warum dieser Verstärker den 5. Platz erhielt. - Normalerweise hätte er Platz 6, also hinter Ludwig Dittmars V20-Amp, eingestuft werden müssen. - Aber : hier spielte ja noch die Grösse des Amps ein Rolle..

Zumindest sei gesagt, daß bei diesem Amp wegen Kurvenformverzerrung die fu nicht feststellbar war, auch bei reduzierter Leistung nicht - jedenfalls sieht es so aus, daß erst ab etwa 35 kHz ein eingespeister Sinus am Ausgang auch wirklich wie ein Sinus aussah. Die fo lag dann bei 162 kHz !!!!!!
(Diese Messungen wurden mehrfach wiederholt, weil am Ergebnis immer wieder gezweifelt wurde : 162 kHz...)
Da das Motto des diesjährigen Bastelwettbewerbs aber lautet "Der kleinste NF-Stereoverstärker" - und nicht ZF- oder HF-Verstärker, müssten wir eigentlich sagen: komplett verfehlt.
Dies wollten wir, angesicht der doch etwas enttäuschend geringen Zahl von Einsendungen, dann doch nicht, und mit viel Augenzudrücken und gutem Willen gaben wir diesem Wettbewerbsbeitrag dann den Platz 5.

Marcus Gedanitz sandte leider keine Beschreibung ein, dafür aber eine ausführliche Bedienungsanleitung.
Das folgende PDF-File zeigt Schaltung des Verstärkers und des Netzteils, sowie die beigefügte Bedienungsanleitung (ca. 1,8 MByte).

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