Eine Anodenbatterie - Selbstgebaut !
Es war schon ganz schön lästig : immer wenn ich eines meiner Batterie-Röhrenradios einschalten wollte -
oder ein neues selbstgebautes in Betrieb nehmen wollte - meine Netzanode hervorzuholen, die Anschlußschnüre zu
sortieren und sie in die richtigen Buchsen zu stecken, - und immer wieder neu kontrollieren ob auch alle richtig gesteckt
wurden.. - ein falsch eingesteckter Anschluß kann den "Tod" sämtlicher dieser teuren, für's Budget
fast unersetzlichen Batterie-Röhren bedeuten..!
Die Alternative? Eine Anodenbatterie plus eine Heizbatterie.
Das mit der Heizbatterie ist nicht das schlimmste, hier kann man sich mit einem kleinen regelbaren Netzgerät aushelfen.
Oder man nimmt eine - wie ich es mittlerweile mache - Motorrad-Batterie, eine der älteren 6-Volt-Typen und zapft sie
bei 4 Volt an. - Auf den Auto-Recyclinghöfen kann man solche Batterien oft sogar geschenkt bekommen (die Leute dort
sind froh, die teuren Entsorgungsgebühren nicht zahlen zu müssen..).
Aber die Anodenbatterie? Gut, man könnte entsprechend viele 9-Volt-Blockbatterien nehmen und sie zusammenschalten. -
Dieses ist aber aus zwei Gründen nicht zu empfehlen. Der erste Grund : viel zu teuer. Der zweite Grund: Sie halten
nicht allzulange, da sie nur im Milli-Amperebereich ihren Strom abgeben. Die Batterieröhren benötigen zwar nicht
viel Anodenstrom - aber immerhin...
Ein mittlerweile sehr guter Freund von mir, ein GFGF-Vereinsfreund, brachte vor kurzem mich auf eine gute, auf eine
hervorragende Idee - eine Methode, die er selber schon lange nutzt. Und die, was besonders praktisch ist, kein Geld kostet...
Mit den folgenden Fotos zeige ich Schritt für Schritt, wie eine solche Anodenbatterie zusammengestellt wird, - es ist
kinderleicht!
Zuerst müssen leere Polaroid-Sofortbild-Kassetten besorgt werden - also solche, deren 10 Bilder Inhalt genutzt
wurden. In dieser leerfotografierten Kassette befindet sich eine Batterie, deren Spannung ziemlich genau 5 Volt beträgt -
bei einer Leistung von einigen Ampere. - Das erste Foto zeigt solche "leergeschossenen"
Kassetten:
Diese Kassetten werden aufgebrochen, deren Inhalt, der wie folgt aussieht entnommen.
Die Rückseite sieht so aus:
Mit einer scharfen Klinge wird an der Oberseite die Klarsichtfolie angeritzt und die Batterie entnommen :
Die auf dem Bild oben erkennbare Anschlußlasche wird wie auf dem nächsten Bild erkennbar so weit
zurückgebogen
- daß sie, wie auf dem folgenden Bild zu sehen auf der Vorderseite aufliegt.
Nun wird von der Außenseite der Lasche her, mittig, wie zu sehen diese bis zur Hälfte eingerissen (oder
-geschnitten)
- und umgebogen, so daß die Metallschicht nach oben zeigt.
Im nächsten Schritt wird die Batterie umgedreht, daß die Rückseite noch oben zu liegen kommt.
Wie im folgenden erkennbar wird die Papieröffnung bis zur anderen Seite der Batterie großzügig
vergrößert.
Diese Arbeitsschritte macht man dann genau so mit der nächsten Batterie und legt sie so wie im nächsten Bild zu
sehen übereinander. - Wie man gut erkennen kann kommt die vergrößerte Papieröffnung genau auf die
Papierlasche der unteren Batterie zu liegen, beide Batterien bekommen so den notwendigen Kontakt, sind hierdurch in Reihe
geschaltet.
Das folgende Foto zeigt einen aufgeschichteten Stapel dieser so vorbereiteten Batterien - man kann recht gut die einzelnen
Kontakte zwischen den Batterien erkennen. - Mit starken Gummibändern werden sie zusammengehalten und fixiert.
- Hier noch einmal eine Draufsicht auf den Batterie-Stapel.
Mit dem Meßgerät erkennt man eine Spannung von bereits über 65 Volt.
Mittlerweile erreiche ich, mit den bereits von mir gesammelten Batterien, eine Gesamtspannung von gut 90 Volt. - In einigen
Tagen werde ich, wie ich hoffe, die noch fehlenden Batterien gesammelt haben, so daß ich eine Gesamt-Anodenspannung
von 120 - 140 Volt erreiche. Mit dazwischengelegten Kontaktstreifen aus Kupferfolie kann ich die benötigten
Spannungsschritte von ca. 40 Volt, 60 Volt, 90 Volt, etc. leicht herausführen.
Die Frage, die man sich stellt, woher man denn die Batterien in der benötigten Anzahl bekommen kann ist recht
leicht zu beantworten :
Ich "besuche" z. B. Autoreparaturwerkstätten, - solche, die Unfallschäden beheben. Dort werden diese
Sofortbildkameras eingesetzt und es fallen eine ganze Menge dieser "leeren" Kassetten an..
Eine weitere "Quelle" für mich sind größere Foto-Fachgeschäfte. Hierhin kommen oft Kunden,
die mit der Technik "nicht viel am Hut" haben, sogenannte linke Hände haben und sich die Kassetten, frisch
gekauft, sofort schon im Fotoladen vom Verkäufer einsetzen lassen. Die leeren Kassetten lassen sie dann gleich dort
zur Entsorgung. - Und die Inhaber des Fotoladens sind froh, wenn sie die Entsorgungskosten nicht aufbringen müssen..
Einen Hinweis muß ich noch machen : Ich bin, wohl mit etwas feuchten (Schweiß-)Fingern, beim zusammensetzen
des Batteriestapel, als ich die Gummibänder drumlegte, an die Kontakte gekommen. Bei 90 Volt und der Ampere-Leistung
zuckt man schon ganz ordentlich zusammen.. - also : Vorsicht !!