Taschen-Radio mit einer Röhre
Einfaches Taschen-Radio mit einer Rröhre
Dem nachfolgend beschriebenen Gerät liegt der Wunsch zugrunde, einen Empfänger zu besitzen, der
unabhängig vom Stromnetz und ohne Anschluß an eine Antenne oder Erde Kopfhörerempfang des Ortssenders
ermöglicht. Dabei soll das Gerät mit der eingebauten Rahmenantenne so klein und so leicht sein, daß es -
in einer Manteltasche verstaut oder wie eine Kamera an einem Riemen getragen - überallhin mitgeführt werden kann.
Es ist beim Nachbau darauf zu achten, daß möglichst verlustarme Einzeltelle verwendet (Keramik-,
Pertinax- oder Hart-PVC-Isolation) und für die Rahmenantenne HF-Litze benutzt werden.
Die Schaltung im ersten Bild zeigt ein Rückkopplungsaudion in Raumladungsschaltung, Bremsgitter an Anode.
Besonders geeignet wäre zum Beispiel die Röhre RV 2,4 P 700. Die Stromversorgung erfolgt aus zwei
4,5-V-Taschenlampenbatterien.
Um ein gutes Einsetzen der Rückkopplung zu erreichen, darf der Kopfhörer (es muß ein hochohmiger
Kopfhöhrer verwendet werden, - sollte ein Kristallhörer Verwendung finden so muß er mit einem
50 kOhm-Widerstand parallel geschaltet werden) nicht überblockt werden, Lautsprecherempfang ist jedoch nicht
möglich.
Die Innenmaße des Gehäuses betragen 150 x 85 x 40 mm. Die vier Seitenwände erhalten eine etwa 12 mm
breite und 2 mm tiefe Nut zur Aufnahme der Rahmenantenne; möglichst dicht an der Bodenseite damit auf den
Seitenflächen noch Platz für Kippschalter und Buchsen verbleiben.
- Um vorstehende Teile zu vermeiden empfiehlt es sich, die Köpfe der Buchsen ins Holz einzulassen.
Röhrensockel und der 50-Ohm-Heizwiderstand (Entbrummer) werden mittels kleiner Aluminiumwinkel befestigt. Die Einstellung dieses
Widerstandes erfolgt von außen durch ein Loch im Deckel.
Durch ein zweites Loch kann der Rückkopplungstrimmer nachgestellt werden. Ein vierteiliger
Lötösenstreifen an einer Innenlängswand legt die Enden der Rahmenantenne und Rückkopplungsspulen fest.
Für MW bekommt der Rahmen 18 Windungen, die Rückkopplungswindungen betragen 10 Windungen bei 40 pF. In der
Nähe des Lötösenstreifens erhält die Nut für den Rahmen vier nach dem Gehäuseinneren
führende Löcher, durch die die Litze und Rahmendraht durch Isolierschlauch geschützt an die Lötösen
herangeführt werden. - Letztere dürfen auf der Streifenrückseite nicht das Holz berühren; ggf. einen
dünnen Streiten Isoliermaterial unterlegen.
Die Rückkopplungswindungen sind gegensinnig zur Antennenwicklung zu wickeln. Praktischerweise werden über den
Windungen einige Lagen Isolierband angebracht.
Bei Inbetriebnahme wird erst der Heizwiderstand auf Mittelwert eingestellt, danach wird die Röhre eingesetzt und
der Widerstandswert so lange vermindert, bis die Röhre 2,4 Volt Heizspannung erhält.
Darauf dreht man den Rückkopplungstrimmer so weit, bis das Knacken Schwingungseinsatz anzeigt. Beim Durchdrehen des
Trimmers wird man den gewünschten Sender mit einem bestimmten Festkondensator einpfeifen können (Fläche des
Empfangsrahmens in Richtung auf den Sender drehen - ausprobieren!). Die Einstellung der Trimmer ist kritisch und geschieht
am besten mit einem Isolierstab.
Einfacher Ist der Abgleich, wenn man an die entsprechenden Lotösen einen Drehkondensator von 500 pF
behelfsmäßig anklemmt.
Zum Schluß wird der Rückkopplungstrimmer nachgestellt auf einen Wert, der nahe am Schwingungseinsatz liegt.
Läßt später die Heizspannung nach, weil die entsprechende 4,5-Volt-Flachbatterie leer wird, wird der
Heizwiderstand etwas verringert.
Der Anodenstromverbrauch beträgt etwa 3 mA, die hierfür benutzte 4,5-Volt-Flachbatterie hält also sehr lange.