Die Antenne wird induktiv über die Spule L angekoppelt, der Abstimmkreis besteht aus der Spule L 1 und
einem Drehkondensator von 500 pF. Die Audion-Rückkoppelschaltung ist ganz normal mit der Spule L 2 ausgeführt.
Ihr seht den Gitterblock und Gitterwiderstand vor dem Gitter der Audionröhre, den Schirmgitterwiderstand, den
Schirmgitterblock, den Rückkoppelkondensator und die Rückkoppelspule L 2.
Ein Lautstärkeregler ist nicht vorgesehen, da man bei dieser einfachen Schaltung auch ohne einen solchen auskommt. Die
am Anodenwiderstand der Audionröhre DF 91 auftretende Spannung wird über einen Kondensator von 10 000 pF auf das
Steuergitter der Endröhre DAF 91 übertragen. Die Diodenstrecke, die in dieser Röhre enthalten ist, bleibt
ungenutzt. Im Anodenkreis der Röhre liegt der Kopfhörer K, das Gerät wird durch den Schalter S ausgeschaltet.
Als Anodenbatterie könnt ihr eine Miniaturausführung von etwa 30 V verwenden, wie sie in Hörgeräten
üblich ist. Als Heizbatterie genügt eine Monozelle von 1,5 V Spannung. Höhere Spannungen dürfen nicht
verwendet werden, weil sonst die teuren Röhren durchbrennen.
Über die Wicklung der Spulen gibt euch die neben dem Schaltbild stehende Skizze Aufschluß. Ihr seht daraus, wie
die einzelnen Wicklungen und Windungen auf die 4 Kammern verteilt werden.
Näheres über Aufbau und Verdrahtung zeigen euch die zwei Abbildungen.
Für dieses Gerät hatte ich ein Eisenblech-Kästchen (Länge 150 mm, Breite 12 mm, Tiefe 90 mm) verwendet,
und die Drehkondensatoren, der Ausschalter und die Antennen- bzw. Kopfhöreranschlüsse werden auf der Innenseite
des Eisenbleches montiert, s. d. erste Bild ganz oben. Eine Pertinaxleiste, die etwa halb so groß wie die
Grundfläche des Eisendeckels ist, enthält die Batterien, die Röhren, die Spule und die sonstigen Schaltorgane.
Ihr seht im obigen Bild rechts die beiden Drehkondensatoren, den Schalter und die Buchsen. Daneben ist die Pertinaxleiste
zu erkennen, die in einem Abstand von etwa 30 mm vom Eisenblech aufgeschraubt wird.
Das nächste Bild zeigt einen Blick auf die Unterseite der Pertinaxleiste.
Hier seht ihr die Röhrenhalter-Anschlüsse sowie einige kleine Widerstände und Kondensatoren, die sich aus
der Schaltung ohne weiteres ergeben.
Wichtig sind kurze Gitter- und Anodenleitungen. Im übrigen sind weder Aufbau noch Verdrahtung besonders kritisch, so
daß ihr in dieser Hinsicht bestimmt leicht zurechtkommen werdet. Ihr erkennt eine Beihe von Lötösen, die
eine schnelle Verbindung zwischen den Teilen auf dem Eisenblech und denen der Pertinaxplatte vermittelt.
Vor dem Einschalten des Gerätes müßt ihr euch unbedingt von der richtigen Schaltung des Heizkreises
überzeugen. Keineswegs darf an den Sockelanschlüssen der Röhren die Anodenspannung liegen, weil die
Röhren sonst sofort durchbrennen. Sorgfältiges Arbeiten ist also unter allen Umständen angebracht.
Soll das Gerät leicht transportiert werden können, so hindert man die Röhren zweckmäßigerweise
durch Gummibänder am Herausfallen. Verwendet ihr so wie ich ein stabiles Metallgehäuse, so läßt sich
das Gerät mit Hilfe von Schellen leicht an der Querstange eines Fahrrades anbringen.
Zweckmäßigerweise fügt ihr zwischen die Querstange und die Schellen starke Gummibeilagen, damit die beim
Fahren auftretenden Stöße etwas gedämpft werden. Wenn ihr die Verdrahtung stabil ausführt (dicke
Schaltdrähte!) und auf saubere Lötungen achtet, ist der Empfänger auch einer ziemlich robusten Behandlung
gewachsen.
Die Bedienung ist sehr einfach. Antenne und Erde werden angeschlossen, der Schalter wird eingeschaltet, und die Bedienung
von Abstimmung und Rückkopplung ist bekannt. Die Leistungsfähigkeit entspricht etwa einem Transistorgerät,
die Tonqualität ist jedoch wesentlich besser. Trennschärfe und Empfindlichkeit entsprechen den Werten eines
Transistor-Radios. Ihr müßt aber bei diesem Empfänger ebenso wie beim Transistorgerät schon für
eine einigermaßen brauchbare Antenne und eine gute Erdleitung sorgen. Auf einem Zeltplatz ist das nicht schwer: ihr
nehmt etwa 20 m Kupferdraht oder Kupferlitze mit und verspannt diese zwischen dem Zelt und einem anderen, geeigneten
Stützpunkt. Befindet ihr euch in der Nähe eines Sees oder eines Baches, so ist die Erdleitung kein Problem: ihr
versenkt eine möglichst große Blechplatte, die jedoch nur dünn zu sein braucht, im Wasser. Ein an die Platte
gelöteter Draht stellt dann eine vorzügliche Erdleitung dar. Ist weit und breit nur trockener Boden vorhanden,
so könnt ihr euch dadurch helfen, daß ihr eine Eisenstange möglichst tief in den Boden treibt.
Viel Spass beim Nachbau !