Mein Reisebericht, oder wie ich zum 6C33C Verstärker vom Klaus kam.

Der Start meiner Reise zu Klaus beginnt am 21.10.2002 weit, weit oben im Norden von Deutschland. Ich habe etwa 700 Kilometer zu fahren. Da ich an diesem morgen relativ früh aufgebrochen bin (6:30 h), hoffe ich gegen 16 Uhr bei Klaus eintreffen zu können.
Die Fahrt verläuft ereignislos. Tatsächlich erreiche ich die "Stadtmauern" meines Zielortes gegen 15 Uhr. Um nicht ganz mit leeren Händen der Frau des Hauses entgegenzutreten, entschliesse ich mich noch einen Strauss Blumen zu besorgen. Die "Herberge", die mir für eine Nacht Unterschlupf, Speis und Trank, jede Menge Gastfreundschaft und ein Musik - und Hörerlebnis der besonderen Art bieten wird, ist schnell gefunden.
Keine 5 Minuten später sitzen Klaus und ich, nach herzlicher Begrüß von klaus und der Frau des Hauses, vor dem 6C33C High End Single Ended Verstärker.


Für Fachsimpeleien ist jetzt einfach keine Zeit.... eine kleine Handbewegung, der massive Schalter wechselt seine Stellung von 0 auf 1. Ein kaum hörbares klicken ist zu vernehmen, dann ein weiteres, etwas tieferes klicken. Die blaue LED in der Front kündigt durch ihre stärker werdende Leuchtkraft an, dass die Einschaltverzögerung ganze Arbeit geleistet hat. Erst jetzt erhalten die Röhren langsam ihre "Nahrung". Ein leises, sonores Brummen, nur in unmittelbarer Nähe dees Verstärkers hörbar, ist zu vernehmen. Der Ringkerntrafo, der den Strom, die "Nahrung" verteilen soll, fühlt sich anscheinend wohl. Gerad so wie eine Katze, die gekrault wird und durch ihr schnurren ihr wohlbehagen kundtut. Der Verstärker befindet sich in bester Gesellschaft. Ihm zur Seite steht ein paar Boxen der Marke Klaus (6C33C-1), ein erst vor kurzem fertiggestellter Pre für MM und MC ebenfalls von der gleichen Marke. Ein gut beleumundeter CD Player japanischer Herkunft und ein Plattenspieler, der für die rein analogen Sachen zuständig ist.
Da ich selbst analoge Schätze und digitale Konserven in meinem Reisegepäck mitführe, kann ich es nicht erwarten, wie sich meine Musik über eine Röhre anhört.
Das Bassfundament der kleinen Boxen ist erstaunlich natürlich, die Höhen glockenklar. Verdammt, machen die kleinen Dinger Spass!
Nach dem Abendbrot, dass von der Frau des Hauses hergerichtet worden ist (soll nicht unerwähnt bleiben.... Danke nochmals), verziehen Klaus und ich uns wieder ins Hörzimmer. Diverse Musikquellen werden zwecks weiterer Beobachtungen herangezogen und mit unterschiedlichen Lautstärken dem Betrachter ans Ohr gebracht. Klaus und ich sind allein, stören können wir allenfalls die Nachbarn. Der Verstärker ist jetzt mittlerweile 3 Std. am Netz. Und das hört man. Diese Warmlaufphase beflügelt den Verstärker geradezu. Was jetzt aus den Boxen kommt ist unglaublich. So habe ich meine Musik noch nie gehört. Ich hoffe die ganze Zeit, dass es in meinen 4 Wänden genau so klingt. Ich hätte noch geraume Zeit hören können, doch der morgige Tag soll mich weiter in den Südosten führen. Meinen Geburtstag (22.10.62) möchte ich bei meinem Vater und dessen besserer Hälfte verbringen.
Das Schicksal hat meinen Vater nach Tschechien geführt. Für mich heisst das, die Landesgrenzen zu verlassen und noch einmal ca 350 km zu fahren.
Satt und mit wertvollen Informationen betreffend meiner weiterführenden Reise und des Verstärkers verlasse ich Klaus und seine Frau, nicht ohne mich noch einmal an dieser Stelle herzlich für alles, alles zu bedanken.
Gegen 16 h stehen mein Vater und ich uns gegenüber.... geschafft. Nach einer herzlichen Begrüssung, ein wenig Plauderei und viel Kaffee, wird mein Nachtlager bereitet. Indessen inspiziere ich den Raum, in dem auch eine alte Musikanlage meiner Schwester steht. Als meine Augen auf ein paar Boxen fallen, ist es um mich geschehen. Der Plan, die Röhre an diese Boxen zu stöpseln, reift mit Lichtgeschwindigkeit. Ich kann nur hoffen, das es sich halbwegs erträglich anhören wird.
Zum besseren Verständnis liste ich das Equipment einmal auf, mit dem ich die folgenden 3 Tage zugebracht habe.
Verstärker : 6C33C High End single ended (der kleine mit ca 16 Watt).
CD Player : Phillips - Modell CD 713
Boxen : Fisher STE 186
Daten der Boxen:
Nennleistung 70 W
Musikleistung 100W
Impedanz 8 Ohm
3 Wege System
Verkabelt wurden die Boxen mit Schnürsenkeln von 1,5 mm

Musikalische Anspieltips möchte ich ebenfalls nicht unerwähnt lassen:
# 1 Larry Carlton (Japan CD - WPCP 4091)
# 2 Lee Ritenour Larry Carlton (GRP 98172)
# 3 BlackmoreĀ“s Night (SPV 088-72430CDE)

Der Raum hat etwa 45 Quadratmeter, die Ik des Amps fahre ich die ganze Zeit auf 110 mA.
Erwähnen möchte ich hier gleich # 3 BlackmoreĀ“s Night. Und zwar Track 7 (Fires at midnight).
An der elektrischen leistet sich der Meister (R. Blackmore) ein absolut perfektes Gitarrenspiel. Am akkustischen Gegenstück deckt der 6C33C mindestens 10 Ausreisser des Meisters auf. Die Nylonseiten schreien bei nonchalontem Griffwechsel. Der Bass ist gewaltig. Ich glaube so wie jetzt haben die billigen Fisher Schuhkartons noch nie Musik gemacht, und werden es wohl auch nie mehr! Ich bin verblüfft, überwältigt von dem Klang. Was würde jetzt ein gut beleumdeter Schreiberling diverser HiFi Zeitschriften zu dieser "Kette" sagen? Die Boxen würden aufgrund ihres Alters (ca 20 Jahre), ihrer Technik und des damals schon günstigen Preises wahrscheinlich schon im Vorfeld verrissen werden.
Der logische Schluss muss folgen: Das Gold, der Diamant, die Crux dieser Kette muss der 6C33C sein, dessen Potential bei dieser Kette doch erst anfängt zu wirken.
Es ist mir auch ziemlich egal, wie so ein Schreiberling sich aus der Affäre ziehen würde. Ich möchte so jemanden im Moment auch gar nicht um mich herum haben.
Es ginge auch gar nicht, weil zur Zeit 23 Musiker und meine Wenigkeit den Raum füllen und wir haben nur einen Wunsch. 23 Menschen wollen nur wunderschöne Musik machen und ich möchte ihnen stundenlang zuhören.
Zu dieser CD ist noch zu sagen, das ich von Anfang an sehr mutig ans Werk ging und den Lautstärkesteller auf 12 Uhr stellte. Da mir die Musik aber dann doch zu laut war, stellte ich zurück auf 11 Uhr !!!
Die Stimme von Candice Night steht wie gemeisselt im Raum. Ich kann alles ganz genau orten. Der ganze Raum (immerhin 45 Quadratmeter) ist voll mit Musik. Grandios!!
Ich glaube das ist einer der wenigen Glücksfälle im Leben. Die Boxen scheinen massgeschneidert für diesen Verstärker zu sein. So langsam bekomme ich Angst, ob die Glücksträhne bei mir zu Hause anhalten wird.
Die beiden anderen Gitarreros vermögen komplett zu überzeugen. Nie gehörte Nuancen des Gitarrenspiels dringen wohl vernehmlich an mein Ohr. Man fühlt förmlich wie die beiden ihren Spass im Studio hatten.
Die Percussion ist gut gesetzt. Die Musik spielt einfach. Der Verstärker arbeitet nicht an der Musik. Mit grandioser Leichtigkeit bildet er einfach alles ab. - Die Sonne geht auf, und das Herz ebenfalls.

Danke für diese "Wunderkiste", Klaus.

Ich schliesse diesen Bericht vorzeitig, denn eines wird mir klar. Wer nicht dabei gewesen ist kann niemals begreifen was hier passiert ist.

Eines möchte ich aber noch erwähnen. Meine Lautsprecher zu Hause sind der letzte Sch....., im Vergleich zu den 6C33C-1 und den Fisher Schuhkartons.
The search will continue....!







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