UKW-Vorsatzempfänger

Auf dieser Seite stelle ich UKW-Einbau- und Vorsatzempfänger vor.

Vorsatzempfänger, aber auch Einbauempfänger sind im eigentlichen Sinne komplette Empfangsteile, mit komplettem Eingangsteil, HF- und anschließender NF-Ausgangsstufe. Die hier vorgestellten sind UKW-Empfangsteile, die in Rundfunkgeräte die noch kein UKW-Empfangsteil besaßen eingebaut oder auch von außen angeschlossen wurden, bzw. nachgerüstet wurden. Die Bezeichnung "Vorsatz"gerät wurde verwendet, weil diese Empfängerart an den Tonabnehmereingang der Rundfunkgeräte angeschlossen wurden, der im Radio eingebauten Verstärkerstufe vorgeschaltet wurde.





Das erste vorgestellte ist der UK 83 GW von Graetz, ein Einbau-Super













Schaltbild Graetz UK 83 GW

(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)



Das folgende Gerät ist der UKW S3 von Saba, ebenfalls ein Einbau-Super













Schaltbild Saba UKW S3

(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)


Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit der Bedienungsanleitung/Beschreibung zum Saba UKW S3 platziert.


Auch das nächste Gerät ist ein Einbau-Super, es ist der ULEI 52/IV W von Lorenz











Schaltbild Lorenz ULEI 52/IV W

(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)


Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit den Techn. Hinweisen und Abgleichanleitung zum Lorenz ULEI 52/IV W platziert.


Es folgt der Nogoton-UKW-Vorsatzsuper 12642-57 W

Nogoton (Noroton) - unter den UKW-Spezialisten von 1953-54 war dieses Gerät schon fast ein Geheimtip:
Ein UKW-Einbausuper, ein UKW-Vorsatzgerät der Firma Norddeutsche Gerätebau, Delmenhorst.
Die Nogoton-Einbausuper galten als "Rolls Royce" unter den UKW-Einbaugeräten und waren lange Jahre der Geheimtip unter den UKW-Spezialisten.
Nogoton verkaufte als Sonderzubehör die hier gezeigte Skaleneinheit, ebenfalls den hier auf den Bildern erkennbaren Gehäusebausatz, mit EM84/87.















Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit den Techn. Hinweisen und Abgleichanleitung zum Nogoton 12642-57 W.pdf platziert.


Der nächste UKW-Vorsatzempfänger stammt von Sachsenwerk, es ist der UKV 841A - Filius
Dieser ist als Beistell-Empfänger, zum Nachrüsten, aufgebaut worden - der (einzige) Unterschied zu den bisher beschriebenen ist aber nur die beigefügte Stromversorgung. Ansonsten ist er, wie alle anderen auf dieser Seite, ein Vorsatzgerät.











Die beiden folgenden Fotos stellte mir freundlicherweise GFGF-Vereinsfreund Hans M. Knoll zur Verfügung:







Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit der Bedienungsanleitung/Beschreibung zum Sachsenwerk Filius UKV 841A platziert.


Den folgenden Einbauempfänger ersteigerte ich bei eBay. Es ist ein mit einem Neumann-Spulensatz ausgestatterter und folglich in der DDR hergestellter UKW-Einbausuper. Die Röhrenbestückung ist ECC 85, EF 85, EF 80, EAA 91.
Der Vorbesitzer teilte mir mit, er hätte ihn einem Staßfurt Jmperial W48 entnommen, dort war es an der TA-Anschlußbuchse angeschlossen.















Diese Bilder zeigen besonders deutlich den Zustand der Kondensatoren. Die Teer-Dichtungen an beiden Enden sind herausgedrückt, im folgenden Bild sieht man daß der linke der beiden senkrecht im Bild erkennbaren Kondensatoren schon komplett den Teer ausgeworfen hat.
Ich werde die Kondensatoren ausbauen, den Inhalt der Glasröhrchen entnehmen und neue Kondensatoren in diese Glasröhrchen einsetzen. Danach werden sie an beiden Enden wieder mit Teer verschlossen. Somit ist das Gerät unverbastelt, aber wieder funktionsfähig.



Das folgende Bild zeigt den Boden des UKW-Teils, hier tropfte der Teer ausgelaufenen Kondensators drauf.


Von Jochen Becher erhielt ich freundlicherweise Daten und Unterlagen zu diesem Gerät. Danach handelt es sich bei der im Gerät verbauten Eingangsstufe, dem Mischer, um das UKW-Aggregat U4. Diesen gab es als Bausatz, mit den verschiedensten ZF-Verstärkermöglichkeiten. Der Bausatz umfasste den Eingangstuner mit den zugehörigen Bandfiltern, bis zu vier Stück. Das Avanti-Gerät beinhaltet das U4 mit ZF-Verstärker komplett von Neumann.

Von Wolfgang Eckardt - www.radionostalgie.info - erhielt ich das Schaltbild zu diesem Gerät:

Schaltbild des Avanti
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)

Wolfgang schrieb mir dazu: Es handelt sich um den "Avanti UEG94 W" von der PGH Elektronik Stadtroda (bei Jena).
Die Weiterentwicklung heißt dann UEG94 IW (schon mit EF89).

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit einer Beschreibung und Schaltbild zum Neumann - Bausatz SSP 223 - platziert. Der SSP 223 ist ein 11-Kreis-UKW-Super, welcher wie mein (9-Kreis-) Avanti mit dem Aggregat U4 ausgestattet ist.

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit einer Beschreibung und Schaltbild zum Neumann SSP 232 - dem U5 - platziert. Das U5 unterscheidet sich nur mit seinem Gehäuse vom U4. Das U4 wurde innerhalb eines Chassis wie bei meinem Avanti eingebaut, das U5 bessitzt ein geschlossenes Gehäuse.

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit Beschreibungen und Schaltbildern zu weiteren Bauplänen mit Neumann-Spulensätzen platziert.


Der nächste UKW-Empfänger ist ein Einbau-Gerät, ein Pendelempfänger. Es ist der 7768 von Philips



Auf dem nächsten Foto erkennt man - neben den beiden Rimlock-Röhren EF42 und EF41 - einen Metallzylinder. Dieser beherbergt nicht, wie man im ersten Anschein nach glauben mag, einen Elektrolytkondensator - hierin befindet sich die abstimmbare Spule.



Im folgenden Bild ist diese Spule im unteren (linken) Teil des Gerätes zu finden



Die folgende Skizze zeigt einen gezeichneten Schnitt durch den Aufbau einer solchen abstimmbaren Spule


In der folgenden Ausschnittsvergrößerung, im gezielt aufgehellten Bereich (Bildmitte), erkennt man den Antrieb der Abstimmspule. Es zeigt ein Messing-Zahnrad welches auf eine Messing-Zahnstange seine Drehbewegung in eine Horizontalbewegung wandelt. - Dreht man den äußeren Abstimmknopf, dreht man gleichzeitig das Zahnrad, dieses bewegt, durch die Längsbewegung der Zahnstange, innerhalb der Spule B (oberer Schaltungsteil, zwischen EF42 und EF41) einen Ferritkörper. Dadurch verändert sich die Empfangsfrequenz, man kann die verschiedenen Sender anwählen.





Etwas über die Technik eines Pendelempfängers.

In einem Pendelempfänger werden zunächst - wie in einem Sender - Schwingungen erregt, deren Frequenz annähernd der Resonanzfrequenz des Eingangskreises entspricht. Nun ist die Rückkopplung dieses Senders aber so fest, daß die Schwingungen einen sehr starken Gitterstrom hervorrufen. Dieser lädt den Gitterkondensator so weit negativ auf, daß die Schwingungen schon bald abreißen. Dann entlädt sich der Gitterkondensator langsam über den Gitterableitwiderstand, und die Schwingungen können von neuem beginnen. Nach einiger Zeit reißen sie wieder ab, beginnen wieder von neuem, usw.
Die Schnelligkeit, mit der die Schwingungen abreißen und wieder entstehen, hängt von der Größe des Gitterkondensators und des Gitterableitwiderstandes ab.
Dem periodischen Abreißen und Einsetzen kann man natürlich eine bestimmte Frequenz zuordnen, die im Pendelempfänger bei rund 20 Kilohertz liegt. Man spricht von einer Pendelfrequenz oder Pendelschwingung, weil die UKW-Schwingungen sozusagen im Pendelrhythmus einsetzen und wieder abreißen.
Was wird nun durch diese Schaltung erreicht?
Wie man weiß kann man mit der Rückkopplung die Empfindlichkeit eines Audions stark erhöhen. Es ist aber sehr schwer, den Rückkopplungsgrad so einzustellen, daß gerade die bestmögliche Entdämpfung erreicht wird, ohne daß deshalb die Schaltung zu einem Sender wird.
Wenn man nun aber einen Schwingkreis eine bestimmte Zeit lang schwingen und eine ebenso lange Zeit aussetzen läßt, so entsteht im Mittel derselbe Zustand wie bei einem Audion, dessen Rückkopplung sich hart an der Grenze des Schwingungseinsatzes befindet.
Der Pendelempfänger verhält sich also ähnlich wie ein Audion mit hervorragend eingestellter Rückkopplung, und deshalb ist die Empfindlichkeit recht gut, obwohl der Aufwand denkbar gering ist.
Trotzdem wird diese Schaltung in der Praxis kaum noch verwendet, weil sie letzten Endes einen kleinen Sender darstellt, dessen Schwingungen nicht immer einfach nach außen hin abzuschirmen sind, er stört also den UKW-Empfang des / der Nachbarn. Außerdem stört das starke Empfangsrauschen in den "toten" Bereichen zwischen den einzelnen Sendern, und die Einstellung ist auch nicht ganz einfach. Bei geschickter Einstellung kann man aber auch schwache UKW-Sender einwandfrei empfangen.


Ein ziemlich seltener und berühmter UKW-Vorsatz, ebenfalls ein Pendelempfänger, ist der UKW 1C von TFK.
Das folgende Gerät befindet sich in Siegfrieds Sammlung; freundlicherweise überliess Siegfried mir die folgenden Fotos für meine Homepage.















Die ECF/UCF12 hat am unteren Rand einen versilberten Rand, der den leitenden abschirmenden Kontakt vom Röhrengehäuse (Kathode) zum Pendlerchassis mittels der Überwurfmutter (die Fassung besitzt extra dafür ein Aussengewinde) herstellt.



Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit einer Beschreibung zum TFK UKW 1C platziert. Sie entstammt aus dem Buch "Rundfunkröhren Eigenschaften und Anwendung der neuen UKW Röhren, aus dem Regeliens Verlag 1951, Seite 65.


Ein gleich ausgestattester UKW-Vorsatz-Pendelempfänger wie der vorher gezeigte von TFK ist der von der Fa. Krefft, der UKW-E.
(Das Gerät ist ein Geschenk Joachim Dahm für meine Sammlung, auch die Fotos stammen von Joachim. - Vielen Dank, nochmals, Joachim!)















Der angebaute Nastroika-Feintrieb hat eine völlig ausreichende Übersetzung von ca. 110:1; er ist aber kein Bestandteil des UKW-E.



Leider steht mir kein Schaltbild für dieses Gerät zur Verfügung.


Ein weiterer Pendelempfänger ist der folgende von Loewe Opta aus Siegfrieds Sammlung:












Ein weiterer Pendler, den ich hier vorstellen möchte stammt von Grundig. Es ist der 'W', mit den Röhren EF42 und EF41. Den gleichen (optisch) gab es mit mit UF42 und UF41 als 'GW'.

Die Fotos zu diesem Gerät stellte mir freundlicherweise GFGF-Vereinsfreund Hans M. Knoll zur Verfügung
Zu diesem Gerät gab es zwei verschiedene Konsolen, um den Pendler auf dem Drehkondensator des jeweiligen Empfängers, in welches es eingesetzt werden sollte, zu befestigen.






















Vom bereits weiter oben gezeigten Nogoton-UKW-Super gab es etliche verschiedene Ausführungen. Besonders die Version 12642, die in meinem oben gezeigten Gerät eingebaut ist, gab es unterschiedlichste Versionen. Mein obig gezeigtes Gerät ist der 12642/57 "W", mit der Röhrenbestückung PCC 88, EC 92, EF 80, EF 89. Zu erkennen war dieses Gerät immer am aufgebauten Netztrafo, der die Heizspannung für die PCC 88 erzeugte.
Eine weitere Type war der 12642/61 "Z-Spezial", mit der Röhrenbestückung E 88 CC, EC 92, EF 80, EF 85, EAA 91. - Diese Version zeigen die folgenden Fotos.





Beschreibung, Abgleichanleitung und Schaltbild zu dieser Ausführung habe ich einer PDF-Datei, Techn. Hinweisen und Abgleichanleitung zum Nogoton 12642-61-Z.pdf, platziert.

Die folgenden Bilder zeigen verschiedene Aufbauten dieses Bausteins.








Zur Version 12642 gab es auch einen Stereo-Decoder. Die folgenden Bilder zeigen einen mit dem 12642 aufgebauten Stereo-Empfänger.






Der wohl aufwändigste und teuerste von Nogoton hergestellte UKW-Super war der High-Figh-Empfangsbaustein 12642/61 "Z-Sdfg". - Die Firma RIM hatte auch einen Stereo-Bausatz, mit diesem Tuner, herausgebracht.
Die damaligen Preise (1965) im RIM Katalog sahen folgendermaßen aus:
NOGOTON UKW Baustein - DM 350,-
Stereo Decoder D-5/2 - DM 120,-
Stereo Indicator S-2 - DM  52,-
Insgesamt DM 522,- !!! - Das war damals sehr viel Geld...

Diese Nogoton-Sonderausführung war mit 9 Röhren bestückt (7 + 2 Anzeigeröhren). - Das folgende Bild zeigt das Schaltbild zu diesem Super-UKW-Tuner.

Schaltbild des Super-Nogoton
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)

Das nächste Bild zeigt ein Foto der Beschreibung zum 12642/61 "Z-Sdfg", hier erkennt man die unterschiedlichen Empfangsbereiche dieser Version.



Die beiden folgenden Bilder zeigen nur diesen Baustein, ohne Peripheriegeräte.




Mein Freund Siegfried ist glücklicher Besitzer eines dieser Super-Tuner. - Zu seinem Bedauern ist es jedoch nur die Ausführung 'D' mit dem Empfangsbereich 86 - 104 Mhz (im Bild ist 100 MHz angegeben, welches ein Druckfehler war).
Die folgenden Fotos, die diesen Super-Tuner mitsamt dem Stereo-Decoder zeigen, stellte mir Siegfried freundlicherweise zur Verfügung.







Ein Blick auf den volltransistorisierten Stereo-Decoder:



Das Schaltbild des Stereo-Decoders:

Schaltbild des Super-Nogoton
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)

Die Schaltung für die Stereo-Umschaltung ist die links unten auf dem Decoder-Schaltplan. (Diese ist die kleine Platine mit dem dicken Relais im vorletzten Foto, direkt rechts neben dem Netztrafo.) Unten in der Mitte (auf dem Stereodecoder-Plan) sind 4 Stecker: die beiden linken gehören zusammen. Es muss also eine kleine Platine gebaut, die beiden Transistoren dort verschaltet werden.
Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit einer Beschreibung zum Nogoton 12642/61 "Z-Sdfg" platziert. Diese Beschreibung entsatmmt dem RPB-Buch 79/79a, Werner W. Diefenbach, Bastelpraxis Bd. III.



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