Der einfachste Rundfunkempfänger ist wohl der Detektorempfänger.
Der Detektorempfänger besteht aus einem elektrischen Schwingungskreis, der aus der Spule Sp (Induktivität) und
dem Drehkondensator C2 (Kapazität) gebildet wird, und dem Detektor.
Der elektrische Schwingungskreis kann nun mit Hilfe des Drehkondensators C2 auf die Senderfrequenz abgestimmt werden, so
daß die von der Antenne aufgenommene Senderenergie durch induktive Kopplung auf den Detektorkreis übertragen
wird.
Der Detektor (Gl) trennt nun von der Hochfrequenz (Senderfrequenz bzw. Trägerwelle) die Niederfrequenz (Sprache, Musik)
ab, welche die Kopfhörermembrane zu niederfrequenten Schwingungen erregt. Diese entsprechen natürlich den auf den
Sender übertragenen niederfrequenten Schwingungen.
Der Kondensator C3 leitet etwaige noch vorhandene Hochfrequenzreste zur Erde ab. Nachdem der Detektorempfänger keine
zusätzliche NF-Verstärkerstufen aufweist, ist seine Empfangsleistung von der Entfernung zum nächsten starken
Sender abhängig. Ebenfalls sind für den Detektorempfang eine gute Antenne und Erde sowie ein
Qualitätskopfhörer (am besten ein 4000-Ohm-Typ) erforderlich.
Sind alle diese Voraussetzungen gegeben, so ist eine klare Wiedergabe des Ortssenders gewährleistet. Die beste
Antennenanpassung kann experimentell durch Umstecken der Antenne von A1 auf A 2 und umgekehrt gefunden werden.
Der einfache Aufbau unseres Detektorempfängers kann der Skizze entnommen werden.
Stromloser Rundfunkempfang bei geringstem Aufwand kann mit unserem Detektorempfänger erreicht werden. Selbst diese
einfachste aller Empfängerschaltungen läßt bereits das Prinzip eines Rundfunkempfängers erkennen:
Die Spule:
100 Windungen CuL Seide 20 x 0,05 für den Eingangskreis (Bei der 60. Wdg. erfolgt der Abgriff);
80 Windungen CuL Seide 20 x 0,05 für die Antenne.
Eine Original-Spule von RIM zeigen die folgenden Fotos. Im Vergleich zum im Schaltbild ganz oben gezeigten Spule,
(welche ich aus einem RIM-Jahrbuch kopiert hatte), die eine Antennenverkürzung per Kondensator verpasst bekam, hat die
im folgenden gezeigte Spule eine Anzapfung zur Verkürzung der Antenne.
Eine passende Seifendose war schnell in den häuslichen Schränken gefunden, ebenfalls die anderen notwendigen
Bauteile. Die folgenden Fotos zeigen das Fetiggerät :
Ein Freund, Franz Gysi, wird mir (bald, wie ich hoffe) einen neuen Knopf giessen - in dunkelgrünem Farbton,
passend zum hellgrün der Seifendose.
Die verwendete Diode ist eine Schottky-Diode, eine BAT 48. Die hiermit erzielte Lautstärke ist enorm !
Ich habe einige Versuche mit der Spule angestellt, habe sie versuchsweise so beschaltet wie im Schaltbild aus dem
RIM-Jahrbuch, ganz oben. Es funktionierte überhaupt nicht. Bekannt ist, daß RIM bei den in den Jahrbüchern
veröffentlichten Schaltbildern gewollt und bewußt Fehler einbaute - aber auch hier, bei einem solch simplen
Detektor?
Weitere Versuche machte ich mit verschiedenen Dioden. Si-Dioden fallen von Anfang an weg, sie sind aufgrund ihrer zu
hohen Flußspannung für den Detektorempfang grundsätzlich ungeeignet, sind nur mit Vorspannung zu gebrauchen.
Zwischen einem Pol des Kopfhörers und dem Detektorempfänger schaltete ich mein Messgerät in Reihe,
schaltete es auf 200 mV.
Mit der Schottky-Diode BAT 48 erreichte ich bei gleichem eingestellten Sender zwischen 173 und 178 mV.
Mit der US-Germaniumdiode 1 N 34A, eine Golddraht-Diode, erreichte ich zwischen 148 und 156 mV.
In den kommenden Tagen werde ich von meinem Freund Siegfried die von TFK entwickelte Golddraht-Diode 0A 180 bekommen, die
einen besonders kleinen Durchlasswiderstand hat. Diese Vergleichsmessung werde ich dann auch hier bekanntgeben.
Ich habe inzwischen die 0A 180 bekommen. Diese habe ich dann eingebaut und die Messungen wiederholt.
Zum momentanen Zeitpunkt komme, ich mit der Schottky-Diode BAT 48 aufgrund der z. Zt. schlechten Wetterverhältnisse, auf
einen maximalen Strom von 148 ─żA. Mit der 0A 180 kam ich dann auf 177 mV. Das ist eine ganze Menge...!
Die beiden folgenden Fotos zeigen die Diode - auch den Rollkondensator parallel zum Kopfhörer-Ausgang habe ich durch
einen Glimmerkondensator, 1200 pF, ersetzt.
Inzwischen habe ich von Franz Gysi- nochmals meinen Dank an ihn !! - einen von ihm wunderschön hergestellten
Knopf in der gewünschten grünen Farbe erhalten. Die folgenden fotos zeigen das jetzige, endgültige Aussehen
meines RIM-Detektorempfängers :
Siegfried erstellte eine MW-Spule nach dem RIM-Schaltbild und ermittelte den günstigsten Spulenwert.
Siegfried sandte mir eine Schaltskizze sowie ein Foto der vom ihm hergestellten Spule, sie soll, so Siegfried, noch
wirkungsgradstärker sein aufgrund der Dioden-Anzapfung, wie im Originalschaltbild.
Viele wissen heute nicht mehr wie eine Germaniumdiode innen aufgebaut ist. Das folgende Foto zeigt eine OA 8, ebenfalls
eine Golddraht-Diode ähnlich der OA 180. Sie wurde von Valvo hergestellt.
Das nächste Foto zeigt eine Diode 1N34 von der Firma TeKaDe Nürnberg, TeKaDe hatte diese US-Diode nachgebaut :