Hier, gleich zu Beginn, die bekanntesten Logos der Kondensator-Mikrofon-"Szene"

Dieses Foto zeigt einige der berümtesten Kondensatormikrofone von
Neumann - nur eines dazwischen, die grosse
blaue (auch "Flasche" genannt) stammt von
Telwa.
Hinweis: Einige der gezeigten Fotos, Grafiken und Texte der hier -auf und in- diesen
Neumann-Mikrofon-Seiten stammen, mit freundlicher Genehmigung, von der
Fa. Georg Neumann
GmbH, Ollenhauerstr. 98, 13403 Berlin.
- Die Fa. Neumann Berlin feiert in diesen Tagen ihr 80-jähriges Firmenjubiläum, dazu gratulieren wir Bastlerfreunde
alle ganz herzlich !

Ich werde auf dieser Seite selbstangefertigte Fotos von eigenen Mikrofonen zeigen, wenn vorhanden mit Schaltbild und
Datenblatt, aber auch mir zur Verfügung gestellte Fotos anderer Kondensator-Mikrofone.
Zunächst jedoch etwas über das Kondensatormikrofon an sich. Wenn wir uns den Aufbau eines normalen Mikrofons
betrachten, so sehen wir (vom Kohlemikrofon abgesehen) immer, dass hier die Membrane arbeiten muß, sie muß ihre
Bewegung mechanisch in elektrische Energie umwandeln. Und dieses bedeutet immer, in jedem Fall, ein Verlust. Verlust von
Energie (Lautstärke), aber auch Verlust von Informationen (Klangfarbe der Stimme, etc).
Das bereits erwähnte Kohlemikrofon können wir ruhig außer acht lassen, daß was an Information aus ihr
gewonnen werden kann (nur sehr geringe Bandbreite) ist kaum geeignet, deshalb wurde es auch nur noch in (heute veralteten)
Telefongeräten verwendet.
Das Kristall- und das dynamische Mikrofon muß Schall in Bewegung umsetzen, um diese dann in Energie umzuwandeln, beim
dyn. ist es das gleiche Schallwandlerprinzip wie bei einem Lautsprecher. Verständlich, dass hierbei Energie verloren
geht; eine sehr leise Stimme, ein leises Flüstern im Hintergrund, während vorn normal gesprochen wird, kann nicht
mehr aufgelöst und somit hörbar gemacht werden.
Das ist jedoch bei der Kondensatormikrofonkapsel nicht der Fall. Hier verursacht der Schall "nur" eine
kapazitive Änderung.
Die Membrane arbeitet also "schwerelos", sie wird in keiner Weise behindert und kann deshalb die volle Dynamik des
auf sie auftreffenden Schalls völlig ungehindert und auch völlig unbeeinflusst weitergeben.
(Einzige Ausnahme hier ist das berühmte Beier - Bändchenmikrofon, darüber (vielleicht) später einmal
mehr.)
Durch Änderung der angelegten Spannung (z.B. Umpolung) kann man das Kondensatormikrofon dennoch beeinflussen.
Hierbei wird jedoch nur die Raumcharakteristik und nicht der Schall beeinflusst.
Sieht man sich die Kapsel des in dieser Seite zu sehenden M7-Mikrofons an, am besten
in dieser Seite,
(hier wird unter anderem eine Kapsel von innen gezeigt) so erkennt man dass diese Kapsel zwei Seiten hat - will sagen, sie
hat auf beiden Seiten eine Membran (Goldblatt-Folie), die unter Spannung steht.
Normal ist eine
Nierenförmige Aufnahme - Charakteristik. Wird diese Spannung nun so umgepolt, dass eine Membran
Plus-, die andere Minusspannung bekommt, so bekommt sie eine sogenannte
8 (acht) - Charakteristik. Das bedeutet, dass
NUR von vorn und NUR von hinten der Schall aufgenommen wird, der von der Seite auftreffende Schall wird völlig
ausgefiltert.
Wird jedoch von einer Membranseite die Spannung entnommen, dann hat sie eine
Kugel-Charakteristik, was (logischerweise)
bedeutet, dass sie nur von einer einzigen Seite besprochen werden kann.
Das zuerst gezeigte ist das
UM 57 von Georg Neumann, Gefell/Vogtl., mit dem
Netzgerät N 57.
Diese Seite zeigt die
Neumann - "Flasche" (im Bild oben zweites von rechts)
Diese Seite zeigt das Neumann Gefell Mikrofon
U 47. (Dieses ist das Mikrofon mit der VF 14),
mit dem Netzteil
Netzgerät NG.
Diese Seite zeigt das Neumann Gefell Mikrofon
CMV 563. (Ein Nachfolger des UM 57 ?)
Diese Seite zeigt die Kondensatormikrofon-Kapsel
MK 264 der Firma MWL aus Lensahn,
Holstein.
Diese Seite zeigt die Kondensatormikrofon-Kapsel
MZ 032/1 der Firma Telefunken.
Diese Seite zeigt ein Kondensatormikrofon von der ehemaligen Neumann-Firma in Gefell, DDR, das
MV 102.
Diese Seite zeigt ebenfalls kein Mikrofon der Firma Neumann, es stammt von der Firma Telwa, es ist das
Telwa VA 2
Das nächste hier vorgestellte Mikrofon, eine Kondensator-Mikrofonkapsel, stammt vom Hersteller MB, es ist die
Kapsel
MB C-540.
Diese Seite zeigt ein weiteres, eigentlich nicht hierhin gehörendes, Mikrofon: ein dynamisches. Die
Mikrofonkapseln stammen von Neumann, alles andere wurde von mir hergestellt und
zusammengebaut - vor etwa 30 Jahren.
Kleine Anekdoten, aus der Erinnerung einiger aufgeschrieben, aus einem Kondensatorbastlerleben ... :
Willi (Name geändert, ist mir aber persönich bekannt) schrieb mir:
Die Sache mit dem "Gummi", dem "Verhüterli":
Bedenke bitte die damalige "arme" Zeit. Und dann noch in meiner "Kindheit" an sowas zu kommen. In der
Provinz.
Trotzdem, es ist kein Scherz. Goldfolie war nicht zu bekommen - und später dann nur einmal. Ich wollte die
Selbstbau-Kapsel und den Verstärker ja irgendwie testen. Also wurde ein Verhüterli über die Kapsel stramm
gezogen, luftdicht (weils sonst ziemlich donnert) zusammengebunden. Die Kapsel wurde dann mit Graphit (heute Graphitspray
oder Leitlack) "angehaucht". Es gab keinen AÜ, der Ausgang war am Kathodenwiderstand. Mein Mikro, die
Kapselverkleidung, sah aus wie beim Neumann MZ032, zwei Kaffeesiebe (kleine) aneinander. Die Kontakt-Verschraubung war
Ronette/Merula/Schumann. Die Heizung erfolgte durch eine Monozelle(n), Anodenbatt. war 75 Volt. - Aufgrund des Gummis fehlten
natürlich die Höhen.