Das Röhrenprüfgerät E 7600 von Mullard
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gewerblichen Gebrauch (z.B. Internet-Auktionen !) bestimmt. Es dürfen keine Fotos und Texte ohne meine vorherige
Zustimmung verwendet werden !
Die Fotos zu diesem Gerät stammen von Paul Heussner - nochmals vielen Dank an ihn!
Dieses Gerät wollte mir Klaus Methner am 2. Röhrenbude-Stammtischtreffen als Geschenk
überreichen :
Als ich die enorme Grösse dieses Gerätes sah, bat ich Klaus, er möge es, aufgrund meiner Räumlichkeiten
(kein Platz..) Paul Heussner schenken, der ebenfalls beim Stammtischtreff anwesend war. Klaus war einverstanden,
und Paul freute sich natürlich sehr darüber.
Die folgenden Zeilen stammen, wie auch die Fotos, von Paul.
Diesen Mullard "High-Speed Valve Tester" bekam ich vom Klaus Methner,
bei dem ich mich dafür an dieser Stelle nocheinmal recht herzlich bedanken möchte.
Der eigentliche Tester steht oben auf einem rollbaren Wägelchen. Wie viele andere Prüfgeräte, arbeitet
auch dieser Tester mit Prüfkarten. Die Karten sind in den Fächern links und rechts am Wägelchen untergebracht.
Bereits am Anschlußstecker läßt sich die englische Herkunft des Gerätes erahnen.
Es ist der Prüfgerätetyp E7600.
Auffällig ist der weite Betriebsspannungsbereich dieses Prüfers.
Unter dem Deckel des Prüfers befinden sich die Fassungen. Ein Manual und ein Prüfkartenverzeichnis ist dort
ebenfalls untergebracht.
Die Fassungen und ein zusätzlicher Adapter für die Anoden- bzw. Gitterkappen. Man beachte den kleinen Drucktaster
auf der linken Seite.
Der Prüfer ist mit einer Schutzeinrichtung versehen. Wenn bei der Prüfung ein kritischer Fehler auftritt der das
Gerät beschädigen könnte, schaltet es vorsichtshalber ab, es muß dann manuell resettet werden.
Das Manual beschreibt die grundlegende Funktionsweise des Gerätes und seiner Bedienung. Auf den weiteren Seiten
befindet sich das Prüfkartenverzeichnis. Darin sind die zu einer bestimmten Röhre gehörenden Prüfkarten
und die notwendigen Prüfschritte angegeben.
Die Prüfkarten bestehen aus Hartpapier und sind mit reichlich Löchern versehen.
Auf jeder Prüfkarte ist angegeben, in welche Fassung die Röhre gesteckt wird, welcher Systemteil der Röhre
geprüft wird und welche Prüfschritte durchzuführen sind.
Diese Karte zeigt die Prüfung für den Triodenteil einer PCL 82:
Eingesteckt werden die Prüfkarten in den Schlitz hinter den Fassungen.
Durch Umlegen des Hebels an der rechten Prüfgeräteseite beginnt der eigentliche Meßvorgang. Eine
Schaltermatrix im inneren des Gerätes tastet die Prüfkarten ab und stellt dadurch die richtigen Verbindungen zu
den Fassungen her. Ebenso werden die entsprechenden Strom- und Spannungswerte automatisch eingestellt.
Das Bedienfeld ist in drei Bereiche aufgeteilt. Der linke Bereich umfaßt den Netzschalter, die Taster zur
Elektrodenprüfung und einen Sockelplan.
Im mittleren Bereich sitzt die Anzeige zur Auswertung der Prüfergebnisse. Bei diesem Tester wurde luxuriöserweise
eine Kathodenstrahlröhre eingesetzt, eine DG7-5. Unterhalb ist noch eine Netzkontrollleuchte eingebaut.
Die einzelnen Prüfschritte werden mit dem Drehschalter im rechten Bereich durchfahren. Unterhalb befindet sich noch ein
weiterer Schalter, er dient zur Anpassung des Gerätes an die Netzspannung.
Zur Justage einiger Geräteeinstellungen und zur Anpassung an die Netzspannung hat das Gerät drei extra
Prüfkarten. Durch Schiebepotis unter einer Abdeckung unterhalb der Anzeigeröhre können diese Einstellungen
justiert werden. Dort sitzt auch die Gerätesicherung und ein Netzspannungswähler. Die genaue Justage an die
vorhandene Netzspannung wird dann mittels einer Prüfkarte und dem Drehschalter im rechten Bedienfeldbereich vorgenommen.
Eine halbwegs konstante Netzspannung vorausgesetzt, brauchen diese Einstellungen aber nur einmal vorgenommen werden.
Unter dem Gerät befindet sich eine abschraubbare Bodenplatte. Einer der Vorbesitzer hat sich dort die
Röhrenbestückung notiert. Statt der EL 37 ist allerdings eine 5881 eingebaut.
Im Inneren geht es dann ziemlich gedrängt zu. Im Bild zu erkennen, links die Rückseite der Justagepotis, unten der
Netztrafo mit der 5881 und einer EF 50, im oberen Bereich der Tubus und die Fassung der DG7-5 und im rechten Bereich ein
Teil der oberen Fassungen.
Einen weiteren Netztrafo nebst Gleichrichterröhre und Ladeelko zeigt dieses Bild.
Die Schaltermatrix, die zur Abtastung der Prüfkarten dient:
Ein paar weitere Fotos verdeutlichen, hier wurde in allen möglichen Ebenen gebaut.
Die Hauptgleichrichterröhre sitzt kopfüber an einer sehr unzugänglichen Stelle unter dem Gerätedeckel.
Es ist eine FW 4/500. - Hoffentlich geht sie mir nie kaputt...
Die eigentliche Prüfung einer Röhre verläuft dann relativ unspektakulär. Nach einer entsprechenden
Aufwärmzeit von gut einer viertel Stunde macht der Prüfer als High-Speed Valve Tester dann seinem Namen wirklich
alle Ehre. Karte raussuchen, Röhre einstecken, Karte einstecken und den Hebel nach unten ziehen. Die einzelnen
Prüfschritte durchfahren, fertig. Das geht ruck-zuck, da nicht manuell gestöpselt werden muß.
Um jedoch nur mal eben eine Röhre auf die Schnelle zu testen, ist das Gerät wegen der langen Aufwärmphase
allerdings weniger geeignet.
Die Ergebnisse der einzelnen Prüfschritte kann man auf dem Bildschirm ablesen. Die Klassifizierung ist wie bei
einer Ampel gemacht: Rot = unbrauchbar, orange = evtll. noch brauchbar, und grün = gut.
Der 100 % - Bereich entspricht dabei der gestrichelten Linie im grünen Bereich. Bei einer kräftigen Röhre
liegt der Leuchtpunkt dann näher zur gestrichelten Linie als es bei einer schwächeren der Fall wäre.
Im Bild teste ich gerade den Triodenteil einer PCL 82 auf Emission.
Das Schaltbild des Gerätes (aufgrund seiner enormen Grösse konnte es nur fotografiert werden):
(Mit der Maustaste das jeweilige Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)