Schaub E47 - "Not-Radio" - Jahrgang 1947


Besonderheiten: Dieses Gerät wurde direkt nach dem Kriegsende produziert - aus Bauteilen, die sonst im DKE und im VE verwendet wurden, z.b. den Drehkondensator aus dem VE, den Rückkopplungs-Drehkondensator aus DKE oder VE, den Spulensatz aus dem DKE, das Holz des Gehäuses wurde aus Obstkisten gefertigt - die dünnen Bretter dieser Kisten wurden glatt geschliffen und überlackiert - man war schon sehr einfallsreich damals in der Not, als es nichts gab außer Trümmer ..
Als Röhrenbestückung nutzte man die vielseitig einsetzbare Wehrmachtsröhre RV12P2000. Diese Röhre wurde als HF-, NF-, Sende- und sogar als Gleichrichter-Röhre eingesetzt.
- Nach glaubhaften Erzählungen wurde diese Röhre sogar als Heizung benutzt, es gab ja (noch) hunderttausende damals davon - hierbei wurden 30-50 dieser Röhren auf ein Kupferblech geschraubt und mit einer Autobatterie wurde die Röhrenheizung betrieben. Diese entwickelten dann ausreichend Wärme um sich vor dem kalten Nachtfrost zu schützen.
Da dieses Gerät aus alten Kriegs-Restbeständen gefertigt werden mußte, bis neue Teile da waren von einer Industrie, die auch erst neu aufgebaut wurde, nannte man dieses Radio das "Not-Radio".
Es wurden nur wenige dieser Geräte angefertigt - es ist deshalb heute ein sehr seltenes, wertvolles Sammlerstück.








Inder Mitte des Gerätes erkennt man die kleine Röhre RV12P2000 - die zweite sitzt links davon, unter einem Abschirmblech.
Unter dem "Chassis", welches aus Holz gefertigt wurde - Metall war sehr rar! - erkennt man den Kondensatorblock, in welchem die beiden 4uF-Elektrolytkondensatoren sind.
Kleine Anmerkung: Dieser kleine Kasten entwickelt mit seiner kleinen Endstufen-Röhre eine unglaublich hohe Lautstärke - das gesamte Radio verbraucht dabei gerade einmal 19 Watt. Dabei besitzt er eine Empfindlichkeit, die nur von Mehrkreisgeräten übertroffen werden können !



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