Hier geht es um den Aufbau einer "Riesen-3NF" - Röhre mit einem OE333-nachempfundenen Empfangsteil.

Von einem Freund (Danke, Mario!) erhielt ich vor langer Zeit diesen Riesen-Glaskolben:


Er hat die Maße von 66 mm im Durchmesser, eine Höhe von 140 mm und einen Halsdurchmesser von 56 mm, innen 53 mm.

Ich kam auf die Idee, nachdem ich ja nun diese Nachbau-3NF-Röhre für meinen OE333 erfolgreich (...) hinter mir gebracht habe, doch nun endlich einmal etwas mit diesem riesigen Glaskolben zu machen. Und da ich einen solch wirklich ausgezeichneten Empfang mit meinem mit Miniatur-Röhren versehenen 3NF-Nachbau erzielen konnte, wollte ich diese Schaltung - natürlich entsprechend vergrössert - in diesen Glaskolben hineinsetzen.

Das folgende Foto zeigt, zum Vergleich, diesen großen Glaskolben neben dem Kolben einer 3NF-Nachbauröhre:


Meine Wahl der dabei zu verwendenden Röhren fiel auf die Pico-7-Röhren EC92 und EL95. Diese werden nicht allzu warm (wichtig), sind schön klein - und trotzdem groß genug um sie als normale Röhre anzusehen, mit glühenden Heizfäden... - und sind dabei auch noch überall gut zu bekommen.

Da ich, natürlich, keine 7-pol-Fassungen verwenden wollte (wie hätte das auch ausgesehen...), kam ich auf die Idee, es doch mit den Löthülsen, die auf diese Platinenstecker gesteckt werden (auch Lötnägel genannt), zu versuchen. - Und diese passen hervorragend! (Reichelt, Artikel-Nr. RF 1-1000, Lötösen 1mm versilbert)

- Das folgende Bild zeigt eine EC92 mit allen 7 Kontakthülsen:


Im nächsten Bild habe ich alle drei zu verwendenden Röhren in den Kolben gesteckt, man erkennt gut, wieviel Platz mir dabei zur Verfügung steht:


Im Forum zeigte ich dieses Foto, und stellte die Frage was ich wohl als Sockel nehmen könne.
Rainer DO2ER kam auf die hervorragende Idee, es mit dem Deckel einer Farbspraydose oder einem der grossen Kontakt 60/61 - Dosendeckel zu versuchen. - Und es passte! Wie dafür geschaffen!






Das war also nun geklärt. - Nun gings an die Schaltung; Siegfried hatte sie mir freundlicherweise ausgearbeitet - Feintuning einiger Bauteilwerte, evtll. ein zusätzlicher Kondensator falls die Schaltung Schwingneigung zeigen würde - das alles wird sich beim Testaufbau herausstellen und in die Schaltung einfliessen.
- Das Schaltbild zeigt die nun inzwischen endgültige Schaltung, die Bauteilewerte entsprechen etwa dem, wie sie letztendlich in meinem Aufbau existiert.

Schaltbild
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)


Was, meint Ihr, mag das sein, im folgenden Bild?


- Es ist die Bohrschablone für den schwarzen Dosendeckel (diese Löcher auch schon sind bereits, klein vorgebohrt, im Deckel), darein kommen dann die Bananenstecker. Er hat einen Lochkreis-Durchmesser von 38 mm.
Die beiden oberen Punkte, von denen einer etwas dicker angezeichnet ist, diese beiden Löcher sind die "Schlüssel-Löcher", d.h., sie sind im Abstand zueinander anders (enger zusammen) als die anderen Bohrungen, damit man die Röhre hinterher nicht verkehrt einsetzen kann.
Der mittlere Punkt, der den Rückkopplungsanschluss markiert, ist ebenfalls aus der Mitte heraus eingegeben, so dass auch hier eine "Schlüssel-Wirkung" erfolgt.
Diese Punkte übertrage ich hinterher auf die Gehäuse-Oberseite, sie werden dann gebohrt und nehmen Bananenbuchsen auf, diese dann wiederum die Bananenstecker vom Deckel aufnehmen werden, die ich mit einer dicken Schicht aus der Heissklebepistole im Deckel fixiert habe...

Die folgenden Fotos zeigen nun den Deckel, mit eingeklebten Steckern. Dazu habe ich auf einer Kunststoffabfallplatte die Markierungen übertragen und danach gebohrt, Bananenbuchsen eingeschraubt und dann den Deckel mit den Steckern in diese Buchsen gesteckt, somit waren sie fest fixiert. Nach erkalten der Heissklebemasse (eine dicke Schicht weissen Kleber (weil billig) und eine dünne Schicht schwarzen Kleber) konnte ich den ehemaligen Deckel - jetzt Sockel - herausziehen.



Wenn alles gut im Sockel durchgehärtet ist, werde ich die dicken Silberdrahtenden in den Schraubstock spannen und kräftig daran ziehen, sie somit gerade ziehen..




Als Gehäuse verwende ich eines der Holzgehäuse, die vor einiger Zeit von einem Forummitglied (Tischlerei Kirschner) angeboten wurden:


Das folgene Bild zeigt nun das Stück Kunststoffplatte, von den Bananenbuchsen befreit - die werde ich als Bohrschablone verwenden, für die Bohrungen auf dem Gehäusedeckel:



Ein Dreifachschwenker: linke Seite nach aussen wegklappend, für die Antennenankopplung (gleichzeitig Lautsärkeregelung!), noch ohne Spule, sie muss noch erstellt werden - mitte dann die 185ÁH - MW-Kreisspule, rechts aussen mit 20ÁH, die Rückkopplungsspule, sie wird seitlich erschoben (wie der Koppler im 3NF-Nachbau).
Dieser Koppler stammt aus der Pinior-Kollektion (in meiner Detektorseite zu finden).


- Die Fassung ist nur provisorisch aufgesetzt, damit man sich ein Bild machen kann wie es später aussehen könnte, wenn alles fertig ist...

Hier erkennt man nun die eingesetzten Buchsen, die die Fassung bilden:



Fie Fassung passt so wie gewünscht...


Inzwischen habe ich den Drehko (Danke, Siegfried!) und den Pinior-Dreifachschwenker fest montiert. Als Skala habe ich die vom OE333-Nachbau noch übrig gebliebene Skala mit flacher Unterplatte verwendet. - Wenn jetzt die Riesenröhre noch fertig wäre, dann wärs fast perfekt.. :-)






Den AÜ für die EL95 werde ich ebenfalls - aber von der hier zu sehenden Unterseite - auf der Deckelplatte befestigen. Das einzige, worüber ich mir noch im unklaren bin, ist die Anschlussart: Bananenbuchsen, auf der hinteren Längsseitenwand angebracht - oder, wie im OE333-Nachbau, mit Kabelanschluss? Ich weiss es noch nicht. Mal sehen...

Inzwischen habe ich die "3NF" aufgebaut:









Man sollte nicht meinen die Röhren säßen so schief darin - es ist die Nahwirkung der Kamera, die die Horizonte kippt und das dann so schief aussehen lässt...






Hier nun nochmals zwei Bilder, die den fertig verdrahteten Zustand zeigen - allerdings: es fehlt noch die Verdrahtung zu der Fassung, der äussere Anschluß.




Nun habe ichs geschafft, die Antenneneingangsspule ist gewickelt:








Und so sieht die "Kiste" nun fertig, mit der Spule, aus (wie man sieht, auch die MW-Kreisspule ist nun ebenfalls aus grünumsponnenem Draht gewickelt) :



An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an Siegfried, der mir unermüdlich mit Tips und, ganz wichtig, neuen "alten" Bauteilen - wie z.B. die Widerstände und Kondensatoren, sogar völlig neuen Röhren - behilflich war. Ohne seine Hilfe hätte ich dieses Projekt ganz sicher nicht - zumindest nicht so erfolgreich - hinbekommen.


Ich hatte mich nun doch entschlossen, das Gerät wie beim OE-333-Nachbau anzuschliessen. Aus einem Kabel, gleich dem des OE333-Nachbaus (ebenfalls auch ein ehemaliges Kopfhörer-Anschlusskabel, nur eben hier in schwarz und nicht in braun), mit gleicher Vorgehensweise (eine 5. Strippe einflechten) habe ich nun das Anschlusskabel hergestellt. (Zu diesem Zeitpunkt existierte noch eine vorläufige Schaltung mit einer neg. Gitterspannung von -1V am Gitter der ersten Triode (über der MW-Spule und Drehko), das konnte aber entfallen - also wurde auch diese 5. Leitung überflüssig). - An einem Ende habe ich es bereits mit Bananensteckern versehen:


Das Kabel ist durch die hintere Seitenwand durchgeführt und verlötet und mit einer Schlaufe (wie beim OE333-Nachbau) gesichert:


Inzwischen ist alles komplett fertiggestellt. Die Röhre ist eingeklebt, mit einem elastischen schwarzen Kleber auf Bitumenbasis (Autozubehör), aus dem 5- habe ich wieder ein 4-adriges Kabel gemacht, mit den Empfangsergebnissen bin ich mehr als zufrieden (wenn auch die Lautsärke sehr schwer einzustellen ist - meist ist sie zu hoch; ich überlege, einen 100k-Potie entweder parallel zur Rückkopplungs- oder der Antennenwicklung einzubauen. Aber das ist eigentlich nur für den Ortssenderempfang notwendig. Wenn ich etwas neben den Sender einstelle, dann kann ich mittels Einstellen der Rückkopplungs- und/oder der Antennenwicklung die Lautstärke mit beeinflussen, es ist also nicht wirklich ein Problem.

Die folgenden Bilder, es sind die letzten, abschliessenden, zeigen den Endstand meines "Riesen-OE333 mit Riesen-3NF" :


















- Viel Spass beim Nachbauen!

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