Carstens 6s45pe Eintaktverstärker

Nach diversen Restaurationsobjekten kam auch in mir der Wunsch nach einem DIY-Objekt auf. Doch welche Röhren dafür nehmen? Zunächst habe ich mir einen Eintakter mit der PCL82 gebaut. Klang schon richtig nett, über 2 Watt brauche ich bei meinen Lautsprechern mit ca. 96Db/1W/1m Wirkunsgrad nie. Aber ich wollte etwas aussergewöhnliches, möglichst simples.....

Dann fand ich im Internet einiges zu dieser bemerkenswerten russischen Röhre, die in der MIG 21 im Radargerät eingesetzt wurde. Kurz gesagt, ich habe die Röhren bestellt und in der folgenden Wartezeit diese Schaltung ausgebrütet: 150k Poti über 220 ohm Gridstopper ans Gitter. An der Kathode ein 100 ohm Cermettrimmer und 1000uF. Bias liegt derzeit bei 2,20V. Als übertrager dient der 125ese von Hammond in der Einstellung 5k:8ohm.

B+ ist 180v, erzeugt über ez81 und Eingangs-C. Dieser Wert ist trafobedingt, hier werden 0,22uF eingesetzt. Bei 8uF steigt B+ auf 240v, das packt die Röhre locker...weiter geht es mit der Siebkette wie folgt: L(10H)-c(220uF)-L(10H)-c(330uF).

Hier die Ergebnisse der Simulation in PSU:

Der Verstärker brennt gerade ein und klingt schon toll. one tube fits all.... ich werde die nächsten Tage mal an der Bias-Schraube drehen. Es ist absolut erstaunlich, wieviel BASS produziert wird. Sicherlich ein Verdienst der Drosselschaltung (choke-loaded). Die Feinzeichnung ist absolut fantastisch...was will ich mehr?

Die 6c45 sollte man sich wirklich mal ansehen. Eine 2mm dicke Ttitananode! Jetzt weiss ich, warum dieses kleine Röhrchen 8w Pa abkann....1-2w Musikleistung aus nur einer Triode sind wirklich nicht schlecht. Schaut sie euch ruhig an:

Wirklich aus dem Vollen gearbeitet...

So, jetzt wird es gruselig, denn jetzt kommt ein Bild des derzeitigen Aufbaus:

So, das war's für heute, ich verbleibe mit vielen Grüssen aus dem tiefen Tal der Wupper,

Carsten


Mittlerweile war Carsten mit seinem Amp zu Besuch bei mir, dabei konnte ich weitere Fotos seines Amps angefertigen. Ich konnte mir den Amp auch an meinen Lautsprecherboxen anhören. Die Lautstärke erreicht, logischerweise, bei weitem nicht die von meinem 6C33C-Amp. Klanglich jedoch kaum merkbare Unterschiede, der gleiche herrliche und glasklar saubere Triodenklang. Ich war begeistert und beeindruckt von dieser kleinen Röhre, die nicht größer ist eine x-beliebige ECC-Type.
Carsten baute diesen Amp innerhalb von nur wenigen Stunden auf. Es sollte nur eine Testschaltung werden, daher auch dieses etwas ungewöhnliche Handling mit Netztrafo, verlegten Leitungen, etc. Um so beeindruckender ist das, was ich hörte. Keinerlei Brumm oder sonstwie störende Begleitgeräusche waren hörbar. - Doch nun zu den Fotos.



Hier ein Foto der Verdrahtung. - Trotz der ungewöhnlich langen Leitungen, keinerlei Störungen!



Eine Demonstration, wie man es absolut nicht machen soll: Der Netzanschluß - er liegt frei und offen.



Die beiden Netzdrosseln von Hammond, Stückpreis: ca. 10 Euro...



Die beiden letzten Fotos zeigen einen der beiden Hammond-Ausgangsübertrager. Carsten zahlte dafür einen Netto-Stückpreis von nur 23 Euro....!!





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