Eine Endstufe mit der PL 82
aus dem Buch "Höchst Empfindlich" von Götz Wilimzig / Rüdy Gysemberg



Ein Zeugenbericht - von Carsten Rauth

Wie einige schon wissen, lege ich beim Musik-Hören keinen Wert auf Soundeffekte sondern vielmehr liegt mein Augenmerk auf einer natürlichen Wiedergabe. Ich will hören, was auf einer Musikkonserve enthalten ist, und zwar als Einheit, nicht als Nebeneinander von Tönen oder Geräuschen. Die üblichen Highfidelen Wortspielereien erspare ich mir an dieser Stelle lieber.

Zwangsläufig bin ich im Laufe meiner Suche auf Röhrenverstärker und Breitbänder gestossen und habe einige solcher Anlagen gehört.
Da ich zumeist innerhalb der sogenannten Zimmerlautstärke höre, sollte eine Anlage auch und gerade bei diesen geringen Lautstärken ein Höchstmaß an Auflösungsvermögen bieten. Dies ist keineswegs selbstverständlich, wie die Praxis leider zeigt. Absolute Brummfreiheit, sprich sauberste Stomversorgung, ist hierbei ein absolutes Muss, sonst verschwinden feinste Details im Hintergrundgeräusch der Verstärker. Doch dazu später mehr.

Ich hatte nun einige Male die Gelegenheit, Anlagen ala Götz Wilimzig und Ruedy Gysemberg zu hören. Was zeichnet diese Anlagen in der Praxis aus? Zunächst einmal ist nichts spektakuläres zu entdecken. Keine Soundeffekte wie überzogene künstliche Bässe, keine besonders hervorgehobene Darstellung von Frauenstimmen etc. ppp wie es beispielsweise vielen mir bekannten Verstärkern nebst Lautsprechern zu eigen ist. Statt dessen eine einfach natürliche Wiedergabe der konservierten Musik. Alles erscheint auf einmal richtig, quasi an seinem Platz zu sein. Vielen erschliesst sich dieses erst bei genauerem Hinhören, beim sich-einlassen auf diese Art der Musikreproduktion. Was würde mir eine Anlage nutzen, die hervorragend bei kleinen Jazzbesetzungen klingt, aber bei komplexen Orchesterwerken versagt? Eine Anlage MUSS jede Art von Musik wiedergeben können! Und dies sowohl bei geringer wie auch bei hoher Lautstärke. Ein Wiederspruch?

Wie dies in die Praxis umzusetzen war, kann man hier im folgenden von den Erbauern erfahren. Wer mehr wissen möchte, kann und sollte im Buch weiterlesen.
CR/CARAWU



Endstufe mit PL82 - von Uli Schwöppe

Endstufe - mit PL 82 ??? Wieso dat denn???
Nun Ja, die Antwort auf diese Frage kann man im Buch von Götz Wilimzig und Rüdy Gysemberg im Kapitel 12.2.2 nachgelesen werden. Ein weiterer Vorteil dieser Röhre ist ihre Erhältlichkeit, sie ist noch zu bekommen, ausschließlich aus alter Fertigung und zu moderaten Preisen. Dieses bitte nicht als Geiz verstehen, denn ich investiere lieber 560,- Euro in erstklassige übertrager, als viel Geld in Röhren, bei denen das Beste was man von ihnen sagen kann ist, dass sie über einen Hi-Fidelen Nimbus verfügen. Ein jeder, der sich auf den Bau dieser Endstufe einlässt, sollte sich darüber im klaren sein, dass nur ein ultimativer Aufbau die Wiedergabe aller klanglichen Potenziale gewährleistet. In meinem Fall war anschließend ein 19" Gehäuse mit 4HE und 300mm Tiefe gut gefüllt (siehe Bild). Bei dieser Endstufe habe ich außerdem auf strikte Trennung und Schirmung der einzelnen Sektionen geachtet, ein Blick in alte Profigeräte bestärkte mich in dieser Vorgehensweise. Dieser betriebene Aufwand ist sehr arbeitsintensiv und kostet Zeit, entschädigt jedoch mit klanglichen Eigenschaften, die ihresgleichen suchen. Mit der Beschreibung dieser Eigenschaften habe ich ein Problem, ich kann nicht sagen klingt wie... oder erinnert an, nee so funktioniert es nicht, aber von meiner Beziehung zur Musik her könnte ein Schuh daraus werden, ich gehe also regelmäßig in Konzerte, von der Oper bis zu solchen mit viel Elektronik und spiele auch selbst ein Instrument (Zugposaune) in einer Band und ich denke, dass ich im Laufe der Jahre ein klein wenig von dem gelernt habe, wie sich das eine oder andere Instrument in natura anhört, ein jeder erinnert sich an den Straßenmusiker mit seinem Saxophon, ja so ist's Live. Nun zu dieser Endstufe, ein Konzertbesuch kann sie nicht ersetzen, aber ich kann damit nach einem Besuch desselben oder nach einer Probe Musik hören ohne dass etwas nervt, oder sich das Gefühl einschleicht ich würde die Musik kastriert erleben, und das ist mehr, als man von anderen ihrer Art sagen kann.
US





Voll unter Strom - von Rydi Gysemberg / Götz Wilimzig

Wer ein Röhrengerät baut, braucht Gleichstrom von einiger Spannung. Bei der Heizung kann man auf Wechselspannung ausweichen, wenn man mit indirekt geheizten Röhren arbeitet. Allen denjenigen, die eine geregelte Heizspannung präferieren, von wegen modern und so, empfehle ich, mal in das Buch von Morgan Jones reinschauen und die dortigen Ratschläge zu beherzigen, sie haben Hand und Fuß.
Zurück zum Gleichstrom. Irgendwie ahnt man, daß die Stromversorgung so gut wie möglich sein sollte, von wegen Auswirkungen auf den Klang. Aber wie macht mans richtig? Gleichstrom kann man durch sieben oder regeln herstellen. Und gesiebt werden kann mit Drosseln (L-C-Glied) oder mit Widerständen (R-C-Glied) jeweils in Verbindung mit Elektrolytkondensatoren.

Für die Drosselspulen spricht vor allem die Begeisterung ihrer Anhänger. Wer Eisenliebhaber ist, ist es gründlich, oft kann gar nicht genug Eisen im Gerät sein. Und die handelsübliche Theorie spielt mit, denn theoretisch steigt der Gesamtsiebfaktor, wenn ich mehrere L-C-Glieder hintereinanderreihe. Anders sieht die Sache aus, wenn man ein Oszilloskop besitzt und bereit ist, dasselbe zu verwenden. Der Oszi zeigt allzu oft und allzu deutlich, daß bereits die Aneinanderreihung von zwei L-C-Gliedern vom übel ist. Großartige alte Profi-Verstärker, maßstäblich bis heute V 69 oder V 73, enthalten nie mehr als eine Drossel. Warum? Nun, eine realexistierende Drossel ist sehr weit vom elektrisch idealen Teil entfernt. Aufgrund der vielen Wicklungen hat sie eine kräftige Wicklungskapazität, die bereits jenseits der mittleren Frequenzen brutal zuschlagen kann. Aus gleichem Grunde ist ein nicht unbeträchtlicher ohmscher Widerstand vorhanden, der die Sachlage ebenfalls verschlechtert. Vom Kernmaterial, das nicht linear ist, mal ganz zu schweigen. All das führt dazu, dass in der rauhen Wirklichkeit die L-C-Siebung viel schlechter ist als theoretisch - oder durch Glaubensakt des Gurus - angenommen. übrigens: Ein rechter Guru schwärmt von gewickelten Drahtwiderständen, und das zwangsweise ( - aber ob ihm immer bewußt ist, warum er so schwärmt?). Denn diese Widerstände haben eine beachtliche Induktivität, die die Folgen der mit höheren Frequenzen sich stark verschlechternden Stromsiebung "abbremsen". Den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben - als Konstruktionsprinzip ist dies seit langem bekannt. Aber mein Ding ist das nicht.
Da stellt sich die Widerstandssiebung sehr viel besser dar. Im Verhältnis zur Drosselspule ist ein Widerstand extrem nah am elektrischen Ideal seines ohmschen Wertes. Man kann R-C-Glieder unbedenklich aneinanderreihen, was in guten Vorverstärkern seit altersher geschehen ist. Eine Tücke des Objektes ist freilich auch hier vorhanden, es gibt keine Rose ohne Dornen. Der Selbstbauer hat einiges zu knabbern und zu rechnen. Zieht die Endröhre circa 46 mA Strom bei 205 V, wird ein entsprechender Spannungsüberhang benötigt (vergleiche unseren PL 82-Entwurf). Unterstes Minimum für eine brauchbare -von "gut" aber noch arg entfernte - Siebung sind nach meiner Erfahrung 60 dB Welligkeitsdämpfung. Das ist zu erreichen durch drei R-C-Gliedern mit einem Siebfaktor von je S=10. Ein derartiges Siebglied könnte beispielsweise mit 0,33 kOhm und 47 µF aufgebaut werden. Drei Glieder formen einen Reihenwiderstand von 1 kOhm, der seinerseits einen Spannungsabfall von 46 V verursacht (Formeln und Umrechnungen bitte nachschlagen bei: Otto Diciol, Niederfrequenzverstärker-Praktikum, München 1959 - ein sehr empfehlenswertes Buch). Der zu verwendende Trafo müßte folglich unter Last, für beide Kanäle der Endstufe sind das zweimal 46 mA plus zweimal 3 mA für die Vorröhren, eine Gleichspannung von 251 V liefern können.
Angemessen ist nach meiner Auffassung eine Siebung, wenn sie 100 dB Welligkeitsdämpfung oder mehr hat. Bei besseren Stromversorgungen blüht die Endstufe auf, das durch Schaltung und Röhren gegebene Potential, feine und feinste Informationen packend und detailgenau wiederzugeben, wird aktiviert. Mit R-C-Gliedern ist eine Stromversorgung solcher Qualität nicht ganz einfach hinzubekommen. Deshalb empfehle ich für alle diejenigen, die mühseliges Rechnen, teure Beschaffung von geeigneten Trafos und die mit vielen Siebgliedern verbundene Platzproblematik nicht am Halse haben wollen, die von uns erprobte und passende Regelung, die von Gerd Haas erstmals in Elrad 1990, Heft 10, Seite 20 vorgestellt worden ist. Sie ist zuverlässig, bewährt, wir haben noch nie Ausreißer damit erlebt, und sie akzeptiert - wichtig für den Selbstbauer - eine Vielzahl von Trafos.

Eine solche Stromversorgung hat freilich einen gravierenden Nachteil. Ihr fehlt Voodoo. Wie müsste das denn aussehen? Widerstände von - naja, ein bißchen chauvinistisch solls schon sein - von Beyschlag, die gute alte Serie. Gibt's bestimmt aufm Flohmarkt in Paris, London oder Tokio - es kann gar nicht exotisch genug sein - da gibt es bekanntlich alles. Ausschließlich Beyschlag, des Klanges wegen! Denn als sich damals die Scheibe von Johnny Cash auf dem Teller drehte ........ folgt eine längere Schwärmerei, gebetsmühlenartig ....alles übergigantisch......solange zu wiederholen, bis es jeder glaubt - wir kennen das. Beyschlag also, denn da zittert dem nächsten Japaner das Pürzelchen vor Erregung, wenn er die sieht. Ein bißchen Spaß muß sein! Und wie wär's mit Cerafine Elkos? Schweineteuer, schwer zu bekommen, nichts genaues weiß man nicht: goldrichtig für Voodoo. Jetzt noch reichlich mit Klötzchen bestreuen, aus Keramik, Kohlefaser, Bernstein oder Japanischer Mooreiche je nach Glaubensrichtung, großzügig mit Wunderlack einpinseln, umrühren - fertig! Anschließend im Begleittext kräftig nachwürzen: ........einmalig ......ein Durchbruch ........neue Welt der Röhre entdeckt .....nie wieder etwas anderes .....Musik auf der überholspur des hifidelen Lebens ...... jaaah, das isses!

Was lernen wir daraus? Voodoo lebt von dreierlei. Schwer zu beschaffen muß es sein, am besten alt, und selten und nur im Ausland zu ergattern.
Zweitens. Teuer muß es sein, sonst glaubt's am Ende keiner. Aber wenn's teuer ist, denken sich die Leut' es wäre gut.
Womit wir beim dritten wären: Voodoo braucht Glaubensakte. Glaubenskriege, in der öffentlichkeit ausgetragen, sind immer gut, denn da sehen die Leut', wie wichtig es ist, ans Richtige zu glauben. Die elektrische und physikalische Realität ist demgegenüber unergiebig, sie macht wenig her, schon gar nicht für Glaubenskriege. Maxwells Theorie ist bewiesen, ob einer nun dran glaubt oder nicht - sie gilt immer. Es gäbe bessere Röhrengeräte, wenn man sich stärker darauf stützen würde. Wer wie wir Glaubensakte nicht so toll findet, kann die in unserem Buch vorgestellten Geräte bauen - alles ist ohne Exotik - und selber beurteilen, was er da hat.
RG/GW








Zum Netzteil:
Das Netzteil (im Bild) ist für nur einen Kanal vorgesehen, muß also 2 x aufgebaut werden - allerdings genügt ein Netztransformator. Um diesen nicht unnötig groß werden zu lassen, sollte ein separater Heiztransformator (20,3 Volt) verwendet werden, dieser versorgt alle vier Röhren.
Um die unweigerlichen Streuungen der Zenerdiode zu umgehen, sollte eine Feineinstellung mit einem Spannungsteiler und einem guten (Cermet-Keramik-) Trimmer eingeplant werden - oder genau ausgemessene Zenerdioden einbauen (was allerdings ziemlich illusorisch wäre).
Die beiden BUZ 42 für die Endröhrenversorgung (205 Volt) müssen gut gekühlt werden, deshalb auf guten Kühlkörpern befestigen. Die beiden BUZ 42 für die Vorstufe müssen nicht zwingend mit einem Kühlkörper gekühlt werden, da hier nur ein Strom von 3 mA fließt; sicherheitshalber sollte man jedoch auch für diese beiden je eine einfache Kühlfahne verwenden.

Anmerkung: Diese Netzteilschaltung ist kein Bestandteil des o.g. Buches. Sie stammt sowohl aus Original-Siemens-Unterlagen als auch, in Teilen, dem Buch von G. Haas. Sie wurde von Carsten und von mir (Jogi) für diesen Verstärker angepasst und gezeichnet.

Stückliste R1 = 1 x 330R 2W MOX
R2,R7 = 2 x 1k
R3,R11 = 2 x 220R
R5,R8 = 2 x 470k
R9 = 1 x 22k 2W MOX
R10 = 1 x 1k 2W MOX
R6 = 1 x 34k 4W MOX
Alle nicht bezeichneten Widerstände 0,5W Kohlefilm
V1 = 1 x PL 82
V2 = 1 x PC 86
C = 1 x 0,1uF MKP4
in = 1 x Buchse
Thöressübertrager = 1 x 3k5
Paul Heussner schrieb mir per Mail die folgenden Zeilen:

Hallo Jochen,
Frank Kolakowsky hatte im Forum vor Weihnachten nach einer Hilfestellung zum Netzteil des PL82-Verstärkers vom Götz Wilimzig gefragte, darum habe ich dafür eine Leiterplatte entworfen.

Die Sache ist sicherlich nicht nur für ihn interessant, sonder auch für andere Teilnehmer im Forum. Denn dieses kleine Netzteil ist für alle möglichen AmpĀ“s, Vorstufen etc. einsetzbar, nicht nur für den PL82 !
Der zweite Entwurf ist nun fertig, die erste Version ist leider bei einem Festplattencrash verloren gegangen und so mußte ich nochmal von vorne beginnen.
Heute habe ich die Platine geätzt und probehalber eine bestückt, um zu sehen, ob es fehlerfrei funktioniert.

Die entsprechenden Anmerkungen im Text von Carsten und Dir sind auf der Leiterplatte berücksichtigt. Daraus ergibt sich natürlich auch ein neues Schaltbild, das ich ebenfalls gezeichnet habe.
Dabei ist zu bedenken, dass durch die jetzt hinzugekommenen R3 und R8 der Widerstand R1 zusätzlich belastet wird und evtl. angepaßt werden muß. (R1 bildet jetzt einen Spannungsteiler mit R3 und R8. R3 und R8 sollten daher nicht zu niederohmig ausgeführt werden.)
Um auf die gewünschte Spannung einstellen zu können, muß die Z-Diode aus der Originalschaltung nun spannungsmäßig höher ausgelegt werden, sonst kann man nicht herunterregeln. Die Verhältnisse von R3 und R8 sollten so ausgelegt werden, das sich mit R8 der gewünschte Wert vernünftig einstellen läßt.
Da ist etwas Rechenarbeit angesagt, aber nach "URI" (nicht der Geller, sonder der Herr Ohm) sollte das jeder Leser hinbekommen.
Da es kaum passende Z-Dioden für so hohe Spannungen gibt, hab ich statt einer Z-Diode eine Reihenschaltung von 3 Stück auf der Platine vorgesehen.

Das Platinchen läßt sich über M3-Gewindebolzen auf dem Chassis verschrauben. Mit auf der Platine sitzt ein Kühlkörper für den FET, falls er gebraucht wird. Alternativ kann man den FET aber auch weiter hinten einlöten und so direkt eine Chassis-Seitenwand als Kühlkörper benutzen. Die Anschlüsse können als Lötnägel oder Schraubklemmen ausgeführt werden.- Vorgesehen sind die MKDS-02 von Phoenics, es passen aber auch die RIA-Klemmen (Conrad) im 5,08 mm-Raster.

Bei einer eingerechnetem Schnittbreite (Sägebreite) von 2mm bekommt man bei diesem Layout aus einer Eurokarte genau 4 solcher kleiner Netzteilplatinen. Eine ist also 49 x 79 mm groß.
Für einen Stereoamp braucht man exakt diese 4 Stück. Das beigefügte Layout ist also so zu skalieren und auszudrucken, das es genau auf eine Europakarte paßt.

Es wäre auch kleiner gegangen, jedoch habe ich Wert gelegt auf Einhaltung von entsprechenden Leiterbahnabständen. Darüber hinaus auf breitere Bahnen, größere Lötaugen und nicht allzu moderne (zu kleine) Bauteile.
Damit ist man in der Lage, die Leiterplatte selber ätzen zu können und auch möglichst Bauteile aus der Bastelkiste verwenden zu können.

Die folgenden Bilder zeigen den Schaltplan, Bestückungsplan und das Layout.



PL82 - Bestückungsplan Netzteil

(Mit der Maustaste das jeweilige Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)

PL82-Platinenlayout Netzteil

Wie Versuche ergaben, sind die Ausgangsspannungen dieses Netzteiles nicht so konstant, wie ich es mir gewünscht hätte. Also nicht mit der Konstanz eines 78xx-Dreibeiners zu vergleichen. Aber das war auch nicht zu erwarten, schließlich gibt es hier keine Regelung.
Problematisch ist das Verhalten der Z-Dioden. Man muß sie mit einem geringen Strom betreiben, sonst läuft die Ausgangsspannung durch Temperaturdrift fürchterlich weg. Damit wird die Schaltung leider anfälliger gegen änderungen der Netzspannung. Aber das ist alles nicht tragisch, schließlich kommt es nicht darauf an genau 205,00V zu haben, sondern eine möglichst brummfreie Spannung.

Für den geplanten PL82-Amp bin ich jetzt auf folgende Bauteilewerte gekommen: D1 bis D4: 1N4007
D5 bis D7: 3 x ZPY82 (für die 240V-Version); 1 x ZPY75 und 2 x ZPY 68 (für die 205V-Version)
D8: ZPY18

R1: 10KOhm/0,5W für die 240V-Variante; 22KOhm/0,5W für die 205V-Variante;
R2: 100 Ohm/1W
R3: 100KOhm/0,5W
Trimmer: 5K
R4: 1KOhm/0,5W
R5: 6,8 Ohm/0,5W
R6: 1KOhm/0,5W
R7: 10KOhm/0,5W
Für die 205V muß der Transistor unbedingt gekühlt werden!!!!!

Es wäre vorteilhafter, wenn dieser Strang nur mit 170-180V versorgt würde. Die Verlustleistung des FET sinkt dadurch erheblich (so wie geplant baut man einen Backofen). Dann muß allerdings R1 verkleinert werden auf etwa 12-15K.
Sollte der Einstellbereich des Trimmers nicht reichen (hängt von der genauen Trafospannung ab), so kann auch ein 10K Trimmer eingebaut werden, oder mit R1 bzw. R3 etwas im Wert spielen (gilt generell).

Gruss, Paul.