Der Gitarrenamp "La Gune AC4"
- von Peter Zöllner
Seit langem hatte ich schon diesen niedlichen kleinen Brüllwürfel zu Hause stehen, der mir viele 
Jahre treu beim E-Gitarre spielen gedient hat. Jetzt, da ich mich ein wenig mit der Röhren-Materie auskannte, kam es 
mir in den Sinn den kleinen zu "entkernen" und ihm ein paar Röhren zu spendieren.
Nach dem Motto "Keep it simple an clean" stieß ich recht schnell auf den Plan des VOX AC4.
EF86 in der Vorstufe und EL84 in der Endstufe, sowie ein nettes Gimick, dem Tremolo-Effekt mit einer ECC83. Da ich keine 
EF86 zur Hand hatte und mir die ECC83 für den Tremolo zu schade war, habe ich in den Resten eines alten Radios (es 
bestand nur noch der NF Teil) mal versucht, den Tremolo-Teil mit einer ECC85 aufzubauen. Das hat nach ein wenig "try 
& error" auch sehr gut funktioniert.
 
Doch da war noch das Problem mit der Vorstufe. Ich wollte eine Vorstufe mit 3-Band EQ und nach Möglichkeit auch einen 
Master-Volume-Regler. Schließlich sollte es ja in das alte Chassis des Gitarren-Amps reinpassen und das hatte nun mal 
eben jene Features. Nach ein wenig stöbern bin ich bei den von "Onkel Frihus" zu findenden Plänen 
fündig geworden. Der Clean-Kanal des GrooveTubes Amps schien vielversprechend. Eine 12AX7, 3-Band EQ und Gain sowie 
Volume.
 
(Mit der Maustaste das Schaltbild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)
Also ran an die Arbeit! Von ein paar netten Leuten aus den Foren bekam ich die notwendigen Teile wie Netztrafo und 
Ausgangsübertrager. Dafür nochmals vielen Dank an dieser Stelle! Der erste Versuch, den Amp komplett freiverdrahtet 
(also fliegend!) aufzubauen endete mit einem toten AÜ. Danach wurde das Projekt erst einmal frustriert auf Eis gelegt.
Ca. ein Jahr später habe ich dann weiter gemacht (kurz nach dem der Auflauf-Verstärker fertig war). Alles wurde 
noch mal neu mit Lötleisten und z.T. besseren Teilen aufgebaut. Diesmal funktionierte er auf Anhieb. Der Tremolo-Teil 
war auch schnell aufgebaut. Allerdings waren erneut ein paar Modifikationen notwendig.
Nun erfreut er seit ein paar Tagen meine Ohren mit einem wunderschönen, warmen Sond. Nicht so kalt wie die Marshalls, 
auch nicht so crisp wie die Fender. Die Klangregelung spricht sehr gut an. Leichte Verzerrung (Crunch wäre 
übertrieben) macht er auch und von der Lautstärke reicht er für eine Mietwohnung vollkommen aus.
Ach ja, der Tremolo-Effekt ist ein Traum (ja ja, Eigenlob stinkt...). Der klingt einfach nur geil. Aber man muß ihn 
mögen. Er ist natürlich per Fußschalter an- bzw. abschaltbar. Leider läßt sich nur die 
Geschwindigkeit, nicht aber die Intensität regeln. Dafür ist das ganze ein wenig zu instabil, sprich der 
Oszillator (nichts anderes ist es nämlich) bricht zusammen.
Die oben vorgestellte Schaltung brauche ich wohl nicht großartig zu erklären. Vor und Endstufe sowie 
Klangregelung sind 08/15 Schaltungen. Bei der Endstufe hatte ich erst überlegt, sie auf Triode umschaltbar zu machen, 
aber das war mir a) zu leise und b) war der Klang auch nicht besser als bei Pentode. Den Tremolo-Teil kann ich leider nicht 
genauer erklären, dazu fehlt mir das Wissen. Nur soviel: Mit dem 100 k Poti in der Leitung zur Kathode der ECC83 kann 
man in geringem Umfang die Intensität des Effektes regeln. Wem die Geschwindigkeit nicht gefällt, der sollte ein 
wenig mit den drei 0,02 uF Kondensatoren rumspielen.
Summa sumarum ein wirklich klasse Teil, das mit sehr wenigen Bauteilen (wenn man den Tremolo wegläßt sogar 
nur 2 Röhren!) ein mehr als brauchbares Ergebnis liefert und viel Spielraum für "Eigenentwicklungen" 
läßt.
Gruß, Peter Zöllner
P.S.: Daß das Netzteil nicht VDE-gerecht geschützt ist, ist mir sehr wohl bewußt! Bitte nicht 
meckern... ;-)