Gegentaktverstärker mit der 6C33 nach "Klaus-Art"
von Michael Rank
Mein Gegentaktverstärker mit der 6C33 nach "Klaus-Art" ist nun fertig. Einige optische und konstruktive Details sind von mir nach meinem
persönlichen Geschmack verändert worden. - Der Grundaufbau und das Design der "Klaus-Verstärker"
gefällt mir aber sehr gut und wurde nach den Bildern der Webseite übernommen.
Da ich keinen Aufbauplan und keine Konstruktionsmaße hatte wurde eben alles noch einmal entwickelt.
Elektrisch ist er aber vollkommen identisch mit dem "6C33-PP Verstärker vom Klaus" auf der Webseite.
Ich habe, im Gegensatz zu Klaus Vorbild, folgende Änderungen vorgenommen:
1. Die Gehäusehöhe von 88mm war mir zu hoch, 44mm waren leider zu flach für alle Bauelemente. Also
fertigte ich eine neue 4 mm dicke Front-und Rückplatte mit einer Höhe von 55 mm an. Die beiden Messinstrumente
sind 43 x 43 mm groß. Als Gehäuse wurde ansonsten wie bei Klaus ein Elcal Profileinschub verwendet.
2. Alle Schalter, Potentiometer und Messinstrumente wurden auf eine Alu-Platte geschraubt, die 10 mm hinter der
eigentlichen Frontplatte sitzt. Dadurch ragen nur die Achsen durch die Frontplatte und die Bedienknöpfe können
schön dicht an die Frontplatte gesetzt werden.
3. Rund um die 4 Endröhren wurden Langlöcher gefräst um eine noch bessere Luftzirkulation zu erreichen.
4. Die Anodenspannungsversorgung der Vorröhren, die Einschaltstrombegrenzung, die Gittervorspannungserzeugung, die
Heizspannungsversorgung der Vorröhren und die beiden Siebblöcke für die Endstufen wurden auf Leiterplatten
gebannt. Der Rest wurde frei verdrahtet.
5. Die beiden Übertrager und der Netztrafo wurden auf zwei stabilen Aluminiumprofilen montiert. Dadurch wurde das
Gehäuse trotz der großen Last extrem Verwindungssteif und das Deckblech hat keinerlei stabilisierende Aufgabe.
Das Deckblech wurde aus 1,5 mm starken Edelstahlblech gefertigt. Alle Durchbrüche wurden Lasergeschnitten.
6. Der Verstärker wurde als reiner Endverstärker ohne Eingangsumschaltung aufgebaut und der Subwooferausgang
wurde weggelassen.
Links auf der Frontplatte befindet sich die blaue LED als Einschalt/Netzkontrolle. Daneben ist befindet sich der
Netzschalter.
Danach zeigen drei grüne LED's die Betriebspannungen der Endstufen und die Gittervorspannung an. Dann kommen die beiden
Ruhestromwahlschalter und die dazugehörigen 500 mA Messinstrumente. Die beiden Messinstrumente werden im Betrieb
mittels 3 x 12 V Sofitten blau beleuchtet.
Dann folgen die beiden Pegelregler die mit ALPS-Potentiometern bestückt sind. Ganz links befindet sich der
Lautstärkeregler der mit einem 24 stufigen ELMA Drehschalter und 0.1 % Wiederständen bestückt ist. Der
Lautstärkeregler wurde nach der
Bauanleitung auf der Webseite hergestellt.
Durch die vier kleinen Löcher in dem Deckblech lassen sich mit Hilfe eines Schraubendrehers bequem die Ruheströme
der Endröhren einstellen.
Auf der Rückseite befinden sich die Netzbuchse, Netzsicherung, beide Lautsprecherausgänge und der NF-Eingang.
Alle anderen Feinsicherungen sind im Innern des Verstärkers untergebracht.
Beide Ausgangsübertrager sind von Herrn Baule. Die Gehäusefüße sind aus dem Mediamarkt, 20 mm hoch und
mit bis zu 75 Kg belastbar.
Die Übertragerkappen wurden aus Leiterplattenmaterial hergestellt. Die Front/Rückplatte
und die Übertragerkappen wurden mattschwarz lackiert. Alle Blechteile wurden mittels grün/gelber Litze an der
Netzbuchse zentral geerdet.
Der zentrale Massepunkt des Verstärkers befindet sich genau zwischen den beiden Gleichrichterröhren. Beide
Massepunkte sind über einen 100 Ohm Widerstand verbunden.
Die Röhrenbestückung: 2x6SL7GT, 4x6SN7EH, 4x6C33C-B, 2x5U8C.
Der Verstärker lief auf Anhieb. :-)
Es ist mein erster Röhrenverstärker den ich gebaut habe und es hat viel Spaß gemacht. Ich überlege
schon, ob ich mir noch einen passenden Vorverstärker dazu baue.
Ich hatte übrigens Mikrofonieprobleme mit den beiden 6SL7GT. (Im Forum wollte mir das anscheinend keiner glauben...)
Ich habe mir dann bei BTB zwei selektierte Typen bestellt und alle Probleme sind weg. :-)
Gruß,
Michael Rank
Meinen Dank nochmals an Klaus, der sein Rentnerleben uns Bastlerfreunden widmet und tolle Verstärker baut, die man
gut und rel. leicht nachbauen kann und sich hinter professionellen nicht verstecken müssen.