Enno Janke stellte mir einen hochinteressanten Scan eines Funkschauberichtes aus Heft 21 von 1959 zur
Philettina B2D92a zur Verfügung, ich stelle ihn hier als PDF-File ein. - Er ist
besonders deshalb intertessant weil hier die Mischbestückung mit E- und U-Röhren, die man bei diesen
Philettina-Typen findet, angesprochen werden.
In meinem Forum stellte Reinhard die folgende Frage:
Moin, liebe Röhrengemeinde, wer kennt das folgende Phänomen?
Eine Philetta BD 263 U (UCC85, UCH81, UF89, UABC80, UL84, UY85 und viele WIMA-Lakritz-Cs) die Jahrzehnte nicht in Betrieb
war, hat folgendes Verhalten: UKW zeigt gute Empfangsleistung, NF ist verzerrt (Koppel-C !).
AM (alle Bereiche) lauter Brumm, noch nicht mal der Bonner MW-Ortssender ist zu erahnen. PU (Plattenspieler)
Eingang funzt normal ohne Brummen (wenn man nicht ran fasst ;o). Habe tausende Röhren, aber keine "U-Typen" zum
testen.
Meine Vermutung (vor dem näheren Einstieg) ist: UCH81 oder UABC80 mit Faden/Kathodenschluss.
Hat jemand etwas ähnliches schon in den Griff bekommen?
Ich habe vor 50 Jahren hunderte von Philettas repariert, aber damals hatten sie noch nicht so viele Jahre auf dem Buckel.
Es bedankt sich im Voraus
Reinhard
Ein paar Tage später schrieb Reinhard:
Hallo Philetta-Freunde,
Der oben beschriebene Fehler ist gefunden worden. C86 hatte einen Kurzschluss. Dieser C (15 nF) wird nur in den Betriebsarten
LW, MW, KW, also AM von der Anode der UL84 nach "+ Osz" geschaltet. Dadurch überbückt er teilweise den
AÜ und es fließt ein erhöhter Strom durch den Teil des AÜs, der als Brummkompensation und Drossel
verwendet wird. Das zeigt sich im LS als lautes Brummen. Unterstützt wurde es durch den defekten Koppel-C zur UL84,
wodurch dieser Strom noch erhöht wurde.
Es wurden weitere 6 Cs erneuert, so auch C84, der von der Anode der UABC80 zum Höhenregler führt. Selbiger hatte
auch Kurzschluss und ließ den Klangregler als Lautstärkeregler fungieren.
Jetzt jodelt meine Philetta wieder.
Gruss, Reinhard