Geissler- und Crooks-Röhren





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Diese Seite stellt im ersten Teil die um 1850 - 1875 hergestellten Geißler-Röhren vor.
Die Gasentladungsröhre (eine Niederdruck- oder auch Vakuum-Röhre) wurde 1857 durch Heinrich Geißler, geboren 1814 in Neuhaus/Rwg., entwickelt. (Heinrich Geißler lebte bis 1879)

Diese Röhren wurden als technische Spielerei, für Lehrzwecke - aber auch zur Dekoration eingesetzt. Ohne diese Entwicklung und der späteren Weiterentwicklung durch Robert Götze, einem Schüler von Geißler, gäbe es heute keine Leuchtstoff- und auch keine Röntgenröhre. Wenn sie leuchten, sind sie ein wahrer Hingucker und sorgen für interessante Lichteffekte. Heutzutage werden Lichteffekte anders verwirklicht, doch LED-Schilder oder LED-Körper haben einen ähnlichen Verwendungszweck wie die guten alten Röhren. Mit der richtigen Beleuchtung können Objekte in Szene oder Akzente gesetzt werden. Wie wichtig Lichteffekte sind, erlebt man immer wieder bei Veranstaltungen verschiedener Art, beispielsweise bei Konzerten und Theateraufführungen. Die Glimmröhren waren ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Leuchtwerbung und Dekolichtern, doch auch für die Raumbeleuchtung waren sie relevant.


Die erste hier gezeigte Röhre kann man nur noch in Vitrinen gut betuchter Sammler finden, es ist eine fast nicht mehr bezahlbare Seltenheit - eine Geissler-Röhre.
Auf dem folgenden Foto wird sie mit 5 kV "befeuert" :




Beeindruckend schöne Fotos einer weiteren Geissler-Röhre sandte mir Georg Schön zu.
Seine Geissler-Röhre wird hier an einem Kosmos-Induktorium betrieben.


Man erkennt deutlich die grüne Fluoreszenz des Glases im mittleren Abschnitt. Hervorgerufen wird dieser Effekt durch den Urangehalt des Glases in diesem Teil, sog. "Uranylglas". Diese Glassorte ist leicht gelblich und fluoresziert unter UV-Stahlung grün. Die Entladung selbst ist violett (wie bei allen Geissler-Röhren), da die Füllung aus Luft besteht.






Eine weitere Geissler-Röhre, die sich seit heute in meiner Sammlung befindet, zeigen die folgenden Fotos. Diese ist eine Bauart in der der Plasmakanal innerhalb eines größeren Glaskolbens eingesetzt ist, welcher mit Fluorescein gefüllt ist. Diese fluoreszierende Flüssigkeit verändert und verstärkt die Lichterscheinung des inneren Systems (auf der Seite www.electricstuff.co.uk/geissler.html findet man weitere mit Fluorescein gefüllte Geissler-Röhren).

Auf der Seite www.omikron-online.de/cyberchem/ cheminfo/0221-lex.htm" findet man eine Menge Wissenswertes über dieses geheimnisvolle Flourescein.
























Nach Anlegen der Hochspannung stellte sich leider heraus, daß diese, immerhin schon rund 130 - 150 Jahre alte Röhre, Luft gezogen hatte, statt Vakuum nur noch Unterdruck hatte :




Zum Glück besorgte mir ein Sammlerfreund die Adresse eines Glasbläsers in Thüringen, der schon einige Geißler-Nachbauten angefertigt hatte (diese auch heute noch anfertigt), und auch schon etliche Geißler-Röhren repariert hatte. Nach Rücksprache sandte ich ihm, sorgfältig verpackt, meine Röhre zu, sie wurde wieder luftleer gepumpt und verschlossen - und nun strahlt sie wieder wie am ersten Tag :












Dank Stevie habe ich nun auch den die Halterung für meine Geißler-Röhre:






Weitere schöne Geißler-Röhren zeigen die folgenden Fotos:















Jetzt, nachdem diese Röhre aus der Reparatur (beide Kugelenden mitsamt den Kontakten mußten erneuert werden) zurück ist, leuchtet sie wieder im alten Glanz :



Von einem Homepage-Freund erhielt ich als Geschenk die im folgenden gezeigte riesige Geissler-Röhre. Sie ist 46 cm lang, ihr Mittelteil besteht aus Uranit-Glas. Sie ist zusätzlich mit etwas Quecksilber gefüllt, welches dem Leuchten der Röhre noch einmal einen besonderen Touch gibt.
Mein Freund hatte sie sich von einem Glasbläser, der noch ein Schüler von Geissler war und der im Thüringer Wald lebt, herstellen lassen.
Nach einem schlimmen Mißgeschick meines Freundes war eine der beiden Endkugeln gerissen und die Röhre hatte danach kein Vakuum mehr, deshalb erhielt ich sie als Schaustück für meine Vitrine geschenkt.
Da ich aber den betr. Glasbläser, der diese Röhre herstellte, gut kenne, rief ich ihn an und bat um eine Reparatur, die er dann auch für mich durchführte. - Die folgenden Fotos zeigen die nun reparierte Röhre:


Das Foto einer weiteren Geißler-Röhre aus Sonderglas bestehend (Uranid-Glas u.a.) Sie ist nicht in meinem Besitz, wie alle weiteren im folgenden gezeigten) :




Die folgenden beiden Typen sind in Pauls besitz (www.pauls-roehren.de), sie entstammen aus gleicher "Quelle" (USA) wie die weiter oben (über der zuletzt gezeigten Riesen-Geissler-Röhre) vorgestellte. Auch sie waren defekt und mussten erst repariert werden.





Jetzt, nachdem diese Röhren aus der Reparatur (alle Kugelenden mitsamt den Kontakten mußten erneuert werden) zurück ist, leuchten sie wieder im alten Glanz :















Weitere Geißler-Röhren :





Eine Geißler-Röhre, deren rechter Teil aus Uranit-Glas besteht :






Eine wundervolle Arbeit zeigen die beiden folgenden Fotos, die eine Tänzerin darstellen :



Nach anlegen der Hochspannung 'lebt' sie richtig auf :







Ebenfalls sehr wissenswertes über Geissler findet man im www.hcrs.at/ GEISSLER.HTM. Auch hier gehts (u.a.) über die Geissler-Röhren. Ing. Harald Chmela und Dipl.-Päd. Ing. Richard Smetana, beide aus Österreich, haben hier eine großartige Seite geschaffen.




Der zweite Teil befasst sich mit den Crooks'schen Röhren. Diese sind ebenfalls, wie die Geißler-Röhren, Gasentladungsröhren.

Die folgenden Fotos zeigen die erste von drei Crooks-Röhren die sich in meiner Sammlung befinden, das sogenannte Crooks'sche Kreuz. Es ist die wohl bekannteste und am häufigsten von Crooks hergestellte Röhre.









Der untere (Anoden-) Anschluss



Der hintere (Kathoden-) Anschluss


















Die verschiedensten Firmen bauten, für beispielsweise den Schulunterrichts-Bedarf (Physikuntericht,) diese Röhre mit Malteserkreuz nach - so auch die Firma Leybold. Der folgende Link führt auf ein Datenblatt im PDF-Format, zur 55510 von Leybold. Diese allerdings besaß eine direkt beheizte Glühkathode - die Röhre mußte also, im Gegensatz zur Crooks-Röhre, beheizt werden.


Die nächsten Fotos zeigen die zweite Crooks-Röhre meiner kleinen Sammlung. Crooks wollte mit dieser Röhre beweisen, daß sich ein Elektronenstrahl durch ein Magnetfeld ablenken lässt.
Hierzu wurde ein beschichtetes Aluminiumblech in den Weg des Elektronenstrahls gestellt - die folgenden Fotos sind selbsterklärend ...:

























Ich nehme nun einen Lautsprecher und halte seinen Magneten ans Glas der Röhre, kann damit den Weg des Elektronenstrahls beeinflussen :






Meine dritte Crooks-Röhre ist die größte, gleichzeitig aber auch die Unspektakulärste.
Eine parabolförmige Kathode, mehrere Anoden. Diese Röhre gab es mit Niedrig- (Typ A) und mit Hochvakuum (Typ B). - Meine Kugel ist Typ A.

Beschreibung der 'Funktion' : In der Niedrigvakuum-Röhre entsteht eine blau leuchtende Elektronenwolke, die zur Anode hin abknickt. Man wird auf den Fotos erkennen wie die Elektronen von der Kathode abgeschossen werden, sich an der gegenüberliegenden Glaswand sammeln und von der jeweiligen Anode "aufgesaugt" werden.
In der Hochvakuum-Kugel Typ B geht die leuchtende Elektronenwolke den kürzestmöglichen Weg zwischen Anode und Kathode.
Das ganze sollte in der damailgen englischen Hochschule den Studenten demonstrieren, daß es - anhand der an verschiedenen Stellen angebrachten Anodenan - prinzipiell egal ist wo an der Röhre die Anode befestigt ist - die Elektronen finden immer den Weg von der Kathode zur Anode ...














Die Leuchterscheinungen in der Kugel sind allerdings nur im abgedunkelten Raum sichtbar. Mit meiner Digitalkamera hatte ich keine Chance, die Leuchterscheinungen sichtbar zu machen - dazu musste ich meine digitale Videokamera einsetzen. Sie hat eine enorme Lichtverstärkung - allerdings wird das Bild dadurch auch sehr grobkörnig.








Eine weitere Crooks-Kugel aus meiner Sammlung zeigen die folgenden Fotos.
Dem Vorbesitzer ist das Pumpstutzen-Ende, welches sich im Fußteil befindet, abgebrochen. Dummerweise machte er dennoch Versuche mit dieser Kugel, indem er einen Kühlschrankmotor - eine hervorragende Vakuumpumpe ! - am Pumpstutzen anschloss um in der Röhre ein Vakuum zu erzeugen, sie dann mit seinem Hochspannungsgerät zum leuchten zu bringen.
Bei diesem Vorgang 'verreckte' die Pumpe und schickte als "Abschieds-Geschenk" einen dicken Strahl Öl durch die Schlauchleitung in die Kugel.
Die Kugel muss nun mit Geschirrspülmittel und sehr warmem Wasser etliche male gespült werden, zum Schluss muss mit Aceton der letzte Rest entfernt werden. Danach kann sie meinem Bekannten, dem Glasbläser im Thüringer Wald, zwecks Reparatur zugesandt werden.





Deutlich erkennbar - eine Pfütze Kompressor-Öl..



Kaum erkennbar - die Hohlspiegel-Kathode




Die nächste hier vorgestellte Röhre ist eine Gasentladungsröhre zur Spektralanalyse.
Sie ist im Aufbau wie eine Geißler-Röhre, "funktioniert" auch genau so - jedoch ist in ihr kein Halbvakuum mit amtmospärischen Resten, sondern Helium enthalten.

Der H-förmige Glaskolben ist insgesamt 95 mm hoch und 65 mm breit. Die beiden dicken Seitenteile haben einen Durchmesser von 19 mm und sind im Abstand von 25 mm durch einen nur 7 mm dicken Steg, der eine 1 mm dünne rohrähnliche Verbindung darstellt, getrennt.
Die beiden Elektroden in der Röhre bestehen aus Aluminium.


















Eine wunderschöne Röhre, vom Schweizer De la Rive hergestellt, zeigt dieser Link.



Auf der (englischsprachigen) Seite des Sparkmuseum von John Jenkins findet man eine Seite voll der schönsten Geißler- und Crook-Röhren. Dieser hier angegebene Link führt direkt auf diese Seite.

Ein Seite voll mit den herrlichsten Geissler- und Crook-Röhren findet man hier : www.electricstuff.co.uk/geissler.html




Der folgende Link führt zur Seite Hochspannungserzeugung für Geissler-Röhren. Hier stelle ich verschiedene Hochspannungs-Netzteile für Geißler- und Crook'sche Röhren vor wie sie um die Jahrhundertwende (1880 - 1900) verwendet wurden, aber auch modernere Schaltungsaufbauten.



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