Einfacher UKW-Pruefsender mit ECC 81

Im Laufe der Verkaufspraxis hatte sich in einem Verwandten von mir, der ein Radio-u.Fernsehgeschäft betreibt ergeben, daß oft Kunden vollkommen unmotiviert auf irgendein Modell zurückgriffen. Nach längerer Beobachtung stellte sich heraus, daß dieser Kaufwunsch fast ausschließlich darauf zurückzuführen war, daß der Kunde zufällig mit diesem Gerät "seine Musik" hörte und ihm deshalb gerade dieser Empfänger besonders interessant erschien. - Wer kennt nicht den Zustand, wenn bei einer Vorführung gerade nur Wasserstandsmeldungen oder der Landfunk zu hören sind?....

Die Probe aufs Exempel sollte diese Theorie bald bestätigen. Es wurde der nachstehend beschriebene kleine UKW-Prüfsender aufgebaut, der, mit angenehmer Unterhaltungsmusik beliefert, bald den Verkaufserfolg erheblich förderte.
Der Aufbau des Prüf-Senders ist nicht besonders kritisch. - Es ist nur dringendst darauf zu achten, daß das Gerät gut abgeschirmt und gegen das Netz verdrosselt wird (D2, D3, D4).
Das Gerät darf auch in keinem Fall an einer Antenne betrieben werden, da dies als "Schwarzsenden" gilt und bestraft werden kann !
Das Mustergerät wurde, wie das nachfolgende Bild zeigt, unter Verwendung eines kleinen Gehäuses aufgebaut, das gerade zur Verfügung stand.



Die Schaltung, wie sie im nächsten Bild zu sehen ist, weist keine Besonderheiten auf.


Alle nicht bezeichneten Widerstände sind für 0,25 W Nennlast.
D 1...D 3 = Drossel aus Draht 0,2 mm CuL auf 0,25-W-Widerstandsstab gewickelt.
D 4 = Netzsiebdrossel oder Siebwiderstand 3 kOhm / l W.
L 1 = 4 Wdg 1 mm Cu, L 2 = 2 Wdg 0,3 CuSS auf L1 gewickelt, L 3 = 1 Wdg 1 mm Cu, in 10 mm Abstand um L1 / L 2 angeordnet.

Ein Triodensystem einer Röhre ECC 81 arbeitet als frequenzmodulierter Oszillator, während das zweite System zur Nf-Verstärkung und Vorverzerrung herangezogen wird. Der Oszillator schwingt in induktiver Rückkopplungsschaltung.
Parallel zum Schwingkreis liegt als Frequenzmodulator eine Diode in Reihe mit einer Kapazität. Der Innenwiderstand der Diode wird im Takt der Nf-Spannung, die am Außenwiderstand der Nf-Röhre abfällt, verändert und legt dadurch die Kapazität mehr oder weniger dem Schwingkreis parallel.
Die übliche Vorverzerrung von 50 u-sec wird durch ein entsprechendes RC-Glied in der Kathodenleitung der Nf- Vorröhre erreicht.
Benutzt man zur Aussteuerung des Vorverzerrers einen Hi-Fi-Plattenspieler oder ein gutes Tonbandgerät, so ist vom Gehöhr kein Unterschied zwischen einer Originalsendung und diesem - doch ziemlich primitiven - Gerät festzustellen.

Mechanisch ist zu beachten, daß der Schwingkreis möglichst aus dickem Draht auf einen keramischen Körper gewickelt wird, wie in der folgenden Unteransicht - unten Mitte - erkennbar wird, da auf diese Art eine gewisse Frequenzstabilität und Sicherheit gegen Mikrofonie-Erscheinungen gegeben ist.


Die Oszillatorröhre darf nicht in unmittelbarer Nähe des Netztransformators montiert werden, um eine Brummodulation mit Sicherheit zu verhindern.
Die Erdung der Schaltung sollte außer an dem Mittelröhrchen des Röhrensockels nur noch an einem Punkt der Chassis vorgenommen werden, da sich, durch unsachgemäße Erdung, Brummschleifen bilden können.

Vom Nils erhielt ich nun das folgende Foto :


Schaut man in den Sender hinein, erkennt man rechts hinten auf dem Photo die Spulen. Außen der dicke Draht 1 mm Cu usw.
In der Mitte der etwas unordentlich geratene Heizspannungsanschluss mit dem Symmetriepotentiometer, den selbstgewickelten Drosseln und den 10 nF Kondensatoren. Für den Anschluss habe ich eine isolierte Chinchbuchse verwendet. Ganz links hinten daneben ist der Anodenspannungs-Anschluss. Minus geht direkt auf Masse. Dafür habe ich eine einfache Chinchbuchse genommen.
Vorne, von links gesehen (Front): Aussteuerungspotentiometer, Röhre, Chinchbuchse für Audioeingang, Drehkondensator (Quetscher mit 50 pF), den gibts bei Conrad Elektronik. - Man kann damit gut die Frequenz einstellen.
Es ist ein toller Sender!

Dem will ich hier nichts hinzufügen - nur : Nils, denke an die Gesetze, ohne gültige Amateurfunklizenz darf man nicht, hier bei uns in Deutschland ...

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