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Schaltungskonzept Auf Grund des schlechten Wirkungsgrades der Eintakt-Endstufen schied dieses Konzept von vornherein aus, auf jeden Fall mußte es Gegentakt werden. Möglichst auch AB- bzw. D-Betrieb
für eine bessere Röhrenausnutzung. Ebenso ist es mit dem Vergleich Triode-Pentode ausgegangen, Trioden haben einen schlechteren Wirkungsgrad, Pentoden das bessere Leistungs/Volumen-Verhältnis. ---> also Pentoden
Auswahl der Röhren Hier war die Auswahl recht schnell erfolgt, möglichst kleine Baugröße und eine platzsparende Kontaktierung bieten nur Nuvistoren und Subminaturröhren. Nuvistoren sind allerdings wegen Beschaffbarkeit und
Preis eine ungünstige Grundlage für “Basteleien”, wesentlich bessere Auswahl und Verfügbarkeit von russischen Subminis sprechen für den Einsatz dieser Röhren. Ein Blick in diverse Datenblätter bringt erstaunliches zutage. So gibt
es kleine Sendepentoden mit 2,5 Watt Anodenverlustleistung und recht hohen zulässigen Anodenspannungen. Damit war die Frage der Endröhren geklärt, die 1P24B ist geeignet. Als Eingangs- und Phasenumkehrstufe sollten ebenfalls solche
Subminiaturröhren arbeiten,allerdings scheint es in dieser Bauform keine Trioden zu geben. Eine kennlinienaufnahme einer 1Scha18B in Triodenschaltung brachte brauchbares hervor, die erzielbare ca. 17-fache Verstärkung erschien
brauchbar.
Gehäusefragen Nach einigen überlegungen zum Gehäuse kam ich immer wieder zum Ergebnis, daß übliche Aufbauten mit Chassis als offener Aufbau und auch allumschließende Gehäuse einfach zu viel Platz
beanspruchen, wenn alles mechanisch stabil (für Postversand geeignet) werden sollte. Wie bekommt man die kleinstmögliche Bauform..? Die Lösung ist die Einbeziehung von Bauteilen in die Gehäusekonstruktion. Irgendwie müßte man
es schaffen, die größten Bauteile in die Konstruktion einzubeziehen, daß diese die Abmessungen bestimmen, der Rest wird dann schon passen. |
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Nachdem das Konzept grob feststand ging es los Schmierzettel mit Schaltungsentwurf, Gegentakt nach altbewährtem Muster..
Problem! geht ja gut los...wie baue ich mit direkt geheizten Röhren die
Phasenumkehr ? Differenzverstärker und Kathodynstufe scheiden aus, alles andere mit Signalspannung an der kathode auch. Trafokopplung?..mu0ß nicht sein, der Platz ist sowieso schon zu knapp...also richtig primitiv, mit einer als
Triode geschalteten 1Scha18B. Die Verstärkung auf 1 runterbringen? Geht nicht so ohne weiteres. Also Arbeitswiderstand der Eingangsstufe anzapfen, einstellbar zum Einstellen der Symmetrie der Ansteuerspannungen
Problem!
Wie erzeuge ich die nötige Gittervorspannung der ersten beiden Stufen? Die Endstufe bekommt ihre aus dem Netzteil, allerdings in einer ganz anderen Größenordnung. Mal schauen.... die Endröhren lassen sich wahlweise mit 1,2 oder 2,4V heizen, die Vorröhren nur mit 1,2V.... aha, heizung also 2,4V, die Vorröhren bekommen einen Vorwiderstand in die Minusleitung der Heizung, liegen damit im Mittel auf 3/4 der heizspannung. Die Ug ergibt sich zu etwa -1,8V, das paßt.
Nun ging es an den Probeaufbau, Lochrasterplatine im Euro-format war recht schnell bestückt, einfach einen verfügbaren Aü dran, Batterien angeschlossen. Es kam tatsächlich Musik aus dem Teil. Nun ging es ans Messen.... 2 Watt,
Verzerrungen im Baßbereich unter 40 Hz. Nicht so toll, die Leistung war nicht befriedigend, für mehr wohl auch die Aü zu klein. Also hab ich einen größeren Aü genommen und erst mal für verschiedene Raa die Leistungen ermittelt. Mit
einem richtigen Aü und etwas höheren Spannungen war sofort mehr da, bis etwa 8 Watt auch die Stromaufnahme proportional der Aussteuerung, darüber hinaus stieg der Strom überproportional an, 9,6 Watt waren die höchste gemessene
Leistung, aber sicher zuviel für die armen Röhren! Nach einigem überlegen und Messen entschied ich mich für weniger Leistung, so daß ein M55-Trafo ausreicht. Die messungen ergaben 8k als günstigen Wert für Raa. Also mußten erstmal
passende Aü her, M55-Gegentaktübertrager mit Raa 8 KOhm. Beim probeweisen zusammenlegen der Trafos fiel mir auch auf, daß bei 2mm Wandstärke und 55mm Außenmaß genug Platz für den Quereinbau der Röhren vorhanden ist. Daraus
ergaben sich dann die Festlegungen für das Gehäuse: Begrenzung der Leistung auf 2 x 5 Watt,Verwendung der M55-Aü. Damit standen auch 2 Gehäusemaße fest: 55 x 55 mm. Das dritte Maß war schnell ermittelt, 4 Röhren nebeneinander,
daneben die Aü... Gesamtlänge 160mm, das Volumen damit knapp 0,5 Liter. |