RDS-Dekoder
Von Ralf, im Forum als "Obelix" bekannt, stammt der RDS-Dekoder zum UKW-Projekt. Es läuft nun bereits
fast ein ganzes Jahr bei mir ohne jede Störung. - Und durch die Hintergrundbeleuchtung des LCD-Displöays ist auch bei
Tageslicht eine hervorragende Lesbarkeit gewährleistet.
Beschreibung zum Bau eines RDS-Dekoder
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In Jogis Röhrenbude wurde die die Bauanleitung zu einem UKW-Tuner/-Empfänger mit Röhren vorgestellt.
Natürlich kam nach Fertigstellung dieses Tuners der Wunsch nach einer Klartext-Senderanzeige in Form eines RDS-Dekoders
auf.
Hier möchte ich nun diese einfache Schaltung für einen funktionierenden RDS-Dekoder vorstellen. Im wesentlichen
besteht sie aus einem Dekoder-IC vom Typ TDA7330, einem MikroController vom Typ PIC 16F84A und einer LCD-Anzeige mit
paralleler Schnittstelle. Diese Schaltung ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich habe sie im Internet entdeckt
Es ist die Homepage von Uwe Nagel, bei dem ich mich an dieser Stelle nochmals ganz besonders bedanken möchte. Er
stand mir beim Nachbau und zu Fragen/Anpassungen des MikroController-Betriebsprogramms mit Rat und Tat hilfreich zur Seite.
Ich habe mir dann die Mühe gemacht und ein nettes Platinenlayout (einseitige Platine) dazu erstellt.
Als Display verwendete ich, abweichend vom Original, ein blaues LCD-Display mit weißer Schrift, 2 Zeilen á 16
Zeichen und integrierter Hintergrundbeleuchtung (gibts bei Reichelt, Best.Nr.: LCD 162C BL ), welches im 4-Bit-Modus
angesteuert wird. Natürlich kann man hier auch die grünen Standard-LCD-Displays einsetzen.
Auf der Homepage sind der Schaltplan und das Hex-File (Programmdatei) für den Mikrocontroller veröffentlicht. Die
Schaltung ist an für sich recht simpel und recht leicht nachzubauen.
Zwei Wermutstropfen sollten hier dennoch erwähnt werden :
1. Der benötigte Quarz 4,332 MHz ist nicht überall erhältlich, hier die Quellen, wo es ihn gibt :
www.segor.de und www.buerklin.com
2. Der Mikrocontroller PIC16F84A ist ebenfalls bei Segor, Bürklin und Reichelt erhältlich. Aber nicht jeder hat
ein Programmiergerät zur Verfügung. Hier hat die Firma Segor in Berlin die Nase vorn. Sie bietet als Dienstleistung
einen Programmierservice u.a. für den PIC an :
http://www.segor.de/L1Dienste/L2Brennservice/l2main.shtml
Allerdings sind die Kosten für Programmieren und Versand/Verpackung des Hex-files auf Diskette/CD hin und retour teurer,
als die Kosten für den Bau eines einfachen Programmiergerätes speziell für den PIC. Eine Anleitung zum Bau
von Programmiergeräten und der dazugehörigen, kostenfreien Software gibt es wie immer im Internet unter folgender
Adresse : http://www.sprut.de/electronic/pic/brenner/index.htm
Die dort vorgestellten Programmer benötigen entweder eine serielle (COM) oder parallele Schnittstelle (LPT). Die
zugehörige Programmersoftware läuft unter Windows.
Ich habe mir den "Brenner-1" für parallele Schnittstelle nachgebaut (..die Bauteile dafür hat jeder in
der Bastelkiste :-).
An einem Standard-Desktop-PC verrichtet dieses Gerätchen klaglos seinen Dienst. Allerdings gibts an Notebooks, wie
meinem älteren "IBM-Thinkpad" Probleme. An diesem Rechner wird der Programmer von der Programmier-Software
leider nicht erkannt. Den Grund habe ich leider noch nicht herausgefunden, vermute aber Inkompatibilitäten der
Schnittstellenspannungen.
Das Signal für den RDS-Dekoder wird am MPX-Ausgang des ZF-Verstärkers, also noch VOR dem Stereo-Decoder eines
UKW-Empfängers abgenommen. Speisespannung des Dekoders : 12 Volt Gleichspannung.
Je nach Sender werden Informationen zum Radiosender, Uhrzeit in der oberen Zeile angezeigt und Programminfos, wie Songtitel,
Interpret etc. in der unteren Zeile in Laufschrift angezeigt.
Hier nun der Schaltplan des RDS-Dekoders:
(Mit der Maustaste das Schaltbild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)
Der Bestückungsplan:
(Mit der Maustaste den Bestückungsplan anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)
Das Platinenlayout:
(Mit der Maustaste das Layout anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)
Ein Bild der fertigen Dekoderplatine. Viele Teile sind´s ja nicht :-)
Die komplette RDS-Einheit mit aufgesetztem LCD-Display in Sandwich-Bauweise:
Huuuch ! Mein Radio spricht zu mir! - Ein kleiner Gag, den man sich bei Anwendung eines MicroControllers schon mal erlauben
darf :-))
Noch ein paar Anmerkungen zum Nachbau :
Um später den Kontrast des Displays einstellen zu können, muß in die Platine an der Position des
Einstelltrimmers 10 kOhm mittig ein etwa 3mm großes Loch gebohrt werden. Der Trimmer ist nach Zusammenbau der
Dekoderplatine mit dem Display ja nur noch von der Lötseite aus zugänglich, weshalb eben diese Bohrung erforderlich
ist.
Da das Display im 4-Bit-Modus betrieben wird, sind vom Display nur die Anschlüsse 1 bis 6 und 11 bis 16 belegt.
Die Lötpads 7 bis 10 werden also nicht benötigt. Die Verbindung von der Dekoder-Platine zum Display erfolgt einfach
über blanke Drahtstücke. Sicherheitsfanatiker können natürlich auch isolierten Draht oder Litze/Flachbandkabel
o.ä. verwenden. ;-)
Zusammenfassung der Quellenangaben:
Bauteile :
http://www.reichelt.de (RDS-Dekoder-IC, PIC, LCD-Display)
http://www.buerklin.com (PIC, Quarz)
http://www.segor.de (RDS-Dekoder-IC, PIC, Quarz, LCD-Display)
Spezieller Programmierservice der Firma Segor in Berlin
http://www.segor.de/L1Dienste/L2Brennservice/l2main.shtml
Anleitungen zum Bau verschiedener Programmiergeräte:
http://www.sprut.de/electronic/pic/brenner/index.htm
Viel Spaß beim Nachbau,
Ralf Daubenspeck ("Obelix")