Eingangsstufe zum Verstärker mit der 6C33C-B

Mein 6C33C-B-Verstärker ist eine reine Endstufe - ohne Eingangswahlschalter mit verschiedenen Eingängen, ohne Lautstärkeregelung, ohne Klangregelung. Deshalb habe ich natürlich das Problem daß ich jedesmal, wenn ich statt meines CD-Players den Tuner anschließen will, hinter den Verstärker greifen muß um die Kabel zu wechseln. Äußerst unbefriedigend und lästig ....
Also liefen meine Material-"Beschaffungsmaßnahmen" auf Hochtouren. - Ich bin zunächst einmal dabei, meine Eingangsstufenschaltung aufzubauen.

Ich habe vor, Reedrelais zu verwenden, hiervon werden 10 Stück eingesetzt, für 5 Eingänge. Die Schaltung, die ich mir hierfür ausgedacht habe, sah folgendermaßen aus:


Mit dem 5-Stufen-Schalter wird jeweils die Spannung (ca. 20 Volt=) an die Relais angelegt. Die Relais werden von einem separaten Mini-Netztrafo versorgt.

Mein Freund Siegfried hatte mir dann zu meiner Schaltung eine Platine erstellt, mit milit. Relays. Diese besitzen Quecksilberkontakte in einer gasgefüllten Glaskapsel. Siegfried hatte, weil ich Bedenken wegen evtll. Übersprechung zwischen den beiden Kanäen im Relais äußerte, die Kontakte gegeneinander kapazitiv gemessen, es kamen 2 pF heraus. Dies auf einen Eingangswiderstand von 100 kOhm hochgerechnet bedeutet daß diese Relais eine Übersprechdämpfung von 100 dB aufweisen. - Hier die Fotos der fertig bestückten Platine:




Ein Brückengleichrichter und ein Elko machen aus den 12,6 Volt des Netztrafos eine ausreichende Gleichspannung.




Als nächstes kommt nun die Klangregelung. Hier hatte ich mich zuerst für eine Klangregelung aus dem Telefunkenlaborbuch entschieden - doch inzwischen bin ich auf eine andere Klangregelung, komplett mit Netzteil auf einer Platine, entschieden. Diese Platine wurde von Ernst Rössler entwickelt.

Die Schaltung dieser Klangregelung :

Schaltung Klangregelung
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)


Das Layout der Platine als Postscript-Datei :

VV_ECC82_Layout.PS (Postscript-Dateien bieten beste Auflösung. Einfach in Corel Draw oder anderes Vektor-Zeichenprogramm importieren, dann drucken oder auf Film belichten lassen, das ergibt höchste Kantenschärfe und beste Maßhaltigkeit !)

Das Layout der Platine als JPG Datei:


Die Platine ist 200mm x 105 mm gross.

Es folgt der Bestückungsplan der Platine:

Schaltung Klangregelung
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)

Der alte Aufbau, den ich mir mitsamt Chassisblech erstellt hatte, wurde somit also jetzt hinfällig. Die folgenden Fotos, die den Netztrafo mit der von mir gebastelten Abdeckhaube zeigen, lassen noch das alte Chassis erkennen.
Der Transformator sitzt, mittels Edelstahl-M4-Gewindestangen, Hutmuttern und normalen Seckskantmuttern verschraubt, auf dem Deckblech.


Trotz aller Bemühungen gelang es mir nicht, ein bestimmtes, für die Optik (aber auch für die Sicherheit) notwendiges Bauteil zu beschaffen. Es wird heutzutage einfach nicht mehr hergestellt. - Was es ist? Das wird man anhand der folgenden Fotos, spätestens aber dann wenn's fertig ist, erkennen können...



Eine drei Millimeter dicke Super-Pertinax-Platte, diese wurde sorgfältig angezeichnet.



Danach wurden die angezeichneten Teile (und noch einige mehr) mit der Stich-, bzw. das Innenteil mit der Laubsäge, ausgesägt -



- und von aussen mit Tesafilm zum folgenden Gebilde fixiert:



Das ganze umgedreht, von der Innenseite, sieht dann so aus:



Mit einem Industrie-Kleber, einem 2-Komponenten-Harz, füllte ich alle Kanten und Ecken großzügig aus. - Was nach dem abhärten zuviel ist wird mit einem Dremel und Kugelkopf-Fräser sowie einer Bandschleifmaschine wieder entfernt.



Nach dem beschleifen sah das Bauteil von innen so aus:



Auch von außen wurde mit Harz beschichtet:



Und nach dem beschleifen sieht das Bauteil dann folgendermaßen aus:



Bis jetzt ist's nur grob beschliffen, es ist noch etwas Feinarbeit mit Schleifpapier notwendig, um beispielsweise auch diese kleinen Poren herauszuschleifen.



Und wer's immer noch nicht herausgefunden hat was das sein soll - hier ist die "Auflösung" :



Diese selbstgebaute Abdeckhaube wird dann noch, nach den Feinarbeiten, mitsamt Trafo schwarz lackiert.

Die folgenden Fotos zeigen nun das neue Chassisblech, darauf der nun schwarzlackierte Trafo mit der schwarz lackierten Abdeckhaube:



Diese etwas archaisch dicken Schrauben habe ich bewußt gewählt, es sind Edelstahl-Imbusschrauben. - Mir gefallen die normalen Zylinderkopf-, Senkkopf- und Linsensenkkopf-Schrauben nicht. Wenn schon Schrauben, dann aber richtige.. ;-)


Nun geht's an den Lautstärkeregler. Es soll ein 24-Stufen-Schalter mit 1 %-igen Metallfilmwiderständen sein der, wie auf der Seite Röhren-Verstärker / Shuntregler bereits beschrieben, aufgebaut werden soll.
(s. auch http://www.penguinlovers.net/audio/Attenuator.html)
Hierfür werde ich diesen (kurzschließenden, d.h. der Kontaktgeber schließt beim weiterschalten beide Kontakte kurz) Schalter verwenden:





- und hier sind die Widerstände dazu (von jedem Wert den ich benötige immer ein paar mehr...).



Die beiden Schalterebenen werden abgeschraubt damit man leichter an die Kontakte kommt. Der 100 kOhm-Widerstand ist hier bereits zwischen Pin 1 (Schalterstellung 1) und Schleifkontakt eingelötet. An Pin 1 wird später der Eingang, am Schleifkontakt der Ausgang angeschlossen sein.



Tip : Ich empfehle, die einzelnen Widerstände so wie folgt vorzubereiten:
Ein Drahtende kürzen und mit einer Spitzzange zu einer Schlaufe biegen.



Dieses Drahtende in den Kontaktanschluß durchführen, mit der Spitzzange die Drahtschlaufe zusammenbiegen -



- und anschließend sauber verlöten.



Beide Schalterebenen sind wieder befestigt, mit einem Schaltdraht wurden die obere und die untere Masseringleitung verbunden.



- Und da ist er nun, fertig eingebaut. (Die Verdrahtung von und zu ihm fehlt natürlich noch ..)





Der Lautstärkeregler-Aufbau schwebt sehr niedrig über der Hauptplatine (Glück gehabt, es passte noch...!).
Ich war gezwungen, die Lötnägel darunter zu verkürzen:




Die Rückwand (aus Hart-PVC) ist auch schon fertig gebohrt und mit den vergoldeten Chinch-Buchsen (5 x Eingang, 1 x Ausgang) bestückt.





Das verwendete Netzfilter, gleichzeitig die Kaltgeräte-Buchse:





Ich habe eine Keramik-Lötleiste angebracht, sie ist, mit allen Lötanschlüssen gemeinsam, für den sternförmigen Massepunkt bestimmt. Der kleinere Transformator ist ein Netztrafo 230 V /16 V, ich benötige ihn für die Relais der Umschaltplatine, die mit 24 Volt schalten (sie schalten aber bereits ab 18 - 20 Volt zuverlässig durch).



- und so, in etwa, wird er aussehen wenn er fertig ist, mitsamt den beiden Holz-Seitenwänden:


Die folgenden Fotos zeigen, nun endlich, den fertiggestellten "Vorverstärker". Der innen eingebaute Netztrafo konnte entfallen, da ich feststellen musste dass der Haupt-Netztrafo nicht in der Lage war die beiden ECCs mit genügender Heispannung zu versorgen (die Gleichstromheizung benötigt für sich selbst ja bereits eine Mindestmenge an Spannung, die dann an den Röhren fehlt). Deshalb wurde an stelle des inneren kleinen netztrafo für die Eingangswahlschaltung ein Ringkerntrafo mit ausreichender und zwei verschiedenen Spannungen, um die gleichstromheizung und die Eingangswahlschaltung zu versorgen.
Die folgenden Bilder zeigen, als Abschluss, die fertige Verdrahtung:











Nachtrag:
Im Forum kam diese Anfrage:
Hallo Forum, ich hab mal den 6C33C-Vorverstärker in Jogis Neuigkeiten studiert. Da ist im Kathodenfolger der Augangsstufe 1/2 ECC82 der R9 mit einem Kondensator gebrückt. Da Musik Wechselstrom ist, ist dieser Widerstand quasi ein wirkungsloser Lastwiderstand. Also läuft der Kathodenfolger nur auf dem 2k2-Kathodenwiderstand. Ist das nicht ein bisschen wenig? NGruss, Rolf.
Andreas antwortete:

Hallo Rolf,
der Kondensator ist falsch eingezeichnet: im Verstärker überbrückt der Elko den 2,2 kOhm-Widerstand an der Kathode. Anders als im Schaltbild ist auch der Eingang: das 10 kOhm-Poti wurde nicht eingebaut, das Signal geht vom Lautstärkesteller direkt an der Koppelkondensator C1, darüberhinaus hat der Verstärker keinen Balancesteller und als Koppel-C am Ausgang sind nicht 22 µF, sondern ein 2,2 µF MKP.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas


Nachtrag: Im Text sind ECC82 angegeben - das ist falsch angegeben! Die Eingangsstufe ist eine ECC83, Ausgang ECC82 oder ECC81 (wenn niederohmiger Ausgang gewünscht, dann ECC82)



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