Die Geschichte der EL 34 - Seite 1 - Entwicklung zur EL 34
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Mullard EL 37
Mullard, eine englische Philips-Tochter, entwickelte die EL 37. Diese ist der späteren EL34 ähnlich, ist aber nicht identisch. Sie hat den gleichen Pa mit 25 Watt, ist aber nicht für die 800 V Ua max. freigegeben (nur 400V Ua max. - obwohl sie das locker mitmacht). Weitere Bilder mit Detailaufnahmen und Originalverpackung auf einer Extraseite.

Die EL37 von Mullard

Parallel zur EL 37 wurde von Mullard die EL 38 (6 CN 6) entwickelt. Diese ist eine in elektrischen Daten der EL 37 und auch schon der EL 34 identische Röhre - mit dem kleinen Unterschied daß bei ihr der Anodenanschluß noch oben als Anodenkappe verlegt wurde. Diese Röhre wurde in England für die ersten Fernsehgeräte überhaupt, die auf den Markt kamen, als Horizontal-Endstufe verwendet. Die Engländer, die mit einem 405-Zeilen-System ihr Fernsehen betrieben, waren den Deutschen damit weit voraus. Erst deutlich später legte Deutschland nach, dann aber sofort mit dem 625-Zeilen-System welches dann einige Zeit später auch von den Engländern ünbernommen wurde (anfangs aber noch parallel zu ihrem 405-Zeilen-System).
Das folgende Bild zeigt eine Valvo - EL 38:

Die EL38 von Valvo

Die nächste ist eine Mullard - EL 38:

Die EL38 von Mullard

Für an dieser Information Interessierte habe ich hier ein Datenblatt zur Mullard-EL 38 platziert.

Auch von Miniwatt - Dario gab es die EL 38:

Die EL38 von Dario

Erst 1958 entwickelte Philips die Beam-Power-Tetrode EL 36 und die PL 36. Typisiert für Zeilenendstufen in Fernsehgeräten fristet sie, selbst heute noch, ein Schattendasein. Viele zerschlagen gute, funktionsfähige EL/PL 36 um den Sockel anderweitig zu verwerten, völlig unwissend welchen Schatz sie damit zerstören. Bei einem Raa von 3,5 kOhm und einer Leistung dabei von über 44 Watt, einer Steilheit von 14 mA / Volt (EL 34 = 11 mA / Volt) ist sie eine sehr gute Leistungs-Endstufe, sie bietet der EL 34 locker Paroli.
Thematisch hätte ich diese Röhre, weil sie eine Beam-Power-Tetrode ist, in die 6L6-Seiten platzieren müssen. - Ich tat es wegen ihres Namens nicht, sie "passte" besser in diese EL 34-Seite...)
Das folgende Foto stammt vom Kurt Schenk, es zeigt die EL 36 von Philips:


Die EL36 von Philips Miniwatt

Aber auch im RFT-Werk Mühlhausen wurden EL 36 produziert. Die folgenden drei Fotos zeigen diese Röhre:

Die EL36 von RFT Mühlhausen Die EL36 von RFT Mühlhausen

Die Bezeichnung TGL 9665 auf der Röhre ist die frühere DDR-Normbezeichnung, ähnlich der DIN-Bezeichnung. Sie besagte daß diese Röhre den Normungs-Daten entspricht.

Die EL36 von RFT Mühlhausen

Hinweis : Es gab die EL 36 auch - in der Anfangszeit ihrer Entwicklung - ohne Anodenkappe. Diese sind jedoch mittlerweile so selten geworden - mir ist bisher noch keine in meine Hände gekommen. Diese EL 36 ohne Anodenkappe ist jedoch eine waschechte Pentode und hat rein gar nichts mit der BPT EL 36 / PL 36 mit Anodenkappe zu gemeinsam! Sie entspricht mit ihren Daten eher der EL 12 und hat die gleiche Sockelbeschaltung wie die KT 66, 6L6, usw. Hersteller dieser EL 36 waren die Philips-Töchter Tungsram und Mullard. Diese EL 36 gab es jedoch nur eine sehr kurze Zeit auf dem Markt, sie war sehr schnell wieder verschwunden.

Die drei folgenden Fotos zeigen die PL 36 von Valvo; in den Detailaufnahmen deutlich erkennbar wie toll diese Röhre aufgebaut ist:

Die PL36 von Valvo

Die PL36 von Valvo Die PL36 von Valvo


Von Telefunken stammt diese EL 36 und daneben die PL 36 - bitte auch genau auf Form und Position des Getters achten:

EL36 von TFK PL36 von TFK

PL36 von TFK PL36 von TFK PL36 von TFK

Was denkt man, wenn man einen Röhrenkarton öffnet und eine Röhre so wie hier sieht? Klar, kaputt, Luft gezogen, denkt man.

Hat diese PL36 Luft gezogen?

Falsch vermutet... - diese Röhre ist völlig OK, sie hat zwei Getterringe, mittig seitlich angebracht.

Falsch! Sie ist in Ordnung...

Das Getter der PL36

Das Getter der PL36

Eine weitere PL 36 von Telefunken erhielt ich von meinem Freund Karl, auch diese war eine Überraschung - sie ist mit drei Getterringen ausgestattet. Mehr Bilder auf einer Extraseite.

Eine Pl36 mit 3 Gettern

Von der Fa. Metal - mutmaßlich eine Handelsfirma (rebrander), nicht Hersteller dieser Röhre - stammt diese PL36 mit Doppelgetter:

PL36 von Metal PL36 von Metal


Die PL36 von Standard Telegraph Corp. (STC) aus London, die spätere ITT :

Die PL36 von STC Die PL36 von STC

Die PL36 von STC

Die folgenden PL36 wurden von Neckermann vertrieben. Wer der tatsächliche Hersteller der Röhren ist, kann ich leider, nur anhand der Fotos die mir Dirk Neudenberger freundlicherweise zur Verfügung stellte, nicht erkennen, und reine Vermutungen will ich hier natürlich nicht äußern.

Die PL36 von Neckermann

Auch das folgende Foto, welches EL36 (6CM5, dieses war die alte US-Bezeichnung für die EL36) in einer Groß-Box von Ei, Yugoslavia, zeigt, sandte mir Dirk Neudenberger freundlicherweise zu:

Die EL36(6CM5) von Ei, Foto von Dirk Neudenberger

Auch aus Russland kamen EL 36. Dort wurden sie als 6P31S bezeichnet - in den USA liefen sie unter dem Namen 6CA5. Sie hatten folgende Bauform:

Die russische EL36 mit der Bezeichnung 6P31S

Die russische EL36 mit der Bezeichnung 6P31S



Von Mullard wurde die EL 360 produziert:

Die EL360 von Mullard Die EL360 von Mullard
Die EL360 von Mullard Die EL360 von Mullard

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit dem Datenblatt zur EL 360 platziert.

Nachfolgetypen der Zeilenendstufenröhre PL 36 wurden die PL500, 504, 509, 519. - Das folgende Bild zeigt eine PL504 von Valvo - mit seitlichem Getter:

PL504 von VALVO mit seitlichem Getter

- und hier eine PL 505 von Telefunken.

Eine PL505 von Telefunken


Von BRIMAR aus England stammt diese EL 506 - von der ich keinerlei Daten besitze. Angeblich soll sie der 7868 ähnlich sein.
Sollte jemand im Besitz genauer Daten, evtll. sogar eines Datenblatts sein, so würde ich mich über eine Kopie sehr freuen! Detailbilder auf einer Extraseite.

Die EL506 von BRIMAR aus England, zu sehen auf einer Extraseite mit vielen Bildern...

Noch ein paar Hinweise zu Brimar: Brimar hat in der Frühzeit selbst Röhren gefertigt, fertigen müssen, um es genau zu nehmen, um das BVA-Monopol aufrecht zu erhalten, und trotzdem den britischen Marktbedarf für amerikanische Röhren zu decken - siehe im Namen: British made, American ratings.
Vermutlich wurde BRIMAR von einem Konsortium britischer Hersteller (alles BVA-Mitglieder) gegründet um den Markt abzudecken. Natürlich wurde auch Ware zugekauft, und nach Reduktion von Bedarf und Fertigung verkam man zum reinen 'rebrander'...


Von Valvo und von SB-Elektronik stammmt, bzw. wurden die folgenden EL 519 vertrieben:

Die EL519 von VALVO und SB-Elektronik


Von Telefunken stammt die PL 523, ein Riese im Vergleich zur danebenstehenden PL 508 :

Die riesige PL523 von Telefunken Die riesige PL523 von Telefunken
Die riesige PL523 von Telefunken Die riesige PL523 von Telefunken



Die neben dieser riesigen PL 523 im ersten Bild stehende PL 508, mit Pumpstutzen im Sockel, gab es auch als E-Variante, als EL 508. Die folgenden Fotos zeigen diese Röhre.



Die EL508 Die EL508
Die EL508 Die EL508
Die EL508 Die EL508



Die nächsten Fotos auf einer Unterseite zeigen wieder eine sehr schöne PL 508 von TFK - diese hat jedoch den Pumpstutzen oben auf dem Kolbendom:

Die PL508 von Telefunken


Nun gehts zu den heute wohl am begehrtesten zählenden Röhren, die mit zur Krone der deutschen Röhrenentwicklung zählen. Zum Ersten ist es die EL 152 - eine deutlich verbesserte, verstärkte LS 50. Danach deren Nachfolge-Entwicklungen, die EL 151 und die EL 156.

Leider ist es heute fast unmöglich, für die EL 152 eine Fassung zu bekommen.



Die EL152 von Telefunken Die EL152 von Telefunken
Die EL152 von Telefunken Die EL152 von Telefunken

Die EL152 von Telefunken



Von TFK gab es auch eine Sonderausführung der EL 152 - die FL 152, deren einziger Unterschied zur EL 152 die Heizspannung mit 12,6 Volt, war. Die folgenden Fotos zeigen auch dieses wertvolle - weil sehr seltene - Stück:

Die FL152 von Telefunken Die Fl152 von Telefunken
Die Fl152 von Telefunken Die Fl152 von Telefunken
Die Fl152 von Telefunken Die Fl152 von Telefunken

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine Seite mit dem Datenblatt von TFK zur EL 152 platziert.

Es folgt die EL 151, entwickelt und hergestellt von TFK - Berlin. Sie ist mit Abstand eine der seltensten und begehrtesten High-End- und Sammlerröhren. Vor einigen Jahren wurde diese Röhre in Nürnberg unter Sammlerfreunden für 320 Euro gehandelt ... !

Die EL151 von Telefunken Die EL151 von Telefunken
Die EL151 von Telefunken Die EL151 von Telefunken



Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine Seite mit dem Datenblatt von TFK zur EL 151 platziert.

Im Berliner TFK-Werk wurde, passend zur EL 151, die Zweiweggleichrichterröhre EZ 150 entwickelt. (Auf der Seite Röhren-Geschichtliches/Gleichrichterröhren/EZ-Seite hatte ich die EZ 150 bereits vorgestellt). Es folgt ein Foto dieser beiden Röhren, der EL 151 und der EZ 150, um ihre Verwandschaft zu zeigen:


Vergleich der EZ151 und der EL150 von Telefunken

Es folgt die EL 153, als Nachfolger der EL 152 entwickelt und hergestellt von TFK in Berlin :

Die EL153 von Telefunken Die EL153 von Telefunken
Die EL153 von Telefunken Die EL153 von Telefunken
Die EL153 von Telefunken Die EL153 von Telefunken


Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine Seite mit dem Datenblatt von TFK zur EL 153 platziert.


Nun zur, von High-End-Fans hochbegehrten, der Nachfolger der EL 151 - die EL 156 von Telefunken:


Die EL156 von Telefunken Die EL156 von Telefunken
Die EL156 von Telefunken Die EL156 von Telefunken

Die EL156 von Telefunken


Die folgenden Fotos zeigen TFK-Prüffeld-Musterröhren der EL 156, die ersten stammen aus dem von Telefunken-Werk Berlin. Von dieser Magnovalsockel-Bauart wurden nur 100 Stück hergestellt!

EL156 Prüffeld-Musterröhre von Telefunken EL156 Prüffeld-Musterröhre von Telefunken


EL156 Prüffeld-Musterröhre von Telefunken


Die beiden nächsten Muster stammen aus dem TFK-Werk Ulm. Die zuerst gezeigte lässt erkennen, daß TFK Funktions-Versuche mit dem Anodenkasten durchführte:

EL156 Prüffeldröhre aus dem Telefunken-Werk Ulm

Die Vorderseite -

EL156 Prüffeldröhre aus dem Telefunken-Werk Ulm

- und die Rückseite des Anodenkastens

EL156 Prüffeldröhre aus dem Telefunken-Werk Ulm

EL156 Prüffeldröhre aus dem Telefunken-Werk Ulm EL156 Prüffeldröhre aus dem Telefunken-Werk Ulm


Vom folgenden Muster habe ich zwei verschiedene Ausführungen. Die hier gezeigte besitzt ein hellgraues Anodenblech, während mein zweites Muster die anthrazitgraue Oberfläche der vorherig gezeigten aufweist. Ansonsten sind sie identisch. Sie stammen von einem ehemaligen Mitarbeiter des Ulmer TFK-Werks.
Die hier gezeigte hat außerdem noch Abschabungen am Anodenblech, vermutlich hatten die Ulmer noch einige kleinere Probleme mit dem Abkant-Automaten:

EL156 Musterröhre EL156 Musterröhre
EL156 Musterröhre EL156 Musterröhre

EL156 Musterröhre


Auch Siemens verkaufte EL 156 - ganz offensichtlich stammen sie aus TFK-Produktion:

Die EL156 von Siemens

Die EL156 von Siemens


Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine Seite mit dem Datenblatt von TFK zur EL 156 platziert.


Die folgende Röhre erstand ich über eBay - eine EL 300.
Die Tatsache daß es eine solche Röhre gab war mir bisher nicht bekannt - das merkwürdige an ihr ist aber das auf ihr aufgedruckte Logo. Sie soll von Telefunken hergestellt sein...?



Die EL300 Die EL300
Die EL300 Die EL300

Die EL300


Selbst der Hersteller-Code, im Glas eingeätzt, deutet eher auf Cifte oder Mazda als auf TFK.

Die EL300


Die EL300 Die EL300

Die EL300


Inzwischen stellte sich heraus, dass diese EL300 von Philips/Philips Miniwatt Dario hergestellt wurde. Die hier gezeigte mit TFK-Bestempelung wurde von TFK gekauft und bestempelt (ein gängiger Vorgang damals).
Ebenso gab es auch eine PL300, von der ich allerdings noch keine Fotos habe.

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine Seite mit den Daten der EL 300 von Mazda-Belvu platziert.



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Von Michael Boele bekam ich freundlicherweise die von ihm recherchiert und erstellte Zusammenfassung der von Philips in den Jahren 1927 - 1950 entwickelten Endpentoden. Die Daten beruhen auf der Auswertung von Datenblättern, Applikationshandbüchern, Zeitschriftenartikeln und verschiedenen niederländischen 'Radio-Vademecum'- Reparaturhandbüchern aus den Jahren 1928 bis 1953.
Die Untersuchung wurde vom Michael angestellt um einige Röhren und Geräte in seinem Fundus zeitlich zu positionieren. Sie ist nicht vollständig, aber die vorhandenen Stützstellen sind - soweit nicht anders gekennzeichnet - durch sichere Quellendokumente bestätigt.
Ich erhielt vom Michael die ausdrückliche Erlaubnis, seine Zusammenfassung für diese EL34-Geschichte verwerten zu dürfen.


Philips-Endpentoden, eine Übersicht von Michale Boele

Philips-Endpentoden, eine Übersicht von Michale Boele

Philips-Endpentoden, eine Übersicht von Michale Boele

Philips-Endpentoden, eine Übersicht von Michale Boele



Für an dieser Information Interessierte habe ich hier eine Liste der heute noch röhrenproduzierenden Firmen platziert.



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Mit diesem Link geht es zur Seite 2, die die der Philips-Gruppe zugeordneten EL 34 umfasst.


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Mit diesem Link geht es zur Seite 3, die die weiteren Herstellerfirmen der "NOS-EL 34" umfasst.


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Mit diesem Link geht es zur Seite 4, die die in der ehem. DDR von RFT produzierten EL 34 umfasst.


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Mit diesem Link geht es zur Seite 5, die die außerhalb der Europäischen Union fabrizierten EL 34 umfasst.


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Wird fortgesetzt !



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