Die Geschichte der EL34 - Seite 3 - weitere EL 34 - produzierende Firmen

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Diese dritte Seite zur EL 34 - Geschichte beinhaltet europäische Firmen, die die EL 34 produzierten.

Die Firma Telefunken


Das Telefunken-Logo

Telefunken-Logo

Das folgende Bild zeigt die am häufigsten verwendete Telefunken-Box.

Telefunken-Box



TFK EL 34 Metall
Eine der ersten EL 34 die von Telefunken gebaut wurden. Die Röhre hat 2 Getterringe, die Anodenbleche sind auf beiden Seiten 3-fach verschränkt. Am Sockel ist ein Metallring angebracht. Eine der meistgesuchten Röhren der HiFi Freunde. Der heutige Preis: ca. 250 € (und aufwärts).

Der Leser Herr Rotscheidt schrieb mir dazu:

Telefunken hatte ihre Metall-EL 34 nach der SY-Type von VALVO (nicht Philips) gebaut und sie dann mehrfach modifiziert. Eine der ersten Änderungen war der Wegfall der beiden unteren g1-Kühlflügel. Daher ist es nicht völlig aus der Luft gegriffen, die SY-Typen im Zusammenhang mit TFK-Röhren zu erwähnen (vermutlich ist aber dieser Zusammenhang kaum bekannt). Statt der unteren Flügel hat TFK zur besseren Wärmeableitung Nickelbändchen als Verbindung zu den Sockeldrähten benutzt, beim T-kritischen g1 sind BEIDE Streben angeschlossen. Soweit ich feststellen konnte, ist bei allen Philips/VALVO-Röhren der Bauart EL 60 (also 4689, EL 34, etc., alt + neu) immer nur EINE g1-Strebe angeschlossen.
Ich besitze Exemplare der TFK EL 34 mit Metallring, die noch aus der Vorfertigung stammen. Neben den schräg angeordneten Getterringen bestehen die oberen Kühlflügel aus einem Stück, sind also miteinander verbunden. Bald bemerkte man den Nachteil: bei der Erwärmung führte dies zu Spannungen zwischen den beiden g1-Stegen, so daß sämtliche danach offiziell freigegebenen Versionen stets 2 getrennte Flügel besaßen.


EL34 von TFK



Hier ein weiteres Foto dieser begehrten Röhre:

EL34 von TFK



Es folgt ein Foto einer Original-TFK EL 34 mit Metallring und Box.

EL34 von TFK mit Metallring und Box



Um Original-TFK-Metallsockel-Röhren erkennen zu können gibt es drei markante Merkmale, sie sind in den beiden folgenden Bildern aufgeschlüsselt:

EL34 mit Metallsockel


EL34


Das folgende Foto zeigt ein Detail der früheren Ausführung, mit geschlitzter Anode und drei, anstelle fünf Verschränkungen. - Immerhin, die G2 - Kühlflügel und die beiden Getterringe sind gleich geblieben.


Das Getter der EL34 von TFK



Herr Rotscheidt schrieb mir dazu:

Sämtliche Kühlflügel sind stets am g1 und nicht am g2 befestigt. Durch den kleinen Abstand g1-k kann u.u. Kathodenmaterial auf das g1 gelangen. Damit keine schädlichen Elektronen emittiert werden, ist es entscheidend, die g1-Temperatur so gering wie möglich zu halten, deshalb gibt's die Kühlflügel. Außerdem bestehen die g1-Stege z.b. aus einer Legierung von Cu und Cr (gute Wärmeleitfähigkeit).

In Ihrer Darstellung erwähnen sie nicht die letzte Form der EL 34 von Telefunken, ich nenne sie immer die "1-Loch"-Ausführung (im Vergleich zur "Bügel"-EL 34). Im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten EL 34 besitzt diese nur ein rechteckiges Loch im Anodenblech (und wie alle EL 34 von TFK auch 2 Getterringe).

Nach meinen Infos gab es 3 "Generationen" von "echten" Telefunken-EL 34, jede Generation wurde noch in verschiedenen Versionen hergestellt: (1) Metall-Sockel: ca. 1955-1959, (2) "Bügel"-Modell: ca. 1960-1966, (3) "1-Loch"-Ausführung: ca. 1967-1973.

RIOS EL 34
Eine von Telefunken hergestellte EL 34.

EEEEL34 von Telefunken, fuer RIOS hergestellt


SIEMENS EL 34
Diese EL 34 wurde sehr wahrscheinlich von Philips hergestellt, denn (wie ich bereits auf der EL34-Seite2 schrieb, stellte Siemens (meines Wissens nach) keine EL 34 her.

Siemens EL34



Die nächste EL 34 ist ebenfalls als Siemens-EL 34 gelabelt. Im Röhrenprüfgerät verhät sie sich auch wie eine völlig normale EL 34. Sie ist aber keine Pentode. Und sie hat den Pumpstutzen oben, nicht unten im Sockel. Zu sehen auf einer kleinen Extraseite..:



Die EL34 von Siemens





CALVERT ELECTRONICS EL 34
Diese EL 34 wurde für die englische Firma Calvert in Japan hergestellt. Calvert ist eine Vertiebsfirma so wie RSD, Ultron, usw. Calvert hatte Röhren von überall her bezogen.
Es ist eine EL 34 Matsushita aus Japan; hierhin hatte Philips die Maschinen und das Know-How geliefert.
Kolbendurchmesser 32mm, sehr sauber hergestellt. Der einzeln vorhandene Getterring ist hufeisenförmig ausgeführt. Sie wurde in Amerika als 6CA7/EL34 gelabelt und verkauft.


Die EL34 von CALVERT ELECTRONICS


TFK EL 34 - plate wing
Diese ist die spätere sog. "plate wing type", also die Ausführung mit den angepunkteten Anodenflügeln.
- Unglaublich robust und langlebig!
Eine Qualitätsröhre Made in Germany, Ulm. Wunderschön aufgebaute Röhre, 2 Getterringe.
5-fach verschränkte Anodenbleche, sehr stabiler Systemaufbau.
Kolbendurchmesser 31mm. Von Hi-Fi Freunden gesuchte Röhre, der heutige Preis ca. 100 € und aufwärts.



TFK EL34 PlateWing



Ein weiteres Foto verdeutlicht die typischen Unterschiede zur "plate wing"- und der älteren Version (im folgenden Bild rechts). Die ältere Version ohne plate wing-Bleche weist 5 Schränkschlitze seitlich am Anodenblech, die plate wing-Version (dieses Zusatzblech findet sich beidseitig der Anode) gab es, wie im vorherigen Bild bereits beschrieben, mit 5 Schränkschlitzen sowie mit nur zwei runden Löchern.

EL34 von TFK mit PlateWings


Diese ältere Type, noch ohne plate wings, dafür aber mit 5 Schränkschlitzen die die Anodenblechhälften verbinden, zeigt das folgende Foto noch einmal in aller Pracht, eine in Ulm hergestellte Type. Diese EL34 stecken in einem RIM-Gigant S :


EL34 von TFK aus Ulm


Mein Freund Dieter Wolbart schrieb mir, auf Anfrage, zu dieser Röhre :
Dies sind Ulm Originale, keine RFT. Sie sind leicht an den fuenf kleinen Schraenklaschen (engl. staples) zu erkennen. Dies sind die direkten Nachfolger der "wing plate", also die Ausf. mit den Anodenfluegeln und von sehr guter Qualitaet. (Die RFT hat IMMER nur vier staples, die ausserdem erheblich groesser als bei TFK sind.)

TFK - 6 CA 7
Das folgende Bild zeigt drei von Telefunken produzierte und in Amerika verkaufte EL 34 mit der USA-Bezeichnung 6CA7, auch diese sind plate wing-Typen, wie die vorher gezeigte.


Die 6CA7 von TFK


Im Foto erkennt man die Original-Verpackung.

TFK 6CA7 Verpackung



Bevor in Ulm die Produktion der EL 34 eingestellt wurde, gab es noch einmal eine Revision des Anodenblechs. Dieses wurde, in einer Art "Retro-Design", wieder wie die ersten TFK-EL34 mit Metallkragen, hergestellt : zwei Schlitzöffnungen im Anodenblech, nur 3-fach verschränkt.
Es waren auch die letzten EL 34 mit dieser Art Oktalsockel:


EINE EL34 von TFK aus Ulm


Der Batchcode sagt 'Werk Ulm, 10-09-(196)9, Batch03

Eine EL34 von TFK aus Ulm


Eine EL34 von TFK aus Ulm Eine EL34 von TFK aus Ulm



Eine EL34 von TFK aus Ulm



Die definitiv letzten in Ulm gefertigten EL 34 wurden mit einem Pressteller als Fassung ausgeliefert. Dies geschah bereits aus Gründen der Einsparung. Produziert wurden nur einige sehr wenige davon, es kamen keine nennenswerten Mengen dieses Typs in den Handel. Deshalb hat sie in Sammlerkreisen einen fast legendären Ruf... - und nur wenige haben sie jemals zu Gesicht bekommen.
Die folgenden Bilder zeigen diese elegante Schönheit, natürlich auf einer Extraseite mit großen Bildern:


EL34 von Telefunken aus Ulm



Soviel zu den einzelnen EL 34, wie sie von den einzelnen europäischen Firmen (auf eigene Bedürfnisse gestempelt) verkauft wurden.
Damit ist aber noch längst nicht alles Wissenswertes, was es über diese Röhre gibt, gesagt worden ..
Beispiel: Das Telefunken-Werk-Ulm. Ausschließlich nur im Ulmer Werk wurden die heißbegehrten TFK-EL 34 hergestellt. Die Produktion dort begann im Jahr 1954; in diesem Jahr wurden 1.722 Stück gefertigt.
Die größte Stückzahl wurde 1966, mit 77.952 Stück, hergestellt. Die letzte "echte" TFK - EL 34 wurde 1972 gebaut, in diesem Jahr waren es nur noch 1.158 Stück.
Insgesamt wurden 731.856 EL 34 in Ulm hergestellt.


Grafik mit Produktions-Zahlen



Die folgenden Bilder stammen aus einer Telefunken-Zeitung von 1920. Das erste Bild zeigt die Vakuum-Messung.

Historisches Foto der Roehrenfertigung bei Telefunken


Das nächste Bild zeigt die Verstärker-Röhren in der Dauerprobe.


Roehrenpruefung bei Telefunken


Einen Garantieschein von TFK für eine EL34 stelle ich hier vor, er wurde mir dankenswerterweise von Peter Haaf zur Verfügung gestellt:

Garantieschein fuer eine EL34 Garantieschein fuer eine EL34


Dass es dem Ulmer Telefunkenwerk kurz nach dem Krieg gar nicht so gut ging, beweist diese Seite aus einer Weihnachtsausgabe der Ulmer Telefunken-Zeitung, die mir mein Freund Siegfried (selbst damaliger Telefunken-Mitarbeiter in Ulm) zur Verfügung stellte:

Ausschnitt aus einer Telefunken-Zeitung


Die komplette Zeitung (16 Seiten), die viel Geschichtliches und Zeitgeschichtliches aufzeigt, aber auch offensichtliche, heftige Probleme zwischen den TFK-Werken Ulm und Berlin offenlegt, in Versen und Gedichten, stelle ich hier als PDF-File zum Herunterladen zur Verfügung (ca. 1,6 MByte).


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Wird fortgesetzt!



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