Die Geschichte der EL34 - Seite 5 -
außerhalb der Europäischen Union produzierte EL34
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Diese
fünfte Seite zur EL 34 -
Geschichte beinhaltet die außerhalb der Europäischen Union produzierten EL
34.
In Jugoslavien
fabrizierte EL 34.
SIEMENS EL 34 - made in
Jugoslavia
Die im folgenden Bild vorgestellte Siemens-gestempelte Röhre
ist im ehemaligen Jugoslawien hergestellt worden. Sie ist allerdings
keine Siemens-, sondern eine Ei-EL34 aus Nis. Sie besitzt einen sehr
großen ovalen Getterring (ca. 15 mal 20 mm), das Besondere:
der Pumpstutzen ist oben. Das Bremsgitter ist kein echtes Bremsgitter,
es sind zwei Gitterleitbleche. Genau genommen ist es also eine
Power-Beam-Tetrode - allerdings mit identischen Werten wie bei der
"echten" EL34, die ja eine "reinrassige" Pentode ist. (Der Ursprung
dieses Power-Beam-Röhrensystems stammt aus Amerika, erkennbar
im Baumdiagramm auf der Seite 1.)
Ein
Detailfoto dieser Röhre:
Ei Big Bottle,
Jugoslavien
Eine Ei aus Nis. Allerding diente eine EL 509 als Basis, der man den
Anodenanschluss oben weggenommen hat. Sie ist also eine Beam Power Type.
Das Ei-Logo:
- und hier eine prächtige Sammlung
dieser Ei's.
Ei
produzierte aber auch eine andere Bauform der EL 34 (s. die Siemens-EL
34 aus Jugoslavien) in normaler, dünner Bauart, jedoch mit
Pumpstutzen oben.
Ei produzierte die EL34-BigBottle auch als 6CA7 für
den US-Markt. Eine solche 6CA7 zeigen die, mir von BTB
zur Verfügung gestellen Fotos auf
einer Extraseite:
In
der Tschechei fabrizierte EL 34.
Die Fa. Tesla
wurde später an einen Privatmann in Tschechien verkauft und
produzierte seitdem (anfänglich mit erheblichen
Anfangsschwierigkeiten) die Tesla-JJ-Serie.
TESLA E 34 L
Philips hatte die Maschinen und das zugehörige know-how an
Tesla geliefert. Tesla lieferte EL 34 in Normal -, Rot - und
Blauglasausführung. Diese haben 2 Getteringe, ähnlich
TFK, und einen sehr stabilen Systemaufbau. Die Anodenbleche sind mit
Hilfe eines Zwischendrahtes zusammengepunktet, ähnlich der
oben dargestellten Valvo-Metall-EL 34 (wie gesagt, Philips Maschinen
und know-how).
Das
nachfolgende Bild ist ein Detailfoto dieser Röhre. Die beiden
übereinanderliegenden Getterringe sind ein typisches Zeichen
fuer Tesla, so ziemlich der einzige Unterscheidungspunkt zu Produkten
der Philips Gruppe. - Eine Menge Unwissende haben viel Geld
für Mullards ausgegeben, die aus Slowakia kamen...
Hier
eine Sammlung von Tesla-E34L mit klarem Glaskolben.
Das
folgende Bild zeigt die blaue Tesla-EL34:
Hier nochmals zwei Tesla-EL 34 - GT EL 34B -
mit klarem Glaskolben und einem anderen Aufdruck:
In Japan
fabrizierte EL 34
Amperex / Matsushita
(Japan) EL 34
Von Matsushita für Amperex hergestellte EL 34. Es ist eine
Matsushita Ende der 70er, die europäischen Philips-Hersteller
hatten zu dem Zeitpunkt schon ihre EL34 Fertigung eingestellt.
Eine weitere von Matsushita hergestellte, mit
dem Herstellerlogo Mullard in England gestempelte und in den USA als
Zenith verkaufte EL 34. (Die Wege einer solchen Röhre waren
schon sehr seltsam... )
In Russland
fabrizierte EL 34
ELECTRO-HARMONIX EL 34
(Russland)
In Russland von in der DDR "gekauften" Maschinen produzierte EL 34.
(Meines Wissens nach ging es hierbei wohl nicht so mit rechten Dingen
zu. Sovtek sollte eigentlich nur als preiswerterer Produktionsstandort
dienen. Die Russkies haben dann aber ihre ehemaligen
Ossi-Brüder "über den Tisch gezogen", und mittels
irgentwelcher Fangklauseln die Produktion an sich gerissen. Dann hatte
man sich aber später geziert, dieses öffentlich
zuzugeben. - Ich bin sicher das es dazu sehr interessante Unterlagen in
irgendwelchen Bundesarchiven gibt...)
Das
Logo von Electro-Harmonix:
Diese
EH-EL 34 zeigen eine schwarze Beschriftung des Glaskolbens -
während die folgenden die EH-Beschriftung in roter Druckfarbe
auf dem Sockel zeigen:
Eine weitere EH - EL 34, produziert in November 2000 und von
mir erworben von ,
zeigen die folgenden Fotos, beweisen eine hervorragende Verarbeitung:
Eine
riesige Gitter-Kühlfahne - und (im folgenden Bild
überdeutlich erkennbar) einen geradezu gigantischen (im
Vergleich zu den meisten anderen mir bekannten EL 34-Typen) Gettering
weist diese EH-Type auf.
SOVTEK EL 34
EL 34 von Sovtek, Russland.
SVETLANA EL34
Svetlana produziert auch heute noch EL 34.
Das
Svetlana-Logo:
Eine Svetlana - EL34, die ich von
erwarb und eine ganz hervorragende Verarbeitung aufweist, produziert in
Sept. 2002, zeigen die folgenden Fotos.
Sie wurden jedoch NICHT im Svetlana-Werk produziert, sondern bei
Reflektor (die "Sovtek"-Fabrik) und als Svetlana vermarktet, da der
Markenname verkauft wurde. Das Svetlana-Werk gibt es noch immer in der
St. Petersburger Gegend, darf aber nicht unter "Svetlana" vermarkten
und benutzt daher wieder sein altes -C- Logo. -C- steht für
das kyrillische C welches unserem "S" wie Svetlana entspricht. Am Markt
zeigt sich, daß das alte Svetlana-Werk allmählich in
der Bedeutungslosigkeit versinkt, was vermutlich das Ende bedeuten wird.
Man erkennt die Reflector-Version leicht an der "Beule" auf dem
Glaskolben. Die alten Svetlana haben einen eher flachen Kopf mit
leichter Einbuchtung.
Im Detail wird man feststellen, das diese beiden Röhren
völlig unterschiedliche Fertigungseigenheiten aufweisen.
Ein
mächtiger Getterring:
Das
Bild einer Svetlana-Mesa-Boogi - EL 34:
Und
noch zwei Fotos von zwei (älteren) Svetlana-EL
34-Pärchen, erkennbar am Getterhalter, mit unterschiedlicher
Box:
In China fabrizierte EL 34
Das Shuguang-Logo:
Das
Bild einer Röhren-Box dieser Firma:
NATIONAL
ELECTRONIC EL 34, Made in Shuguang, China
Sichtbare Unterschiede zu den NOS - und DDR - EL 34: 2 Getterbleche,
die Anodenbleche sind unsauber, unterschiedlich zusammengepunktet,
schlecht ausgeführt. Kolbendurchmesser 31,5 mm.
Keine Qualitätsröhre.
Weiterer sichtbarer Unterschied: Type- u. Herstellerbezeichnung sind
bei dieser Röhre auf dem Glaskolben, und nicht - wie bei der
anderen, bereits oben vorgestellten NE-EL 34 von RFT, NE-typisch auf
dem Sockel gedruckt.
Man beachte auf dem Foto im oberen Kolbenteil den primitiv
geführten Haltedraht der die Getterplatten trägt.
(Vermutlich hat Matsushita die alten Anlagen nach Changsha geliefert,
die Chinesen hatten dann aber ursprünglich massiv mit Material
und Qualitätskontrolle geschlampt. Das ist allerdings
inzwischen abgestellt. Die jetzigen Shuguangs sind jetzt für
normale Anwendungen durchaus brauchbar, was Qualität und Klang
betrifft. Ob sie in Gitarrenverstärkern überleben,
weiß ich allerdings nicht.)
MESA EL 34,
Made in China
Für die amerikanische Firma MESA in China hergestellte EL 34/
6 CA 7.
Auch
für RCA wurden in China die EL34 - 6CA7 hergestellt. Das
"freche" daran - der Aufdruck "Made in England" - die zweite "Made in
Germany", u.s.w. - In dieser Bezeichnung ist wirklich eine Made (ein
Wurm) drin.
Im
folgenden Foto erkannt man, klar und deutlich (wie ich hoffe) den
Aufdruck Made in Germany. Wirklich der Wurm drin ...
In
Deutschland bekannt ist die Firma RSD, die überwiegend
RFT-Röhren auf den Westmarkt powerte. - Aber eben nicht nur
RFT-Röhren ... diese hier stammen aus China!
Ebenfalls aus China stammen die folgenden Big-Bottle-EL34.
Diese allerdings sind von einer auserlesenen, hervorragenden
Qualität, was innerer Aufbau und die Verarbeitung anbelangt. -
Über das Klangbild dieser Röhre weiß ich
jedoch leider nichts. Geliefert wurde sie in einem 100er-Karton, der
Karton hatte den folgenden Aufdruck:
-
Keine dieser Röhren besitzt eine Stempelung!
Von TAD
- Tube Amp Doctor, Andreas Hecke erhielt ich die folgenden
Hinweise zu dieser Röhre:
EL34-STR bzw. korrekt EL34B-STR :
Diese "neue" chinesische Röhre habe ich mit entwickelt und sie
dürfte inzwischen die am weitesten verbreitete EL34
Röhre in Gitarrenverstärkern (Verbrauch >
30.000 p.a.) in Europa sein....
Röhrenfabriken .... es gab noch eine in Peking (hat NICHTS mit
Shuguang zu tun). Die hatten die "alten" chinesischen ECC 81, 82, 83
und eine nicht (bzw. kaum) vermarktete EL34 gebaut. Die wenigen EL 34
die es aus reinen Testproduktionen gab habe ich in den 90ern als "RUBY
EL34" verkauft. Diese sahen den Mullard verdammt ähnlich und
es gab auch widerliche Umstempelungen mit TFK, Siemens und Mullard
Logos (überigens sind von EL34B-STR auch etliche unterwegs).
Die Peking (Bejing) Fabrik benutzte einige Werkzeuge/Maschinen aus
Mullard-Herkunft, die von England über USA nach China geraten
sind. Laut Gerüchten auf Betreiben von Mesa-Boogie... aber das
könnte auch eine Ente sein.
Das Werk in Peking hat 1996 jede Tätigkeit eingestellt. Die
Designs und Maschinen wurden privat verkauft. Die EL34 ist nie wieder
aufgetaucht (ich habe noch Musterstücke im Asservatenschrank).
CVC -
eine in Shuguang
fabrizierte EL 34.
Die folgenden Fotos zeigen zwei EL 34 dieses Herstellers. Deutlich
erkennbar ein Größenunterschied und der farbliche
Unterschied im Logo-Aufdruck.
Das folgende Foto zeigt etwas ganz besonderes. Es zeigt eine
sehr freche Fälschung...
Hier ist eine blatante, als TFK EL 34 "fake label" Shuguang abgebildet.
Interessant ist auch, daß das Logo invertiert ist. Hmmm... -
Die ist garantiert nicht mit dem Kopfnicken von TFK vertrieben worden,
da Shuguang in den späten 70er bzw. 80er Jahre noch gar keine
EL34 gefertigt haben! Außerdem bezweifle ich, dass TFK sich
seinen Ruf mit solchen "Chinaböllern" jemals
gefährdet hätte, insbesondere als die RFT-EL 34 in
diesen Jahren noch tonnenweise zur Verfügung stand.
Diese EL34 ist eine plumpe Fälschung, eine sehr
schlechte noch dazu. Man kann sie - außer am Aufdruck - auch
am inneren System her gut von den neueren China-EL 34 gut
unterscheiden. Diese ältere mit Recht als
"China-Böller" bezeichnete EL 34 weist erhebliche Abweichungen
zur späteren, sehr gut arbeitenden EL 34 auf.
Zunächst der Getterhalter. Im vorigen Bild erkennt man ein
rechteckiges Blech undefinierbarem Materials mit rechteckigem Loch in
der Mitte. - Die neuen <guten> China-EL34 sehen dagegen
so aus:
Der Haltedraht ist gleichgeblieben - ein krummer und
schiefer Draht. Der Getterhalter jedoch hat sich grundlegend
geändert.
Weiterhin kann man auch an den unteren
Anschlußdrähten gut die alten von den neuen
unterscheiden - die alten sehen aus aus wie ausgeglühte
Blechdrähte, siehe oben. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal
ist der innere Draht, der die Gitter in Position hält. Dieser
Draht besteht in der alten Röhre aus Aluminium, in der neuen
aus Edelstahl, gut erkennbar.
Wichtig ist es, diese Röhre gut unterscheiden zu
können! Ab 400 Volt sprühen die Blitze und Funken in
der alten Röhre daß es eine Pracht ist. Will man
mehr als 20 Watt Leistung aus der alten Röhre herausholen,
bekommen die Anodenbleche rote Backen, über 3 Watt Belastung
des Schirmgitters tropft der Gitterdraht ab...
Hier noch einmal ein Foto einer neuen "guten" China-EL 34 -
-
und eine Nahaufnahme der unteren Anschluß-Drähte.
Damit man mich nicht falsch versteht - ich schreibe von der
"guten" China-EL 34. Ein genauerer Blick auf das Schirmgitter, welches
man in dieser Nahaufnahme gut erkennt, verrät so einiges... -
krumm und schief gewickelt.
Im Vergleich zur alten China-EL34 ist sie allerdings sehr gut.
(Allerdings, kaufen wollte ich für mich keine.)
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geht es zur Seite 1, zur Hauptseite der EL 34.
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geht es zur Seite 2, die die EL 34 der Philips-Gruppe
umfasst.
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geht es zur Seite 3, die die weiteren Herstellerfirmen
der "NOS-EL 34" umfasst.
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geht es zur Seite 4, die die in der ehem. DDR von RFT
produzierten EL 34 umfasst.
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Wird fortgesetzt!
© Jochen Gittel, 04/2006