Die RV12 P 2000 - Story

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Zur RV 12 P 2000 wurde schon sehr viel geschrieben und berichtet. Gibt man in Internet-Suchmaschinen den Begriff 'RV12P2000' ein, so wird man schier erschlagen von Infos über dieser universell einsetzbaren (und auch eingesetzte) Röhre.
Aus diesem Grund will ich auch hier keinen allzu großen geschichtlichen Umriss zu dieser Röhre erstellen, das haben andere schon gemacht.

Die P2000 war eine rational und kalt geplante Entwicklungsmassnahme zur Erstellung einer für den rationalen Einsatz in staatlich kontrollierten Einrichtungen optimierten Technologie - man kann die Planer fast als visionär bezeichnen - das Gesamtkonzept deutscher militärischer Elektronik war in der zweiten Hälfte der 1930iger qua Aufbau und Effizienz (Materialverbrauch, Wart- und Nutzbarkeit) den anderen weit voraus. Die bis dahin verwendeten Röhrensysteme waren nicht in der Lage, in den benötigten Wellenbereichen der Militärfunkgeräte (bis zu 300 MHz) zu arbeiten.
Außerdem waren die bisherigen Röhren zu groß, was die Funkgeräte zu unhandlich machte, wenig geeignet um sie in Fahr- oder Flugzeuge einzubauen.

Bisher ging man (in der Literatur zur P2000) davon aus, dass die von Lorenz in 1936/37 entwickelten sockellosen Eichelröhren DS310/311 Vorgänger der P2000 waren. In einigen Büchern wurde behauptet, sie wären 1933/34 im Telefunken-Entwicklungslabor in Berlin-Schöneberg entstanden.
Diese, mit einem Preßstoffteller versehenen "Zwergröhren", waren jedoch Kopien, waren Nachbauten der amerikanischen Acorn-Röhren die bereits längere Zeit vorher von RCA in den USA entwickelt wurden. Sie wurden also nicht in 1936/37 entwickelt; und ganz sicher nicht von Telefunken.

Dieser Link führt auf die Seite mit den Acorn- und Eichelröhren aus den USA, Russland und aus Deutschland. Diese zeige ich - obwohl sie nichts gemein haben mit der P2000 - aus dem bereits oben erwähnten Grund: weil sie in bisherig veröffentlichten Sach- und fachbüchern fälschlich als Vorläufer der P2000 gelten.

Das folgende Bild zeigt ein Scan aus dem Buch Zur Geschichte der RV 12 P 2000, aus der GFGF-Schriftenreihe zur Funkgeschichte.


Man erkennt die 'Zwerg-Pentoden' genannten SF 1 und SF 1A, mit ihren kastenförmigen Anoden, sowie die 'Zwerg-Trioden' genannten SD 1 und SD 1A.
Die SF-Typen und die P2000 werden hier fälschlich nebeneinander gezeigt, suggerieren dadurch ihre Verwandschaft. Tatsächlich sind es jedoch allein die äussere Bauform und der Pressglasfuss mit dem gleichen Sockel, die eine "Verwandschaft" darstellen. - Warum auch sollte man zwei Typen von Sockeln für die gleiche Glasbodenausführung verwenden? Diese gemeinsame Verwendung war lediglich eine Fertigungsvereinfachung.

Die folgenden Fotos zeigen eine solche (höchst seltene) Pentode SF 1 von Telefunken :


Von der SF1 hat bis heute niemand eine Fassung für diese Kegelkontakte gesehen... - jedoch habte ich (voller Vorfreude) erfahren, daß ein Bekannter von mir im Besitz einer solchen ist; und so habe ich größte Hoffnung, irgendwann einmal an Fotos dieser Fassung zu gelangen.

Der Aufdruck auf dieser Röhre lautet SF1 VH-2V
(Das V in diesem Aufdruck steht für U, ist die alte Bezeichnung für die Spannung, das H steht für Heizung. Das bedeutet, im Zusammenhang mit dem nachfolgenden -2V: Heizspannung = 2 Volt.) - Es gibt auch SF1 mit Aufdruck VH-12,6V - eine solche konnte ich jedoch bisher nirgend finden, um sie hier zeigen zu können.





Die Bilder lassen deutlich die Kasten-Anode erkennen.



Eine Eigenart dieser Röhre ist der aus 2 Teilen bestehende Sockel (Ober-und Unterschale) sowie den kegelförmigen Messingkontakten. Erst der Nachfolger SF 1A zeigte die der späteren P2000-eigenen zylindrischen Kontaktstifte.





Die folgenden Fotos zeigen die, ebenfalls höchst seltene, SF 1A von TFK mit Opalglas-Kolben :



Deutlich hier erkennbar: die zylinderförmigen, P2000-typischen Kontakte







Der Aufdruck 'gu', im folgenden Bild erkennbar, bedeutet daß diese Röhre im Januar 1938 hergestellt wurde


Von der SF 1A wurden bis 1945 13962 Stück gebaut.

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei von TFK zur SF 1A platziert.

Die ebenfalls höchst seltene und wertvolle Triode SD 1 und ihr Nachfolger, die SD 1A, zeigen die folgenden Fotos. - Zuvor jedoch noch der Hinweis, dass diese Triode grundsätzlich nichts mit der Pentode P2000 gemein hat - bis auf die äussere Bauform



Zu beachten: die kegelförmigen Kontakte der SD1





Die SD 1A erkennt man in den folgenden Fotos. Am deutlichsten kann man sie von aussen an ihrem Sockel mit ihren zylindrischen Kontakten unterscheiden, von innen dagegen an der Form ihrer Anode:






Eine Überraschung war mich die folgende SD 1A: sie unterscheidet sich nicht nur mit ihrem von innen verspiegelten Glaskolben von der soeben gezeigten, sondern auch mit ihrem Sockel.
Während der Sockel der soeben gezeigten zweiteilig ist (aufgesetzter Deckelrand, die Drahtzuführungen zu den Aussenkontakten befinden sich unter diesem Deckelrand (wie man deutlich erkennen kann), so besteht bei der folgenden SD 1A der Sockel aus einem Teil, ist unten am Boden geschlitzt wie es bei der P2000 üblich war, darin wurden die Drahtzuführungen zu den Aussenkontakten eingebettet.

Wie in der obigen Einleitung bereits geschrieben, wurde die SD1(A) fälschlich als Vorläufer in der Entwicklung zur P2000 angegeben.
Schaut man sich aber die Sockelplatte dieser hier nun vorgestellten SD 1A an, so erkennt man den Herstellungszeitraum 47. Woche 1941! - Was man als Nachweis nehmen kann dass sie absolut nichts mit der Entwicklung zur P2000 zu tun hat.
Sowohl der Systemaufbau als auch der Verwendungszweck sind völlig unterschiedlich; die SD1A ist der Vorläufer der RL12T1!





















Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei von TFK zur SD 1A platziert.


Schließlich entstand im Jahr 1937 die mit einer Rundanode ausgestattete Pentode RV 12 P 2000, wobei der Buchstabe R für Heeres-Röhre und V für Verstärker steht. Die Zahl 12 steht hier für die Heizspannung, in diesem Fall also 12(,6) Volt. Die Zahl 2000 ist ein Bezug auf den (theoretischen) Verstärkungsfaktor dieser Röhre.
Die 12,6-Volt-Heizung wurde durch die Erfordernis, mit Kraftfahrzeugbatterien betrieben werden zu können, gewählt.

Die erste Verwendung der P2000 war in den FuG 10 Anlagen der Luftwaffe, die erstmals Herbst 1938 ausgeliefert wurden. Unter Sammlern gibt es die früheste Datierung von 1937, mir sind allerdings bisher keine aus 1937 bekannt. - Vielleicht hat jemand eine P2000 von 1937 ? Ich würde mich über Infos hierzu sehr freuen !!

Das folgende Bild zeigt links eine P2000, wie sie fertig ausgeliefert wurde - rechts eine noch nicht eingesockelte.


Die nachfolgenden Fotos zeigen eine weitere ungesockelte P2000 - bei ihr ist auch noch der Pumpstutzen in voller Länge erhalten. Hersteller dieser Röhre war Lorenz, erkennbar am glasrohrgeführten Anschlußdraht.



Erst nach dem Evakuieren der Röhre wurde der Pumpstutzen, kurz oberhalb des Kolbendoms, erhitzt und um den Gitteranschluß, der aus Kupfermanteldraht bestand, gepresst und dann an entsprechender Länge abgezogen. Danach sah der Pumpstutzen, mit herausragenden Anschlußdraht, wie auf dem vorherigen schwarz-weiß Foto aus.






Anhand der Art und Weise wie der nach oben verlängerte Steuergitter-Steg mit dem aus dem Glaskolben herausführenden Kupfermanteldraht verbunden ist, lässt darauf schliessen daß die soeben gezeigte Röhre aus dem Lorenz-Werk stammt. - Telefunken verwendete zwar auch diese Methode, Lorenz benutzte jedoch eine zusätzliche seitliche Getterung, wodurch die Lorenz-Typen auch eine seitliche Verspiegelung aufwiesen.
Die folgende Type, von denen ich zwei in meiner Sammlung habe, stammt aus dem Telefunken-Werk. Das erste Bild zeigt deutlich die Verbindung des Kupfermanteldrahts mit dem Steuergittersteg und man erkennt deutlich - auf den weiter folgenden Fotos eindeutig - die fehlende seitliche Verspiegelung :






Die nächsten Fotos zeigen die weiteren Arbeitsschritte zur endgültigen Fertigstellung einer P2000.
Die Röhre ist hier bereits "abgenabelt", d.h. der obere Pumpstutzen ist auf die richtige Länge gekürzt, der Steuergitteranschluß liegt frei. Die Röhre wurde bereits in ihren Sockel gelegt, wurde jedoch noch nicht fest eingekittet.






Im folgenden Arbeitsschritt zur Fertigstellung erkennt man die Vorbereitung des Gitteranschlußdrahtes - er ist vorverzinnt. Die Röhre ist auch bereits im Sockel fest eingekittet, die Anschlußdrähte sind auf ihre endgültige Länge gekürzt, müssen nur noch mit den (bereits vorverzinnten) seitlichen Messingstiften verlötet werden.


Als Sonderbauform entstand 1940 die LV 6, eine abgeänderte Version der P2000. Sie war daten- und baugleich mit der P2000, der Unterschied bestand in der Schnellheizkathode und einer 6,3 V / 0,22 A - Heizung.
Es wird behauptet, dass diese Röhre als "Verlust-Röhre" hergestellt wurde und in Waffensystemen eingebaut wurde die sich selbst vernichtete, wie beispielsweise Raketen. Diese Behauptungen sind jedoch nachweislich falsch: die LV6 wurde (lt. Trenkle und anderen Autoren) keinesfalls in Raketen verwendet. Sie wurde z.B. im Kleinpanzer "Goliath" eingebaut.

Anmerkung: In der Rakete V2 wurden u.a. auch die zivilen Stahlröhren der E-Serie verwendet. Dies kann, im Original, auch im Deutschen Museum in München besichtigt werden.
Das folgende Foto zeigt einen solchen Empfänger aus dem Kopf der V2:



Die folgenden Fotos zeigen eine solche (von Telefunken hergestellte) LV 6 :










Auch nach dem Krieg bleib die P2000 eine begehrte Röhre und wurde fleißig weiter produziert - in der DDR sogar noch bis 1961 !
Nach der Kapitulation 1945 war die Not groß. Einerseits waren dem Bombenhagel auf die deutschen Städte auch viele Rundfunkempfänger zum Opfer gefallen, andererseits wurden von den Siegermächten die "überlebenden" Radios häufig requiriert. Dem stand nun ein riesiges Informationsbedürfnis, und dementsprechend ein riesiger Bedarf an Radios entgegen. Wollte man doch endlich wieder mal Unterhaltungsmusik hören und keine Durchhalteparolen. Nachrichten waren in diesen Zeiten überlebenswichtig.
Man griff also zur Selbsthilfe, um aus dem Verfügbaren "was" zu machen. Verfügbar war die P2000 schon; die Hinterlassenschaften der Wehrmacht boten da einiges. Und weil sie vielseitig verwendbar war, setzte schnell eine rege Nachfrage nach dieser Röhre ein.
Wer über die P2000 verfügte, wollte sich davon nicht gegen wertlose Reichsmark auf dem Verkaufswege trennen.
Nein, auf dem Schwarzmarkt gab es Nahrhaftes, Kleidsames und Rauchbares auf dem Tauschweg dafür.
Und es dauerte nicht lange, bald gab es auch, passend dazu, eine Vielzahl von Schaltungen, gedruckt auf minderwertigem Papier. Radioschaltungen - und Röhrenersatzschaltungen...

Die P2000 fand reichlich Verwendung in der Nachkriegs-Rundfunkindustrie. - Aber auch Polizei, Post und die Deutsche Eisenbahn waren Abnehmer dieser Röhren. Ohne diese universell einsetzbare Röhre hätte sich (vermutlich) die deutsche Nachkriegs-Rundfunkwirtschaft nicht so schnell wieder entwickeln können - denn die Produktionsstätten, vorneweg die Röhrenproduktionsstätten - waren ja weitgehend demontiert und zerstört.
Ein Beispiel für diese Nachkriegsverwendung war beispielsweise der Grundig Heinzelmann oder, s. auch auf meiner Seite Oldies & Goldies, der Tefi - Zwerg.

Es gab sowohl in Deutschland als auch im Ausland sehr viele Firmen, die die P2000 hergestellt hatten. Diese waren die
  • Telefunken-Werke in Berlin, Sickingerstr. 71 (S71), in Liegnitz, in Erfurt, sowie in Lodsch (Litzmannstadt) Werk 1 und Werk 2;
  • die Philips-Werke in Holland, dort in Tilburg, Venlo und Eindhoven;
  • die Valvo-Werke in Hamburg, Wien und Prag (lt. Valvo-Unterlagen war es seit Nov.43 ein Verlagerungsbetrieb), das Tatra-Werk in Prag und das Werk in Weßwasser bei Prag;
  • die Opta-Werke in Berlin und in Grünberg (Polen);
  • das Lorenz-Werke in Oberhohenelben (Sudetenland) - auch dieses war ein Verlagerungsbetrieb; nach Kriegsende mit allen Unterlagen entschädigungslos von der damaligen Tschechoslovakei übernommen;
  • das TeKaDe-Werk in Nürnberg; dort gab es jedoch nur einen Vorserienbau, der Fertigungsauftrag wurde TeKaDe wieder entzogen (Gründe dafür sind nicht bekannt).
  • Aber es gab auch in Polen eine Produktionstätte der Firma TELAM, die P2000 wurde dort als 12 Z 1L hergestellt.
    In Russland wurde ein Nachbau der P2000, mit völlig anderem Aussehen, aber gleichen Betriebsdaten, hergestellt - von etwa 1957 bis 1986. Diese wurden als 4SH1L, 6 SH1L, 10SH1L und 12SH1L angeboten, wobei die 4, 6 10 und 12 als Heizspannung galten.
    Sogar in Japan gab es eine P2000, es war eine exakte Kopie der deutschen P2000, sie wurde dort als RE 3 bis 1987 produziert.

    Tip für diejenigen, die P2000 in ihrem Besitz haben, aber aufgrund fehlendem oder verwischtem Aufdruck den Hersteller nicht zuordnen können:
    Die P2000 hat ein den Herstellern zuordnendes Merkmal. Dieses ist die Art und Weise, wie der nach oben verlängerte Steuergitter-Steg mit dem aus dem Glaskolben herausführenden Kupfermanteldraht verbunden ist.
    Aus der Art dieser Verbindungsstelle ist auch noch im Nachhinein der Hersteller zu identifizieren.
    Die folgende Skizze (auch wieder aus dem Buch von Gerhard B. Salzmann über die RV12P2000 kopiert) zeigt die verschiedenen Verbindungsarten und weist sie den einzelnen Herstellern zu:


    Bei sämtlichen TFK-Ausführungen ist der Steuersteganschluß meist viermal mit dem oberen Anschlußdraht umwickelt und punktgeschweißt.
    Bei Opta ist, auch hier bei sämtlichen Ausführungen, der Steuergittersteg mit dem rechtwinklig abgebogenen Kupfermanteldraht mit einer Punktschweißstelle verbunden.
    Valvo hatte drei verschiedene Ausführungen. Bei Typ I war der Steuergittersteg mit dem s-förmig gebogenen Anschlußdraht punktgeschweißt verbunden.
    Bei Typ II war der Steuergittersteg mit einem schlaufenförmig gebogenen Anschlußdraht punktgeschweißt verbunden.
    Bei Valvo Typ III schließlich war der Steuergittersteg wieder mit einem s-förmig gebogenen Anschlußdraht punktgeschweißt verbunden - hier jedoch war die Zuleitung von der Gitterkappe in einem Glasrohr geführt. (Beispiel : Die Valvo-P2000, in Wien 1943 hergestellt, mit dem Aufdruck 25/43 W3, weiter unten auf dieser Seite und weiter oben, die noch ungesockelte P2000.)
    - Nach meinen Informationen gibt es jedoch noch einen weiteren, in der bisherigen Literatur nicht aufgeführten, Typ mit einer kreisförmigen Schleife als Steuergitteranschluss, diese wurde ebenfalls von Valvo verwendet:


    Aber auch die Rundfunk-Bastler verwendeten diese Röhre als Ersatz für andere, nicht oder kaum mehr beschaffbare Röhren, es gab hierbei geradezu abenteuerliche Konstruktionen, teilweise wurden bis zu drei P2000 zusammengeschaltet in einem Aufbau, nur um eine Röhre zu ersetzen. Hier wurde vor allem im DKE die VCL 11 mal mit zwei, mal mit drei P2000 ersetzt. Auch die VY 2 wurde von einer P2000 ersetzt - hierbei wurde nur Kathode und Anode verwendet, die Röhre somit als Gleichrichter eingesetzt.
    Aber auch die UBL21 und die UCH 21 wurden ersetzt, hier wurden jeweils zwei P2000 verwendet. - Und noch viele weitere, die Möglichkeit, mit der P2000 eine andere Röhre ersetzen zu können schienen fast unendlich.

    In den folgenden Fotos erkennt man des öfteren Anodenbleche, die wie verbrannt aussehen, so als wenn die Röhre völlig überhitzt wurde. Dieses ist jedoch nicht der Fall - die Anodenbleche wurden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt, man war da sehr frei und locker in der Auswahl der Werkstoffe.
    Ursprünglich bestand die Anode aus oberflächenvernickeltem einfachem Eisenblech. Im Laufe der Weiterentwicklung wurden diese Bleche von den verschiedenen Herstellern verschiedenen Oberflächenbehandlungen unterzogen, die P2000 wurde u.a. auch mit aluminierten Eisenblechanoden hergestellt. Auch die Bauform der Anode änderte sich vielfach. Besonders Valvo experimentierte viel mit der Anodenform, Valvo entwickelte z.b. eine P2000 mit verkleinerter, vernickelter Anode mit umlaufendem Wulst.
    Eine solche Wulstanoden-Ausführung zeigen die folgenden Fotos:












    Dieses Fertigungsmerkmal findet man bisher jedoch nur bei P2000 der Hersteller aus Prag und dem Nebenbetrieb der Fa. Tatra, Prag.

    Das in der Anode der meisten P2000 eingestanzte Loch diente nicht, wie von manchen behauptet wird, der besseren Wärmeabfuhr sondern wurde zur optischen (Sicht-) Prüfung der Anordnung der einzelnen Gitter angebracht. Mit einer starken Lupe konnte in das System hineingesehen werden und somit der Ausschuß der ausgelieferten Röhren drastisch verringert werden.
    Hinweis: Valvo-P2000 enthielten keine Anoden-Löcher !

    Die in der Bodenplatte versehene Farbcodierung diente der Erkennung der Röhren. Man muß bedenken daß sie kopfüber in einer Patronenfassung, die die gesamte Röhre umschloss, eingesetzt war. Der Techniker oder der Funker "im Feld" mußte in der Lage sein, mit einem Blick zu erkennen welche Röhre in der jeweiligen Fassungen saß.

    Ein Datenblatt welches den Farbcode-Schlüssel, die Farbcodierung der Wehrmachtsröhren zeigt, mit einer Menge zusätzlichen interessanten Informationen, stelle ich hier als PDF-File für die daran Interessierten zur Verfügung.
    Hierzu ist jedoch folgendes zu beachten: Fast alle frühen Heeresröhren mit P2000-ähnlichem Preßsockel waren ohne diesem Kenndreieck. Ein fehlendes Dreieck bedeutet somit nicht als, wie in der Literatur stets angegeben, "Baumuster", es waren lediglich Röhren aus früher Fertigung.
    Frühe Exemplare ohne keil sind z.B. (in der Sammlung eines Freundes enthalten, Fotos folgen, wie ich hoffe): 15/38, BAL 716 (Berlin), eine 17/39, 200425 (Neuhaus), sowie eine 42/38, BAL 716 (Berlin).

    In dieser gerade vorgestellten Tabelle sind einige wichtige Kürzel (Aufdruck auf dem Glaskörper der P2000) nicht aufgeführt. Deshalb beschreibe ich sie hier noch einmal in Kürze:
    BA - Betriebs Abnahme
    BAL - Bauaufsicht des Reichsluftfahrtministerium, kurz gesagt BauaufsichtLuft"
    Wa.A - Warenabnahme Amt, = Warenabnahme-Amt
    R.L.M. - Reichs Luftfahrt Ministerium

    (Auszug aus der Luft Dienstvorschrift L.Dv. 61/1 von 1940)

    Eine interessante Kopie aus der Luftwaffen-Dienstvorschrift 61/1 von 1940 zeigt dieser Link auf ein pdf-File. - U.a. schlüsselt es die verwendeten Hoheits-Kürzel auf.

    Hinweis: : In der Literatur wurde Aufdruck KLF ebenfalls als Hoheitszeichen genannt. Diese Bezeichnung hat jedoch nichts mit einem Hoheitszeichen zu tun; es ist das codierte Herstellerzeichen für Philips AG in Prag, Werk Prag-Hloubetin. Die beiden folgenden Scans zeigen eine Liste, die die (damals gebräuchlichen) Kürzel zeigen; das genannte KLF ist darin markiert:




    von 1944 des Heereswaffenamtes Wa Z 2 (339 Seiten ..)


    Ab hier nun, endgültig, zur P2000.

    Kurzdaten zur Pentode P2000: Heizungsdaten: 12,6 V / 75 mA; indirekte Heizung
    Anodenspannung: 210 V
    Schirmgitterspannung: 75 V
    Anodenstrom: 2 mA Steuergitterspannung: -2,35 V
    Nutzleistung: 0,58 W
    Frequenzbereich: NF bis UKW
    Keine Regeleigenschaften
    Nachfolger der P2000 sind die EF 95 = 6 AK 5 im Westen und die Patronenröhre 12 SH 1 L im Osten - diese wurde nicht nur von Svetlana gebaut, sondern auch von Polam.



    Ich werde die Röhren - unabhängig vom Hersteller - nach Herstellungsjahr sortiert vorstellen.

    Die bisher früheste mir (in diesem Fall leider nur als Foto vorliegende; sie ist in Siegfrieds Sammlung enthalten) bekannte P2000 stammt aus der 5.Woche, also Februar 1938. Es ist eine Milchglasausführung, Hersteller TFK Berlin. Man erkennt sehr schön auf den Fotos die kurze, fast schon "eckige" Schulter - aber auch den fehlenden Farbbalken:








    Die nächste P2000 stammt aus der 41. Woche (Oktober) 1938, Hersteller Neuhaus (Aufdruck 2 xxxxx):



    Noch recht deutlich zu erkennen ist im ersten Foto ist der Schriftzug RV 12 (direkt über dem Stempel BAL), der Rest ist leider nicht mehr vorhanden.















    Die beiden folgenden Fotos zeigen, nebeneinander, die verkleinerte Ansicht der Bodenplatte dieser P2000 neben der (ebenfalls verkleinerten) Bodenplatte der weiter unten vorgestellten P2000 von 44 / 39, bei der die Bodenplatte der Norm entsprechend geprägt wurde : das Herstellerlogo der Bodenplatte ist (normgerecht) neben der Führungsnase, der dreieckige Keil ist zwischen den 4 Pins angebracht. Bei der hier gezeigten, im Bild links, ist alles (noch) anders :

      

    Die beiden folgenden Fotos zeigen, zum Vergleich, diese Röhre neben einer weiteren P2000.



    Hier sollte auch auf die Schulterform geachtet werden. Bei der (mutmaßlichen) Ur-P2000 erkennt man eine nur schwach ausgeprägte Rundung, ganz offensichtlich von der SF1A übernommen. Viele nach dieser gebauten P2000 zeigen eine stärkere Wölbung der Schulter.


    (Diese Röhre befindet sich in Tobis Sammlung)

    Die nächste P2000, auch von Telefunken; es ist die früheste P2000 in meiner bescheidenen Sammlung, auch wieder eine Bauart mit Opalglaskolben. Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller Telefunken
    Baujahr 1939
    Verwendung: Luftwaffe (BAL)
    Opalglas, frühe Variante, selten






    Die nächste P2000 stammt ebenfalls von Telefunken, aus 1940.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller Telefunken
    Baujahr 1940
    Indienststellung 1941
    Verwendung: Luftwaffe (BAL)
    Opalglas, frühe Variante, selten










    Die nachfolgenden Bilder zeigen zwei verschiedene P2000 von Valvo, eine aus 1940, die zweite aus 1942.
    Ich stelle sie, obwohl aus unterschiedlichen Herstellungsjahren stammend, zusammen vor weil sie eine Gemeinsamkeit haben, die ich noch bei keiner anderen Type vorher fand: sie bestehen aus einem Glaskolben der aussen glatt und innen aufgeraut ist - umgekehrt ist es der Regelfall:





    Auch die folgende P2000 stammt von Neuhaus, aus 1941.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller Neuhaus (2xxxx)
    Baujahr 1941
    Indienststellung 1941
    Verwendung: Marine
    Opalglas, frühe Variante, selten







    Die folgende P2000 stammt von Telefunken, Berlin.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller TFK
    Baujahr 1941
    Verwendung: Marine
    Opalglas, frühe Variante, selten
    (Zinkring abgefallen)
    Weißer Keil im Boden = RV12P2000











    Die nächste P2000, ebenfalls von Telefunken, stammt auch wieder aus 1941.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller Telefunken
    Baujahr 1941
    Indienststellung 1941
    Verwendung: Marine
    Opalglas, frühe Variante, selten







    Die nächste P2000 stammt von Opta
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller Telefunken
    Baujahr 1941
    Verwendung: Luftwaffe
    Opalglas, selten










    Die folgende P2000 stammt wieder von Telefunken.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken
    Baujahr 1942
    Verwendung: Wehrmacht (Mutmaßlich, aufgrund des Aufdrucks "Wehrmachteigentum)













    Auch die folgende P2000 stammt von Telefunken.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken
    Baujahr 1942
    Verwendung: Luftwaffe













    Auch die folgende P2000 stammt von Telefunken.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken
    Baujahr: 1942
    Verwendung: Luftwaffe











    Von Opta stammt diese, mit goldenem Ring versehene, P2000 :
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Opta
    Baujahr 1943
    Verwendung: Luftwaffe
















    Der golfarbige Ring bei dieser Röhre war das Merkmal des Fertigungsprozesses, den Opta zu diesem Zeitpunkt benutzte.
    Anmerkung: In der Literatur wurde angegeben, dieser goldfarbene Ring bedeute "höchste Qualitätsstufe - das ist falsch!
    Es gab keine unterschiedlichen Qualitätsstufen, es gab nur: Verwendungsfähig (wenn innerhalb der Toleranzen) oder: Ausschuss.
    Auch wurde vermutet, der bei einigen P2000 vorzufindende Buchstabe M stünde für Minderröhren ist falsch! M steht für Marine, M auf dem Sockelboden einiger P700 steht für "Fertigung Minden" (Porta).

    Die folgende P2000 stammt von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo
    Baujahr: 1943 in Wien (W3)
    Verwendung: Wehrmacht







    Die folgende P2000 stammt ebenfalls von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo
    Baujahr: 1943 in Wien (s. Bodenaufdruck : W8)
    Verwendung: Wehrmacht








    Von TFK stammt diese Röhre, die "eine kleine Sensation" darstellt : Gebaut wurde sie in der 48. Woche 1943 - also zu einer Zeit als die Großserienfertigung bereits seit Jahren lief, und das bei den verschiedensten Röhrenherstellern.
    Die im folgenden gezeigte weist so viele Unterschiede in ihrem Systemaufbau auf, daß man hier nur von einer neuen Versuchsreihe sprechen kann - wobei ebenfalls der Bodenaufdruck 0,21 darauf schließen lässt.




    Deutlich erkennbar ist die Ausbuchtung ober- und unterhalb der Anodenblech-Hälften. Anstelle des hier üblichen Anodenlochs ist hier nur ein schmaler Steg übriggebleiben.
    (Leider ist mir ein übles Missgeschick unterlaufen, als ich, um deutlichere Fotos anfertigen zu können, den Glaskolben vom Schmutz reinigte : ich bin mit meinen Fingern weggerutscht, geradewegs über den TFK-Stempel, der dabei beschädigt wurde. - Ein geradezu unverzeihlicher Fehler !)


    Weiterhin ist deutlich eine Keramikscheibe erkennbar, die, anstelle einer Glimmerscheibe, das System ober- und unterhalb abschließt. Die Vergrösserungen zeigen diese Keramikplatten aus der Nähe :


















    Die Frage bleibt, welche Gründe, welche Überlegungen eine solche Bauform, ein solches Versuchsmodell, hervorbrachte, zumal diese doch erhebliche Verkleinerung des Anodenblechs auch eine nicht unerhebliche Verringerung der Leistung mit sich brachte und auch die zusätzliche Masse der Keramikplatten, die einer schnellen Beschleunigung eher hinderlich waren.
    Zu beachten ist auch die an ihren Befestigungspunkten wesentlich enger angepunktete Feder, die durch diese enge Trapezform eine deutlich höhere Feder-Vorspannung bekommt und das Röhrensystem hierdurch besser im Glaskolben fixiert hält.

    Die nächste P2000 stammt von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo
    Baujahr: 1944 in Wien (s. Bodenaufdruck : W6)
    Verwendung: Wehrmacht











    Die nächste P2000 stammt von Valvo, Hamburg.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo, Hamburg (s. Boden - 19/44 H)
    Baujahr: 1944(s. Boden - 19/44 H)
    Verwendung: Wehrmacht



    Eine Kontrolle der Art und Weise wie der nach oben verlängerte Steuergitter-Steg mit dem aus dem Glaskolben herausführenden Kupfermanteldraht verbunden ist, ergab daß diese Röhre eine Valvo mit der zusätzlichen, oben eingezeichneten Type, vergleichbar ist.







    Die folgende P2000 stammt auch wieder von Valvo - jedoch aus Wien.
    - Vom Valvo-Logo ist nur noch der untere Zackenkreis erkennbar.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo, Wien (s. Boden - 20/44 6 W)
    Baujahr: 1944
    Verwendung: Wehrmacht










    Hinweis: Diese P2000 zeigt eine hellbraune Farbmarkierung auf der Bodenplatte.


    Die folgende P2000 stammt ebenfalls von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo, Wien (s. Boden - 25/44 W), Typ 3
    Baujahr: 1944
    Verwendung: Wehrmacht













    Ebenfalls von Telefunken stammt die folgende P2000
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken
    Baujahr: 1944
    Verwendung: Wehrmacht









    Die nächste P2000 stammt wieder von Telefunken.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Neuhaus (Aufdruck 2)
    Baujahr: 1944
    Verwendung: Wehrmacht








    Ein interessanter Aspekt ist bei dieser Röhre der rote Punkt. Z.Zt. wird noch nach "belastbaren" Unterlagen gesucht, die diese Farbselektierung für Anwendungen in bestimmten Geräten belegen.

    Die nächste P2000 stammt von Opta.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Opta (sehr seltener Hersteller!)
    Baujahr: 1944
    Verwendung: vermutl. Wehrmacht











    Die nächste P2000 stammt von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Philips CF 2000
    Baujahr: 1944 in Wien (s. Bodenaufdruck - W
    Ursprünglicher Verwendungszweck : Wehrmacht

    (Nach Kriegende waren noch große Bestände der P2000 vorhanden. Im Zuge einer "Zivilisierung" benannte man sie auf CF2000 um, beseitigte bei vielen der bereits gestempelten die militärische Codierung und überstempelte mit CF 2000.
    Neben Fertigungen vorrangig bei der Wirag, Fertigung Wien und Krems, betraf dies auch Produktionen von Philips.)
    Hinweis: In der Literatur wurde hier auch Philips Spanien genannt. Nach Aussagen des Spanien-Experten Reinhard Müller hat es keine Fertigung in Spanien gegeben.
    Spanien hat in Deutschland während des Krieges P2000 und P700 gekauft. Reste davon, wie bei uns die STEG, wurden nach dem Krieg aufgekauft und an die Röhrenfirma "Castillia" verhökert. Diese Firma hat die Röhren mit "Castillia" überstempelt und verkauft - Nach dem Krieg!







    Auch die folgende P2000 stammt von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Philips CF 2000
    Baujahr: 1944 in Wien (s. Bodenaufdruck - W)
    Ehemalige Verwendung: Wehrmacht





    Die nächste P2000 stammt wieder von Telefunken.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Neuhaus (Aufdruck 2)
    Baujahr: 1944
    Verwendung: Wehrmacht










    Zusätzlich, auf den Fotos kaum erkennbar, trägt die Röhre unterhalb des Hoheitszeichens den Aufdruck WaB 46


    Die nächste P2000 stammt von Valvo, Prag.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo, Prag (s. Boden - Pg)
    Baujahr: 1944
    Verwendung: Wehrmacht











    Die folgendende P2000 stammt wieder von Telefunken.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken
    Baujahr: 1944
    Gemäss der Codierungsliste für die Verwendung von WM-Kleinrören ist die .06 der Fertigungsstätte Litzmanstadt zuzuordnen.





    Eine weitere dieser "Litzmannstadt"Röhren - Herstellung 07/44 - zeigen die folgenden Fotos:













    Die folgende P2000 stammt von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Philips CF 2000
    Baujahr: 1944 in Wien (s. Bodenaufdruck - W)
    Verwendung: Zivil, da Aufdruck CF2000.
    Die P2000 mit dem umgestempelten Aufdruck CF2000 wurden zivil genutzt, d.h. in zivil genutzten ehemaligen WM-Geräten für Post, Polizei u.s.w., auch in anderen europäischen Ländern.



    Bei näherer Betrachtung fällt ein schwacher Stempel auf, man erkennt den Schriftzug "Wehrmacht"





    Bei noch genauerem Hinsehen erkennt man, daß sich diese schwache Stempelung fortsetzt - bis unter dem mit tiefschwarzer Farbe erstellten Schriftzug CF2000



    Die Bezeichnung RV12P2000 wird, im richtigen Winkel gegen das Licht gehalten, sichtbar.



    Die CF 2000 wurden nach dem Krieg neu bedruckt mit der zivilen Bezeichnung Miniwatt CF 2000. - Weiteres hierzu siehe weiter oben, unter Philips CF 2000 aus dem Jahr 1944.

    Eine Kontrolle der Art und Weise wie der nach oben verlängerte Steuergitter-Steg mit dem aus dem Glaskolben herausführenden Kupfermanteldraht verbunden ist, ergab eindeutig daß diese Röhre eine Valvo Typ 3 ist, wie es das folgende Foto beweist.





    Die nächste P2000 stammt wieder von Valvo, Wien.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Philips CF 2000
    Baujahr: 1945 in Wien (s. Bodenaufdruck - W)
    Verwendung: Zivil, da CF2000





    Die folgende P2000 stammt von Valvo, Prag.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Valvo, Prag (s. Boden - 1/45 Pg)
    Baujahr: 1945
    Verwendung: Wehrmacht











    Die nächste P2000 ist eine Rarität! Sie stammt von Lorenz, die nur sehr kurze Zeit die P2000 in Oberhohenelben (Sudetenland) hergestellt hatten.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Lorenz
    Baujahr: 1945
    Verwendung: ?
    Da im Juli 1945 hergestellt, kann man ihr die "Verwendung Wehrmacht" kaum mehr zuordnen. Da das Fertigungsdatum bei dieser Röhre zweieinhalb Monate nach der Kapitulation liegt, ist diese Röhre entweder ein sehr seltenes Belegstück - oder es zeigt einen falsch eingestellten Stempel..











    Die nächste P2000 ist, aufgrund der Bestempelung, ebenfalls eine Rarität. Sie stammt von TFK und wurde von Wega gestempelt.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: TFK, Ulm
    Baujahr: Okt. 1946 (s. Bodenaufdruck: bd
    Verwendung: Zivil, Rundfunkgerät






    Hinweis: Hier findet man erstmalig den Fertigungsort Ulm. In Ulm wurden von 1946 bis 1955 insgesamt 1.065.832 Stück P2000 hergestellt; allesamt für zivile Zwecke.

    Eine weitere P2000 von Telefunken Ulm, mit TFK-Aufdruck UND der Bestempelung bd = Oktober 1946, zeigen diese Fotos:







    Hinweis: Diese Röhre trägt an der Bodenplatte keinen roten sondern einen braunen Farbpunkt.


    Die folgenden drei Seiten, erstellt von Siegfried Neumann, zeigen den Weg zur TFK-Fertigung in Ulm, und zeigt auch Stückzahlen der gefertigten Röhren:



    Die folgende P2000 stammt von auch wieder von Telefunken, Ulm.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken, Ulm
    Baujahr: 1947 (s. Bodenaufdruck - ql)
    Verwendung: Zivil







    Die folgende P2000 stammt auch wieder von Telefunken, Ulm.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken, Ulm
    Baujahr: 1947 (s. Boden - ah)
    Verwendung: Zivil











    Eine weitere Merwürdigkeit zeigt diese P2000, von Telefunken Ulm .. :














    Sie stammt vom November 1947 (it), hat die Prägung FuZA = FunkZentralAmt


    Die nachfolgende P2000 ist etwas ganz besonderes, der Sammler würde sie wie die Kronjuwelen hüten und schätzen...
    Es ist eine - an und für sich völlig normale - P2000 aus dem Telefunkenwerk Ulm, hergestellt gegen Ende 1947.
    Und dennoch.. - man sollte sich das zweite Foto, welches den Sockel zeigt, ganz genau anschauen :




    Man erkennt die Gravur RVF - welches für Radiovertrieb Fürth steht. Und das ist, bzw. war, die Firma Max Grundig.
    Diese Röhre stammt aus dem Grundig-Heinzelmann-Baukasten 1, dem "Heinzelmann A".


    Die nächste P2000 stammt ebenfalls von Telefunken, Ulm.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken, Ulm
    Baujahr: 1949 (s. Boden - af)
    Verwendung: Zivil











    Auch die folgende P2000 stammt von Telefunken.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken
    Baujahr: Februar 1949
    Verwendung: Post (s. roten Aufdruck)









    Die folgende P2000 wurde zwar von Telefunken-Maschinen hergestellt (das verraten die Details in der Röhre), es ist jedoch eine in der DDR hergestellte P2000.
    (Ich erinnere daran: das Berliner Telefunken-Röhrenwerk in Schöneberg wurde von den (russischen) Siegermächten 'vereinnamt'.)
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: RFT, vermutlich RWN
    Baujahr: 1949
    Abschirm-Ring nicht aus Zink, sondern Graphit - ein weiteres, sicheres Kennzeichen für DDR-P2000.








    Hinweis: Diese Röhre trägt den Aufdruck 2. Wahl! Da die Röhren in der DDR in erster Linie für das DDR-Militär hergestellt wurden, fanden solche, die die Prüfkriterien nicht erfüllten, den Weg in den zivilen Bereich. - Solche P2000 wurden vorher, in Wehrmachtzeiten, sofort entsorgt, da es noch keinerlei zivile Verwendung der P2000 gab.

    Die nächste P2000 stammt wieder von Telefunken, Ulm.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken, Ulm
    Baujahr: 1953 (s. Boden - U. fm. 00)
    Verwendung: Zivil






    Hinweis: Was der Aufdruck 00 bedeutet ist bis dato unbekannt. Es hat jedoch nichts mit einer "Null-Serie" zu tun (wie von mir anfänglich vermutet wurde).

    Die folgende P2000 stammt auch von Telefunken, Ulm.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken, Ulm
    Baujahr: (Dez.) 54 (s. Boden - U xw)
    Verwendung: Zivil






    Hinweis: Diese Röhre ist eine echte (!) Rarität - es wurden von dieser Type nur 93 Stück gebaut.

    Die nächste P2000, auch wieder von Telefunken, Ulm, wirft ebenfalls Fragen auf.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: Telefunken, Ulm
    Baujahr: 1959 - ??? (s. Boden - U uc)
    Verwendung: Zivil








    Hinweis: 1959 wurden keine P2000 mehr gebaut! - Die letzten wurden 1954 in Ulm gebaut. Es ist also als gesichert anzunehmen, dass diese Röhre falsch gestempelt wurde. (Was dann in jedem Fall auch wieder einen "Leckerbissen" für den Sammler darstellt...)


    Eine weitere TFK-P2000, Herstellungszeitraum, auch hier wieder der falsche Aufdruck November 1959, zeigt das folgende Foto.
    Sie wurde von TFK in Ulm hergestellt und von der Post eingesetzt, wie die Stempelung des Zinkringes auf dem Glaskolben und der Stempel auf dem Sockelboden zeigen :



    Die nächste P2000 stammt ebenfalls wieder aus der DDR, vom Hersteller RWN Neuhaus.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: DDR - RFT (RWN)
    Baujahr: 1960





    Der Stempelaufdruck 1 im "Warn"-Dreieck bedeutete in der DDR 1.Wahl







    Die nächste P2000 stammt ebenfalls wieder aus der DDR, vom Hersteller RWN Neuhaus.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller: DDR - RFT (RWN)
    Baujahr: 1961
    Verwendung: Militär (NVA)









    Eine wirkliche Rarität ist dieser NVA-Aufdruck; bisher ist mir, wie auch im Kreise meiner Sammlerkollegen, keine weitere P2000 mit dieser Bestempelung bekannt worden.









    Typisch an den von der NVA verwendeten Röhren ist die Ziffer 1, die für 1. Wahl steht. Nur diese fanden Gnade vor den NVA-Prüfern.

    Zwei weitere mit dem NVA-Stempel versehene P2000 von RWN Neuhaus zeigt das folgende Foto, es stammt aus einer eBay-Auktion; auch hier wurde dieser NVA-Aufdruck vorgefunden :


    Eine weitere Röhre in meiner Sammlung, eine EAA 91, zeigt ebenfalls diesen Stempel :




    Die folgenden Fotos zeigen eine P2000 aus französischer Produktion - eine PV1 von SFR.
    Sie trägt zusätzlich den Aufdruck AIR 12v6; vermutlich wurde sie für die Luftwaffe reserviert.

















    Die anschließenden Fotos zeigen eine P2000 aus Italien



    Diese italienische P2000 trägt die typische italiensiche Steuerbanderole; Die Lampensteuer, die damals erhoben wurde galt pro Watt














    Diese Röhre hat ein von innen aufgerauhtes Glas, ähnlich Opalglas. Diese so hergestellten Röhren gab es ausschließlich nur von Valvo. Herstellungszeitraum um 1940. - Nachweis: s. oben, Valvo-P2000 Opalglas-P2000, 1940.
    Für daran Interessierte habe ich einen Link auf eine weitere Seite, hier zeige ich weitere Fotos zu dieser Röhre.

    Siegfried stellte mir Fotos seiner beiden Exemplare angeblich italienischer P2000 zur Verfügung. Es sind hochinteressante und, vor allem, sehr aussagekräftige Fotos. - Hier entlang, bitte....


    Es gab im Laufe der "P2000-Jahre" zumindest zwei Patronen-Fassungen. - Zunächst die ältere Version, mit von Siegfried angefertigten Fotos:





    Die folgenden Fotos zeigen die neuere Fassung:









    Die folgenden Fotos zeigen verschiedene Ausführungen von P2000 - Verpackungen.
    Die zuerst gezeigte stammt von Valvo :



    Die folgende Box stammt von TFK :





    Auch die nächste stammt von TFK :



    Im folgenden Bild erkennt man RFT-P2000-Verpackungen:




    Die nächsten Röhren zeigen die in Russland entstandenen P2000-ähnlichen Nachbauten. Russland baute keinen P2000-Clone nach sondern ging seinen eigenen Weg, mit Pressglassockel im Loctal-Format.
    Diese waren die 12SH1L mit 12,6-Volt-Heizung sowie die 10SH1L, 6SH1L und 4SH1L.

    Das folgende Foto zeigt eine 4SH1L:


    Diese Röhren wurden HF-dicht in eine Aluminiumhülse eingebaut, die den Blick auf die eigentliche Röhre verwehrte.


    Das nächste Foto zeigt eine 12SH1L, der man "das Fell über die Ohren gezogen" hat - das heißt, den Blechmantel ausgezogen. Und so sieht sie im Inneren aus :


    Jetzt wirds aber erst (nicht nur für den Historiker sondern auch für den Bastler) so richtig interessant...:
    Das folgende Bild ist ein Blick in das geheiligte Innere einer RD12Pb, von der Herr Salzmann sagt, sie sei die wesentlich verbesserte Nachfolgerin der P2000 gewesen. Das ist die so allgemein herrschende Meinung.
    Und wenn ich jetzt die Systeme vergleiche, dann fällt mir auf, dass viel mehr Ähnlichkeit zwischen der Russen - P2000 und der RD12Pb besteht als zwischen der Russen - P2000 und der echten P2000.


    - Zum Vergleich eine Ausschnittsvergrösserung mit Aufhellung des 12SH1P-Systems:


    Da haben die Russen also wohl keinen P2000-Typ nachgebaut, sondern die viel leistungsfähigere (Dezi-Röhre !) RD12Pb ?


    Die Regel-Pentode RV 12 P 2001

    Die P2001 ist eine regelbare HF-Pentode für den UKW-Bereich, baugleich mit der RV 12 P 2000.
    Ausnahme: Steuergitter, in der Mitte offener gewickelt, dadurch erhielt sie die Regelcharakteristik.

    Kurzdaten zur P2001: Heizungsdaten: 12,6 V / 75 mA; indirekte Heizung
    Anodenspannung: 210 V
    Schirmgitterspannung: 75 V
    Anodenstrom: 3 mA
    Steuergitterspannung: -2,5 V
    Frequenzbereich: UKW
    Daten zu der folgenden Röhre :
    Hersteller:Telefunken
    Baujahr: 1943
    Verwendung: Wehrmacht
    Keilfarbe (verblasst) Grün; Kennung für P2001

    Es gab/gibt drei Varianten der Bestempelung des Glaskolbens. Die erste ist die hier vorliegende, nur M,
    die zweite zeigt das damalige Hoheitszeichen (Adler mit Hakenkreuz) und das M,
    die dritte ist die Bezeichnung KLF und das M














    Hinweis: der seitlich auf dem Sockel angebrachte Stempel M steht hier für Marine.
    Die folgende Röhre ist ebenfalls eine P2001.
    Daten zu dieser Röhre :
    Hersteller:Telefunken
    Baujahr: 1944
    Verwendung: Wehrmacht
    Keilfarbe Grün; Kennung für P2001







    Eine deutlich ältere P2001 von 1940 im Opalglaskolben zeigen die folgenden Fotos. Diese wurde von der Kriegsmarine vereinnahmt :








    Um zu verdeutlichen, wie klein die P2000 wirklich ist, habe ich sie neben einer Streichholzschachtel fotografiert:





    Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit ausführlichen Röhrendaten zur RV12P2000, platziert. Es werden Betriebsdaten und -werte bis ins letzte Detail angegeben. (Quelle: Schriftenreihe zur Funkgeschichte, Band 4: Zur Geschichte der RV 12 P 2000, Author Gerhard B. Salzmann)

    Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei von RFT zur RV12P2000 platziert.

    Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei von TFK zur RV12P2001 platziert.



    Sollte ich nun jemanden mit diesen Fotos, dieser Röhre, begeistert haben und sollte jemand "auf den Geschmack gekommen" sein, einmal etwas mit dieser wirklich fantastischen Röhre zu bauen - für den habe ich hier zwei Empfänger-Bauanleitungen, mit Wickelanleitung der Spulen, etc. (ca. 600 kB)

    Aus der Reihe "Der Bastelfreund", einer kleinen Lose-Blätter-Sammlung (um 1947 - 1950), stammen die folgenden drei Schaltungen die einen Zweikreisempfänger mit drei, einen weiteren mit vier P2000 zeigen. Die dritte Schaltung ist mit der RV 2,4 P 700, einer tollen kleinen Röhre die man ganz hervorragend auch als Raumladegitter-Röhre verwenden kann. (Tip: die P2000 tut's auch, sogar vorzüglich, als Raumladegitter-Röhre!)

    Der nachfolgende Link führt zu einer Rarität. Es ist der (vermutlich) erste nach dem Krieg hergestellte zivile Kleinempfänger von Siemens, mit der P2000.


    Achim sandte mir einige Blätter der HFT (Hamburger Funktechnik) zu. Darin ist viel Interessantes zur RV12P2000 und deren weiterer Verwendung als Ersatz für viele Anwendungsgebiete zu finden (ca. 8 MByte).


    Stand: 05.06.2008: Diese P2000-Seite wurde, mit der Hilfe von H. Trochelmann und S. Neumann, auf den nun neuesten aktuellen, nachweislich Geschichtlichen und mutmasslich fehlerfreien Stand gebracht sodass man hier getrost von einer Referenz sprechen kann.

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