Glimmlampen und Glimmröhren, UV-Lampen, Laser-, Blitz- und Stroboskop-Röhren

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Diese Hauptseite stellt in früher Zeit für viele Zwecke hergestellten Glimmlampen vor. Sie wurden u.a. auch als Notbeleuchtung, aber auch als Dekoration eingesetzt.



Im Forum wurde diese folgende Röhre gezeigt, es handelte sich um eine Bienenkorb-Glimmlampe. Es wurde gefragt, was diese Glimmlampe so schwarz werden ließ - es wurde auch die Frage aufgeworfen, zu welchem Zweck sich das Quecksilber, welches sich deutlich in meinen (und anderer) Glimmlampen - hier, weiter unten, deutlich sichtbar als kleine Tröpfchen in der Bienenkorb-Glimmlampe - befindet.


Es entstand eine lebhafte Diskussion darüber, wobei dann schließlich Ludwig mit folgendem, hier zitierten Posting, das Rätsel löste:

"Hallo,
es ist schon eine Wucht, wie lange eine solche Lampe ihren Dienst tut. Der Niederschlag am Inneren des Glaskolbens ist aber nicht das Quecksilber Hg, sondern das abgetragene Elektrodenmaterial (ähnlich einer Glühlampe, die bei längerem Betrieb oder mit Überspannung schwarz wird). Der Abtrag rührt von dem zwischen den Elektroden brennenden Plasma her (Glimmentladung). Technisch nutzt man sowas beim Plasmaätzen z.B. in der Halbleiterei. Übrigens, den Abtrag des Elektrodenmaterials kann man wunderbar bei Ziffernanzeigeröhren beobachten (Nixie). Diese werden mit Gleichspannung betrieben, die entsprechend ausgewählte Ziffer leuchtet (bei Wechselspannungsbetrieb würde auch die Gegenelektrode, das Netz leuchten). Wird eine Ziffer besonders häufig genutzt, dann kann es vorkommen, daß diese "umfällt", weil die Halterung durch den langen Materialabtrag "verschwindet" (soll besonders bei Fernsehern mit einer solchen Röhre zur Kanalanzeige in Berlin und Umgebung vorgekommen sein. Die Ostberliner haben "Westen", und zwar nur "Westen" auf Kanal 7 geschaut. So ist dann die 7 umgekippt).
Das Quecksilber ist in jeder Glimmlampe enthalten und dient ausschließlich der Bereitstellung von leicht ionisierbaren Ionen, auf denen das Plasma ja aufbaut. Hg bildet Hg-Dampf (atomar), der sich leicht zu Hg+ und eine Elektron (-) ionisieren läßt. Hg unterstützt das Zünden der Lampe. Ob es an der Elektrode als Film oder als Kugeln in der Lampe herumschwirrt ist relativ uninteressant.
Eigentlich ist das Hg für das Leuchten der Lampe nicht so günstig, da es die Elektroden mit einem bläulichen Schleier umgibt und das rote Leuchten beeinträchtigt. Deshalb werden auch viele Röhren mit einem Farbfilter überzogen.
Soweit dieser Plasmaexkurs...
Ludwig"

Hans-Peter schrieb daraufhin ins Forum den folgenden Artikel:

"Hallo,
vor einiger Zeit hatte ich hier ein Foto meines Dunkelsaugers aka Bienenkorbglimmlampe gepostet. In dem folgenden Thread wurde erwähnt, daß diese Lampen als Zündhilfe Quecksilber enthalten.
Ich hatte jetzt die Gelegenheit, eine Spektralanalyse des Glimmlichts vorzunehmen. Und tatsächlich, die typischen Hg-Linien waren nicht zu übersehen. Daraufhin hatte ich noch einige andere Glimmlampen angeschaut, normale Kontroll-Lämpchen mit E10-Sockel und die einfachen Miniaturlämpchen mit zwei geraden Drahtelektroden. In keiner davon war etwas anderes nachzuweisen als Neon.
Das wirft eine neue Frage auf: Wieso brauchen die einen Hg zum Zünden, und die anderen nicht?
Grüße, Hans-Peter"

Hans-Peter sandte mir nun diese Grafik zu, mit den darauf folgenden Worten:


"Die stärkste Linie dicht unter 600nm stammt vom Neon, die kleineren Linien darüber auch. Die Hg-Linien sind die drei kleineren Linien unterhalb 550nm. Die normalerweise sehr starke 254nm-Linie ist bedingt durch die Konfiguration des Spektrografen nicht zu sehen, auch nicht als "second order".
Das hohe Grundrauschen kommt daher, daß aus der innen weitgehend verspiegelten Lampe kaum noch Licht rauskommt.
Die beiden anderen Neonlampen, die wir gemessen haben, haben das gleiche Spektrum erbracht, nur halt ohne die drei Hg-Linien.
Viele Grüße, Hans-Peter"



Das erste Bild zeigt eine wegen ihrem inneren Aufbau genannte Bienenkorb-Lampe, diese wurde von Osram hergestellt. Es ist die Type 75 1700, 210-240 Volt, 2-3 Watt E 27 :










Hier sind die oben erwähnten Quecksilber-Tropfen erkennbar:



Das folgende Bild wurde im Forum vorgestellt, es zeigt links eine Osram 2-3W 210-240V 75/700 Sockel E27 und rechts eine Osram 210-240V 2-3W h35 Sockel E27






Die Mini-Ausführung einer Birnenkorblampe (oder zumindest einer ähnlich leuchtenden), mit einem Durchmesser von nur 25 mm, zeigen die folgenden Fotos:











Die folgenden Fotos zeigen eine exakt gleich aufgebaute Mini-Bienenkorblampe, wie die soeben vorgestellte. Diese hier hat jedoch keinen zylindrisch-, sondern einen birnenförmig geformten Glaskolben :









Eine Glimmlampe die ein glühendes oder brennendes Kreuz zeigt, erkennt man auf den folgenden folgenden Fotos.
Diese Lampen wurden eher im Süden Deutschlands gefunden. Es gab sehr viele Typen und Formen. Die alten Originalformen sind kaum noch in funktionsfähigem Zustand zu bekommen. Die Firma Ornalight hat sie eine Zeit lang nachgebaut, allerdings nie mehr so schön, wie sie früher über der Dielentür bei Bauernhäusern zu finden waren. Es gibt sogar Glimm-Madonnen. Moderne Fortentwicklungen sind die Blumen-Lampen und dergleichen mehr Produkte. Schließlich sind auch die Plasmalampen daraus entstanden. - Hier besteht aber auch eine klare Verbindung zu den Geißler-Röhren, die man ja auch kaum noch bekommt...

Der Glaskörper der folgenden Glimmkreuzlampe ist durchgehend kräftig blau eingefärbt.




   

   

Die folgende Glimmröhre zeigt ebenfalls ein Kreuz - sie ist baugleich mit der vorherigen, diese ist jedoch rot eingefärbt.









Ein weiteres glimmendes Kreuz (über Geschmack sollte man nicht streiten) zeigen die folgenden Fotos, sie zeigen eine von Tungsram hergestellte Glimmröhre in Kerzenform mit E14-Gewinde.












Von Siegfried erhielt ich die folgenden Fotos heutiger "moderner" Glimmlampen. Das erste zeigt eine Blume, das zweite wieder ein Kreuz :






Eugen sandte mir (u.a.) seine Blumenlampen, damit ich sie auf dieser Seite vorstellen kann. Die folgenden Bilder zeigen Blumenlampen, deren metallene Orchideen-Blüten und -Blätter mit UV-strahlenden phosphoreszierenden Leuchtfarben beschichtet wurden:













Außer Orchideen gibts auch noch "zarte" Rosen, die in Glimmlampen ihre Stilblüten treiben ..:




Gut daß es in der Natur noch mehr Blumen als nur Orchideen und Rosen gab, denn sonst wäre es den Herstellern solcher Blumen-Glimmlampen mit Sicherheit langweilig geworden.
Die nächsten Fotos zeigen unterschiedlich "gewachsene" Veilchen:







Auf der Seite BulbCollector.com findet man dieses Veilchen:


Auch die Feldblumen kamen zu ihrem Recht...:




Zwei weitere ähnliche Glimmlampen, ebenfalls von Eugen, sind die "Love"-Lampen aus den USA - ebenfalls mit phosphoreszierenden Leuchtfarben beschichtet:











Dass es in den USA - besonders in Hinsicht Patriotismus - wahre Stilblüten gibt, ist bekannt. Eine solche Stilblüte zeigen die folgenden Fotos - die US-Flagge als Glimmlampe:









Eine weitere amerikanische Stilblüte zeigen die folgende Fotos..:







Ebenfalls aus den USA stmmt die folgende 'klebrig süße' Glimmlampe :







Zur nachfolgenden Glimmlampe (natürlich auch aus den USA) erübrigt sich fast jedes Wort..:





Wer's Weihnachtlich mag :




Weißt Du, wieviel Sternlein stehen ?




Wer kennt es nicht - das Halloween-Fest in Amerika? - Natürlich müssen passende Glimmlampen-Motive her.
Wo die Hexe ist -

- da ist auch das Gespenst nicht allzu weit -


und erschrickt die Katze :




Nach diesem "Schrecken" nun wieder ein beruhigendes, ja, tröstliches Motiv :




China darf, natürlich, nicht fehlen in der Produktion dieser stimmungsvollen Raumbeleuchtungen.. - besonders nicht im Zeitalter der eMails und des @ ;-)









In der Reihenfolge wie im letzten Foto, von links nach rechts, die Glimmlampen im Betrieb












"Sweet Daddy Grace", einen Bischof, zeigt die folgende Glimmlampe:



  



Eine sehr kleine kerzenförmige Glimmlampe, mit dem sehr seltenen E12-Gewinde, zeigen die folgenden Fotos.
Die Glimmlampe zeigt eine Kerzenflamme - und hat dabei eine Besonderheit: die Flamme flackert !

  



  

  

  

Eine weiter 'Flamme' zeigen die nachfolgenden Fotos:

  

  

  




Der Hersteller der nächsten Glimmlampe ist mir leider nicht bekannt, sie stammt aber deutlich vor 1945.













Diese Glimmröhre erhielt ich vor einiger Zeit von Klaus geschenkt. Es ist eine 110-Volt-Glimmröhre mit E 14-Sockel, die in einer Bakelt-Fassung steckte in der ein 1 kOhm-Vorwiderstand steckte.



Im Logo ist noch ein D und ein G erkennbar. Der dritte Buchstabe ist, noch soeben erkennbar, ein L.
Es gab eine Firma "Deutsche Glimmlampengesellschaft Leipzig", abgekürzt DGL.
Z.B. der Stabi im Funke W 18 und W 19 stammt von dieser Firma.
Auf der Webseite www.heinffm.de ist zu lesen, daß die Firma jetzt Vakuumtechnik Gmbh, Erlangen heisst.



Das folgende Bild zeigt den 1 kOhm-Vorwiderstand, der in der Fassung der Röhre eingesetzt ist.







Nach dem Abschalten war ein dichter Nebel in der Röhre (Quecksilber-Dämpfe), die Quecksilbertröpfchen sind gut im Glaskolben erkennbar.





Eine weitere Glimmanzeige, mit Neon gefüllt, zeigen die folgenden Fotos:

    

  




Ebenfalls mit Neon gefüllt ist diese mit E14-Gewinde versehene Glimmlampe. Es ist eine 110-Volt-Lampe, sie ist 45 mm lang und hat einen Durchmesser von 11 mm.





   




Neonanzeigen von der Firma ERG - Elektro-Röhren-Gesellschaft MBH + KG Göttingen, zeigen die folgenden Fotos.
Es ist der Typ PGL 220V/Q2 O.W.










Eine Glimmlampe der besonderen Art ist die in den folgenden Fotos gezeigte. Sie ist von innen mit einem Leuchtfarbstoff versehen ...:





   



Weitere kleine Glimmlampen, ebenfalls mit einem Farbstoff beschichtet der grün fluoresziert, zeigen die folgenden Fotos:



  

Diese Glimmbirne wurde in einer Fassung für Telefongerätanzeigen, mitsamt 100 kOhm-Vorwiderstand, eingebaut:

  



Die folgende Glimmröhre, mit normalem E27-Schraubgewinde, ist die N 840 und stammt von General Electric, USA.












Von Tung-Sol, USA, stammt die folgende Glimmröhre PD-1901-S4, die auf den ersten Blick fast wie ein mag. Auge aussieht :














Für daran Interessierte habe ich hier aus der Serie "Funktechnische Arbeitsblätter" die Seiten Glimmröhren in der Funktechnik. Es werden sehr anschaulich und lehrreich Wirkungsweise und Funktion von Glimmlampen dargestellt.


Im eigentlichen Sinne gehört die folgende Lampe nicht auf diese Seite, eher auf die Seite 'Kurioses'.
Da sie jedoch mehr ein Glimmlicht als eine normale Glühbirne ist, wollte ich sie dennoch hier vorstellen. - Es ist eine Original - NOS - Luftschutz-Lampe von Osram...:










Ich will und werde diese Glühbirne nicht anschliessen, sie ist einfach zu alt und zu wertvoll. Ich kann den Zustand des Glühfadens nicht beurteilen und will das Risiko daß er durchbrennt nicht eingehen.

Für an diesen Daten Interessierte habe ich hier einen Link auf eine PDF-Datei mit der im Karton beiliegenden Original-Bedienungsanleitung von Osram platziert.


Etwas ganz besonderes zeigt das folgende Foto. Diese Röhre ist keine Glimmröhre, es ist eine "normale" Lampe zum Beleuchten. Normal...? - Nein, ganz sicher nicht. Es ist eine Goebel-Lampe.

Besonders in den USA wird noch gerne verbreitet, der All-Round-Erfinder Thomas Alva Edison (1847-1931), der über 1.000 Patente innehatte, habe die Glühlampe erfunden. Dies ist jedoch nachgewiesenermaßen falsch!
Mehrere Tüftler machten ihre Versuche, eine elektrische Lichtquelle zu entwickeln. Einer der ersten dieser "Väter der Glühlampe" war der Belgier Jobard. Aber auch James W. Starr (USA) und Martyn John Roberts (England) waren hier tätig. - Aber erst Heinrich Goebel (1818-1893) schaffte es, 1854 eine nutzfähige Glühlampe herzustellen.


Johann Heinrich Christoph Conrad Goebel wurde am 20. April 1818 in Springe bei Hannover geboren. Hier lernte er den Beruf als Optiker und als Uhrmacher. 1848 wanderte Goebel nach New York aus, und eröffnete dort einen Uhrmacherladen, der jedoch nicht sonderlich erfolgreich lief. Daher ließ er durch eine Batterie auf dem Dach elektrische Lichtbögen als Werbung aufflammen, was ihm jedoch bald verboten wurde. Danach experimentierte er an einer Glühlampe, und nach diversen Materialien erwies sich ein verkohlter Bambusfaden aus seinem Spazierstock als brauchbar. Diese Lampe von 1854 hatte eine Brenndauer von bis zu 200 Stunden.
Das folgende Foto zeigt einige dieser Bauformen von Goebel.


Leider war Goebel seiner Zeit voraus, gab es doch nur Batterien (Werner Siemens entwickelte den Dynamo erst 1866), die den Betrieb seiner Lampen recht teuer machten. Daher wurden sie nur von seiner Familie und als Werbeträger für ein fahrendes Teleskop genutzt. Auch war es Goebel aus finanzieller Sicht nicht möglich, sein Patent anzumelden.
Erst 1879, also genau 25 Jahre nach Goebel, gelang es Thomas Edison seine Glühlampe zu entwickeln und patentieren zu lassen. Auch er landete nach verschiedensten Stoffen bei Bambus. Allerdings brannte seine erste Lampe weniger als 50 Stunden. Erst durch spätere Behandlungen des Bambus waren Brenndauern von 300 Stunden und mehr erreicht.
In einem Rechtstreit 1893 konnte Heinrich Goebel nachweisen, ein viertel Jahrhundert vor Thomas Edison eine funktionierende Glühlampe erfunden zu haben. Er starb wenige Monate später am 16. Dezember 1893 in New York.

Das nächste Foto, welches mir freundlicherweise von Siegfried zur Verfügung gestellt wurde, zeigt eine solche von Goebel höchstpersönlich hergestellte Lampe:





Hier gehts zu einer hochinteressanten Röhre - einer Hohlkathoden-Röhre.



Hier gehts zu sehr seltenen Blitzbirnen, Hochenergie-Blitzlampen.



Hier gehts zu den UV-Lampen verschiedenster Bauarten.



Hier gehts zu den Stroboskop-Röhren in verschiedenen Bauformen.



Hier gehts zu den Geißler-Röhren.



Hier gehts zu hochinteressanten - aber auch (für das Auge) sehr gefährlichen Röhren - den Laser-Röhren.



Wird fortgesetzt.

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